130 Millionen Dollar für nichts: Fantasy-Epos mit Bond-Star sollte so groß werden wie Herr der Ringe und Avatar, doch der fertige Film landete im Giftschrank

29.07.2023 - 15:00 Uhr
Olga Kurylenko in Empires of the Deep
Zhejiang Golden Globe Picture Co.
Olga Kurylenko in Empires of the Deep
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Das Fantasy-Epos Empires of the Deep kam nie ins Kino, obwohl es fertig gedreht wurde. Wie konnte das Mega-Projekt, das Avatar Konkurrenz machen sollte, scheitern?

Im vergangenen Jahr entschieden sich Warner und HBO Max dazu, den DC-Film Batgirl aus Kostengründen nicht zu veröffentlichen. Der Film war fertiggestellt, aber Fans werden ihn wohl nie sehen. In der Filmgeschichte scheiterten immer wieder teure Projekte auf den letzten Metern. Das wohl größte Beispiel dieser Art: Empires of the Deep.

Der vermeintliche Fantasy-Blockbuster startete mit großen Ideen, einem Millionen-Budget und einer Star-Besetzung. Aber die jahrelangen Bemühungen endeten im Nichts.

Avatar als Vorbild: Was steckt hinter dem Projekt Empires of the Deep?

Der chinesische Immobilien-Tycoon Jon Jiang stieß laut Collider  im Jahr 2007 den Film an. Jiang hatte die Geschichte für Empires of the Deep selber geschrieben und war bereit, mehrere Millionen US-Dollar in die Produktion zu investieren. Das Budget stieg später auf angeblich 130 Millionen an.

Empires of the Deep

Der reiche Jiang war Fan des Blockbuster-Kinos von Steven Spielberg und George Lucas, schreibt Vice . Sein Traum: Eine Fantasy-Trilogie, die, wie Herr der Ringe von Peter Jackson, die ganze Welt begeistert. Zudem sollte Empires of the Deep das "beste 3D" auf die Leinwände bringen, wie Avatar - Aufbruch nach Pandora von James Cameron es im Jahr 2009 schaffte.

An Ambitionen mangelte es dem Projekt also nicht. Bei der Umsetzung der Vision versank der Film aber praktisch vom ersten Tag an im Chaos.

Sogar der Catwoman-Regisseur sagte ab: Empires of the Deep verbrannte etliche Regisseure

Mehrere Personalwechsel in den Führungspositionen kennzeichnen wie Meilensteine die chaotische Produktion von Empires of the Deep. Insgesamt drei Regisseure waren an dem Film beteiligt: Jonathan Lawrence, Michael French und Scott Miller werden bei der IMDB geführt. Selbst dem Catwoman-Regisseur Jean-Christophe 'Pitof' Comar war das Projekt zu heiß.

Die Story sorgte bei hinzugezogenen Experten wie Irvin Kershner (Das Imperium schlägt zurück) für Bedenken. Im finalen Film geht es um einen jungen Mann aus dem Antiken Griechenland namens Atlas (gespielt von Steve Polites). Er taucht in die dunklen Tiefen des Ozeans und traut seinen Augen kaum, als er sieht, dass die Legenden über Meerjungfrauen wahr sind.

Die Wasserwesen werden jedoch von bösen Mächten bedroht, die die Erfüllung einer Prophezeiung verhindern wollen. Während der Vorbereitungen auf eine gigantische Unterwasserschlacht trifft Atlas auf eine besondere Meerjungfrau, für die er schon bald Gefühle entwickelt.

Empires of the Deep

Diese Meerjungfrau wird gespielt von Olga Kurylenko – der wohl bekannteste Name, der für das Projekt gewonnen werden konnte. Kurylenko hatte zu dieser Zeit bereits in James Bond 007 - Ein Quantum Trost neben Daniel Craig mitgespielt. Aber auch ihre Star-Power konnte den Film nicht retten

Warum Empires of the Deep nie veröffentlicht wurde, obwohl es sogar Trailer gibt

Die Crew begann den Dreh ohne fertiges Drehbuch, das zudem ständig überarbeitet werden musste. Die Bedingungen am Set waren offenbar strapaziös. Es habe an unter anderem Verpflegung gemangelt. Mehrere Darsteller:innen verließen die Produktion vorzeitig, weil sie nicht bezahlt wurden.

Dennoch wurde im Jahr 2010 bei einer Pressekonferenz in Peking in Anwesenheit der Stars Olga Kurylenko und Steve Polites ein erster Trailer veröffentlicht. Die Presse wurde angewiesen, bei der Vorführung 3D-Brillen zu tragen.

Im Jahr 2012 erschien dieser Trailer im Internet, der ein Startdatum im Jahr 2013 ankündigte:

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Wie ihr seht, ist das Niveau der Spezial-Effekte eher schwach. Ein Vertrieb in Hollywood, der den Film in die Kinos bringen würde, ließ sich damit nicht finden. Bis ins Jahr 2014 fanden Reshoots und Überarbeitungen der Effekte statt. Der männliche Hauptdarsteller Steve Polites blieb dem Projekt in dieser Phase treu.

Versuche, den Film doch noch in die Kinos zu bringen, reichen bis ins Jahr 2016. Damals erschien auf einer Crowdfunding-Seite ein neuer Trailer mit besseren Spezial-Effekten. Sieben Jahre später hat Empires of the Deep es weder ins Kino noch auf eine Streaming-Plattform geschafft.

Was genau mit dem Film seitdem passiert ist, ist nicht bekannt. Scheinbar hat inzwischen keiner der Beteiligten noch Interesse daran, dass Empires of the Deep jemals einem Publikum gezeigt wird. Er wird wohl immer in den Tiefen des Ozeans der Filmgeschichte versunken bleiben.

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