Aquarius - Schwester von Mordopfer Sharon Tate fordert zum Serien-Boykott auf

20.06.2016 - 12:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
AquariusNBC
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Die Krimi-Drama-Serie Aquarius mit David Duchovny meldete sich Anfang letzter Woche mit einer 2. Staffel auf NBC zurück. Jetzt fordert die Schwester der ermordeten Sharon Tate dazu auf, die Serie zu boykottieren.

David Duchovny klärt in Aquarius als abgebrühter Cop Sam Hodiak Kriminalfälle im Los Angeles der 1960er Jahre auf. Doch nicht alle sind von seinen Eskapaden angetan. Nachdem Anfang letzter Woche die 2. Staffel auf dem Heimsender NBC ihre Premiere feierte, fordert nun Debra Tate, die Schwester der 1969 von der Manson Family ermordeten US-Schauspielerin Sharon Tate, zum Boykott der Serie auf. Wie die Variety  berichtet, ist Debra Tate der Meinung, dass Aquarius den brutalen Mord an ihrer Schwester gefühllos ausschlachte, um daraus Profit zu schlagen.

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Dabei könnten ihre Anmahnungen nicht ganz unberechtigt sein. In einem Teaser-Trailer zur Serie werden wir beispielsweise mit einer leblos am Boden liegenden Sharon Tate konfrontiert, während Charles Manson über sie hinüber schreitet. Für Debra Tate sei eine solche Darstellung ihrer Schwester taktlos und verstörend gewesen: "Wenn unsere toten Körper am Boden lägen, würdet ihr auch nicht wollen, dass die Welt davon Zeuge wird", sagte sie.

Tate zufolge wandte sie sich zunächst direkt an NBC, wurde allerdings komplett ignoriert. Auch wenn eine Stellungnahme seitens des Senders eher unwahrscheinlich ist, fordert Tate die Verantwortlichen dennoch zu einer Entschuldigung auf. Hierzu sagte sie:

Tut es geschmackvoll oder habt wenigstens den Anstand, uns vorher wissen zu lassen, was ihr Typen da tut. Es ist extrem gefühllos von euch, echte Menschen in einem wahrheitswidrigen Licht darzustellen.

In der Vergangenheit hatte Tate bereits Unterschriften für eine Petition  bezüglich einer eventuellen Bewährung der verurteilten Manson-Anhängerin Leslie Van Houten gesammelt, die seit 1969 für den Mord des Unternehmerehepaares Leno und Rosemary LaBianca in lebenslanger Haft sitzt. Kürzlich wandte sie sich bereits zum 20. Mal mit einem Gnadengesuch an den zuständigen Gouverneur von Kalifornien, wofür Van Houten beinahe 140.000 Unterschriften zusammenbringen konnte. Erbost kommentierte Debra Tate:

Diese Leute werden freigelassen, um frei durch das Land zu reisen, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Gouverneur Jerry Brown muss doch wissen, dass die Gesellschaft niemandem trauen kann, der so einen abscheulichen Mord begangen und jahrelang keine Reue gezeigt hat.

Tate ist der Meinung, dass die Unterhaltungsindustrie bei der Darstellung wahrer Gewalttaten viel zu freizügig mit den tatsächlichen Begebenheiten hantiert, wofür Aquarius ihrer Meinung nach nur ein besonders dramatisches Beispiel unter vielen ist. Mit dieser Einstellung ist sie nicht allein. Kim Goldman beispielsweise äußerte ähnliche Kritik gegenüber American Crime Story, wo der Mord an ihrem Bruder Ron Goldman thematisiert wird.

Wie steht ihr zu der Angelegenheit? Sollten Krimiserien, die auf wahren Fällen basieren, in ihrer Darstellung der Ereignisse mehr Sorgfalt walten lassen?

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