Avengers 2 und Co. von verheerender Klage betroffen, Vernichtung beantragt

20.06.2018 - 10:30 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Avengers: Age of UltronWalt Disney
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Walt Disney, Fox und Paramount sehen sich mit einer ungeheuerlichen Klage konfrontiert: Weil sie unrechtmäßig eine Software verwendet haben, sollen ihre Filme beschlagnahmt werden.

Im Silicon Valley plant jemand die buchstäbliche Auslöschung einer ganzen Reihe von Hollywood-Blockbustern, darunter Guardians of the Galaxy, Marvel's The Avengers 2: Age of Ultron und Deadpool: Steve Pearlman und seine Firma Rearden sehen eine Urheberrechtsverletzung in der Produktion der Filme und fordern eine Beschlagnahmung und Vernichtung der betroffenen Streifen. Ein Richter hat den Anwälten bereits grünes Licht gegeben, mit der Anklage gegen Disney, Paramount und Fox fortzufahren. Es handelt sich also nicht nur um das Vorhaben eines Wahnsinnigen. (via The Hollywood Reporter )

Darum geht es in der Klage gegen Disney, Paramount und Fox

Grund für die Klage ist die Nutzung der Software MOVA Contour Program, die für die digitale Erfassung von menschlichen Gesichtsbewegungen eingesetzt wird, um entsprechende digitale Bilder in Filmen produzieren zu können. Die Studios haben die Firma Digital Domain 3.0 angeheuert, die standardmäßig mit der MOVA-Software arbeiten. Das Problem: Rearden ist nach einem komplizierten Streit mit Digital Domain 3.0 als Eigentümer der Software hervorgegangen und ist damit eigentlich der einzige rechtmäßige Nutzer. Weil MOVA unrechtmäßig für die Filme genutzt wurde und einen erheblichen Teil des Endprodukts verantwortete, sollen die Filme nun eingestampft werden.

Deadpool

Eine vorherige Klage ging bereits schief

Rearden hatte bereits im Februar eine ähnliche Klage eingereicht, scheiterte allerdings. Damals argumentierten die Kläger, dass sie als Softwarebesitzer auf alles Anspruch hätten, was die Software produziert. Die Argumentation wurde vom Richter mit dem Hinweis abgewiesen, dass die Software die Figuren nicht selbstständig produziere, sondern zu allergrößten Teilen mit der Hilfe von Schauspielern und Regisseuren.

In der neuen Klage geht es allein um die Software. Die sei an sich schon ein urheberrechtlich geschütztes Werk. Die Verträge, die die Studios mit Digital Domain 3.0 abgeschlossen hätten, hätten es ihnen erlaubt, einzugreifen, um eine Verletzung dieser Urheberrecht vorzubeugen. Dies hätten sie mit voller Absicht nicht getan.

Könnten Disney, Fox und Paramount diese Klage wirklich verlieren?

In Bezug auf Disney sei die Beweislage laut dem Richter bislang recht dünn. Der Kläger müsste nachweisen, dass Disney Digital Domain 3.0 angeheuert hat und ganz genau wusste, dass sie die Software eigentlich gar nicht benutzen durften. Bei Paramount und Fox sei es "nicht unplausibel", dass sie den Verstoß gegen das Urheberrecht im Arbeitsprozess bemerkten, aber nicht einschritten. Darum wird es in den nächsten Wochen und Monaten während des Prozesses gehen. Die Anwälte der Studios sind über die Entscheidung empört: Mit der Logik könne man demnächst auch Microsoft zum Eigentümer aller Texte ernennen, die Autoren in Word verfassen.

Was sagt ihr zur Klage gegen Disney, Fox und Paramount?

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