Verehrtes Volk, werte Untertanen, moviepiloten und -pilotinnerinninen! Nach wahrlich titanischer Anstrengung ist es in nur 7 Fragen gelungen, sämtliche ungenügenden Staatsformen der Vergangenheit zu überwinden. Möge die Menschheit, auf ihrem Weg zum Mars und durch die falschen Kinoreihen, jauchzen und frohlocken, allerorten Duftbäumchen schwenken und seine Frisuren zu Bungalows umbauen! Dies ist eine Welt, in der die früheren Anführer zu lebenslangen Pornostrafen veruteilt wurden. Eine Welt, in der selbst Tante Trudchen ein Altersheim findet, ohne von der Decke zu fallen! Sollte es die ein oder andere Splittergruppe dort draußen geben, die an einer Revolution interessiert ist, so möge sie ihr Agitationsgesuch an Revolutionsminister Kängufant richten – Fragebögen für den Umsturz werden umgehend verschickt. Übergeben wir nun das Wort an den König, Big Freeze. Lang lebe das Bollwerk!
Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing alles an?
Ich kann mich sehr grau an meinen ersten Kinobesuch erinnern. Der König der Löwen in einem minzgrünen Kino. Ich habe keine Ahnung wo das war, aber falls einer der Leser ein Kino in seiner Nähe, dass auf diese besondere Farbbeschreibung zutrifft, kennt, freue ich mich über einen Hinweis :) Es war verflucht heiß an dem Tag und tatsächlich das einzige Mal, dass ich in einem Kino Eis gegessen habe. In einer Statistik über „Eisverkäufe in Kinos“ oder Werbeeffektivität dieses Eisproduzenten, dessen Eis es auch hier im Kino gibt, tauche ich also nicht wirklich auf. Den Film fand ich im übrigen sehr gut, hätte mich aber damals auch schon für Stirb langsam 1-3 oder Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt begeistern können. Gut, ich hätte vielleicht nicht den Tiefsinn hinter der feinfühligen Darbietung verstanden aber manchmal ist weniger auch echt mehr… außer bei Arnold Schwarzenegger, da bleibt wenig auch wenig, wobei das gemessen am Hirnvolumen ja auch schon für sich beeindruckend ist.
Meine erste Erinnerung ans Fernsehen war wohl Tatort. Ich durfte das im Alter von 3-8 leider nicht gucken und wurde frühst des Platzes verwiesen. Ich hab dann aber immer gewartet, bis der Rest auf dem Sofa war und sich stationär eingerichtet hatte. Durch den Türspalt konnte man bei uns immer „perfekt“ auf den Fernseher schauen und so hab ich dann den ein oder anderen Abend mit 1/3 des Tatorts zugebracht. Das war schon cool irgendwie, weil man das spannend fand, obwohl man es noch nicht richtig verstanden hatte und dann immer durch den Türspalt nur einen Teil mitbekommen hat, was das Ganze noch spannender gemacht hatte.
Welcher Film hat eindeutig das falsche Ende? Und wie hätte er enden sollen?
Da gibt es leider einige. Ziemlich markant vergeigt empfand ich aber das Ende von World War Z. Ich kann mir das Ganze nur so erklären, dass der Regisseur den Film noch gute 2 Stunden weiter hätte produzieren lassen wollen, aber der Produzent, die Hände über den Kopf zusammenschlagend, in das Büro gestürmt kam und meinte: „Marc, wir haben noch genau 1 $ übrig. Wär’ spitze wenn du jetzt Schluss machen könntest…“. Mir hat das Finale einfach komplett gefehlt. Ich hätte auch gezeigt wie Gerry wieder zu seiner Familie zurückfindet allerdings danach noch ein oder zwei Szenen ran gehängt, in denen sich die Lage so zuspitzt, dass durch den Erreger in Kombination mit dem Virus eine noch wütendere Zombiemeute entsteht. Natürlich hätten da auch alle die, die für eine Fortsetzung überleben müssen überlebt, aber sie hätten eben noch ein bisschen länger dafür kämpfen müssen :) Ich finde jeder Protagonist muss sich eine solche Position richtig erarbeiten! Mit der Spitzhacke oder der guten alten Kettensäge, aber doch nicht auf einem Flugzeugträger fliehend! Genau solch ein Verhalten provoziert dann wieder den Rest, und Aussagen wie „In dem Gebäude ist niemand mehr…“. Einfach mal mit anpacken!
Was ist die größte Sünde, die man beim Filmegucken begehen kann? Was bringt dich so richtig auf die Palme?
Die größte Sünde, die man meiner Meinung nach begehen kann, ist ein Anschlag auf die Geruchsnerven. Man verbindet das, was man sieht, bekanntermaßen auch mit dem, was man um sich herum wahrnimmt, und so werde ich nie vergessen, wie mir zu Akte X – Jenseits der Wahrheit eine Art menschliches Duftbäumchen an die Seite getan wurde, das mir nach gut 10 Minuten Kopfschmerzen, und weiteren 30 Minuten scheinbare Halluzinationen einbrachte. Und das Ganze noch im Winter, wo in unserem „Dorfkino“ so richtig eingeheizt wird. So was ist doch ignorant! Wäre das Kino in Flammen aufgegangen und ich wäre vor dem Räuchermännchen draußen gewesen, ich hätte mit Sicherheit gerufen „In dem Gebäude ist niemand mehr!“ oder „Ich bin Fachmann! Einfach ausglimmen lassen…“. Also mein offizieller Aufruf für „Den besseren Umgang mit den Menschen an meiner Seite, neben denen ich im Kino sitzen werde und unter denen auch ich sein könnte“ lautet: Habt Erbarmen mit den Nasen! Dann stören mich natürlich auch Frisuren mit mehr als einem Stockwerk und die Menschen die sie tragen und damit ins Kino gehen. Es scheint auch ein kleines Völkchen zu geben, das sich bereitwillig durch Reihen quetscht nur um dann festzustellen, dass es in der falschen Reihe ist. Anbei eine Anmerkung: Es ist mir in meinen 21 Jahren Leben noch nie passiert, dass jemand der einem anderen Kinogast sagt, dass er auf seinem Platz sitzt, falsch lag…