Auschwitz - Uwe Bolls Film über das Massen-Töten

09.09.2010 - 08:50 Uhr
Uwe Boll in Auschwitz
Splendid Film
Uwe Boll in Auschwitz
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Was sollen wir davon halten? Uwe Boll soll einen Film über Auschwitz gedreht haben, in dem er ein ungeschöntes Bild der Zustände im Konzentrationslager zeichnet. Das fragwürdige Projekt soll zusammen mit BloodRayne 3 noch dieses Jahr veröffentlicht werden.

Über Uwe Boll gibt es an dieser Stelle nicht viel zu sagen. Seine Fähigkeit als Filmemacher lassen wir hier auch einmal unkommentiert. Tatsache ist, dass der Mann polarisiert, wann immer er öffentlich in Erscheinung tritt. Dass ihm das mit seinem neuesten Filmprojekt ebenfalls gelingen wird, ist so vorhersehbar wie das Amen in der Kirche.

Dieser Tage hat Twitchfilm nämlich einen Teaser veröffentlicht, der einige Gemüter in der Filmwelt erhitzen wird und den Ihr euch unten ansehen könnt. In nicht einmal einer Minute wird ein Film namens Auschwitz beworben, den Uwe Boll gedreht haben soll. Der umstrittene Filmemacher sitzt darin selbst in Naziuniform vor einer Gaskammer, in der nackte Menschen elend um Hilfe rufen. Ich formuliere die Meldung deshalb so vorsichtig, weil demnächst der dritte Teil der Videospielverfilmung BloodRayne erscheinen wird, der den Titel BloodRayne: The Third Reich trägt. Das Ganze sieht also schwer nach einer Promotion-Aktion für diesen Film aus.

Allerdings lassen andere Quellen wiederum auf einen tatsächlichen Film namens Auschwitz schließen. Zwar befindet sich das Projekt nicht in der Datenbank der imdb, aber die Fanseite (ja, es gibt eine) von Uwe Boll kündigt einen derartigen Film mit einer Veröffentlichung gegen Ende des Jahres an, gemeinsam mit BloodRayne: The Third Reich. Drehort und Drehtermine überschneiden sich bei beiden Projekten ebenfalls, was entweder auf eine Geldsparaktion schließen lässt oder eben einen Werbegag nur wahrscheinlicher macht.

In einem älteren Interview mit Schnitt.de hörten sich die Pläne für Auschwitz wiederum sehr realistisch an. So ließ Uwe Boll damals verlauten: “Fast parallel zu BloodRayne: The Third Reich werde ich Auschwitz drehen. Der Film wird ab Februar in Kroatien gedreht und er wird das darstellen, was der Holocaust war: das planmäßige, massenhafte Töten von Menschen. Es wird keine Helden geben. Der Film wird im Eichmann-Sinne das alltägliche Vernichten zeigen. Es sind genug sensible Filme gedreht worden, die das Außergewöhnliche zeigen oder Helden. Ich zeige das Gewöhnliche. Ohne BloodRayne: The Third Reich würde es den Auschwitzfilm [aber] nicht geben.”

Da Uwe Boll jegliche Informationen über Handlung und Darsteller beider Filme zurückhält, müssen wir uns wohl oder übel überraschen lassen, ob der 45-jährige sich so weit aus dem Fenster lehnt und Auschwitz tatsächlich als Spielfilm veröffentlicht. Denn sind wir mal ehrlich: Trauen wir Uwe Boll eine solch geschmacklose Promotion-Aktion für BloodRayne: The Third Reich zu? Ja, das tun wir. Aber trauen wir ihm auch zu, diese Geschmacklosigkeit in einem kompletten Film zu zeigen? Ja, leider auch.

Ihr seid natürlich herzlich dazu aufgerufen, die ganze Chose unten zu kommentieren.

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