Berühmte Komponistin nimmt schweren Abschied von der Branche

12.10.2015 - 12:15 Uhr
Everybody's Gone to the Rapture
Sony/The Chinese Room
Everybody's Gone to the Rapture
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Jessica Curry war Creative Director von The Chinese Room, dem Entwickler-Studio hinter Everybody's Gone to the Rapture. Nun zieht sie sich weitgehend aus ihrer eigenen Firma zurück. In einem Blog-Eintrag erklärt sie ihre Beweggründe.

Obwohl Jessica Curry das "Gehirn der Operation" The Chinese Room (Everybody's Gone to the Rapture) war, wurde sie nur in den seltensten Fällen als solches anerkannt und ernst genommen. Artikel haben sie entweder ganz unterschlagen oder einfach angenommen, sie sei die Assistentin von Dan Pinchbeck, dem Creative Director des Entwickler-Studios. Tatsächlich ist er ihr Ehemann und Jessica Curry ebenfalls Director bei The Chinese Room. Von Dan Pinchbeck stammt auch das obige Gehirn-Zitat, was ebenfalls dazu geführt hat, dass Jessica Curry nicht ernst genommen wurde. Weil ein Ehemann ja bekanntlich immer nur Gutes über seine Frau zu berichten weiß, dabei aber gern mal übertreibt.

Jessica Curry verabschiedet sich von The Chinese Room und tut dies mit einem sehr interessanten und gleichermaßen bewegenden Blog-Post . Auch aus gesundheitlichen Gründen will sie zukünftig nur noch sehr wenig mit der Spiele-Industrie zu tun haben und stattdessen in erster Linie Musik komponieren. Aber die Krankheit ist nur einer von mehreren Beweggründen: In dem Artikel rechnet Jessica Curry mit Sony, Publishern im Allgemeinen und der gesamten Spiele-Industrie ab.

Mit einem Publisher zu arbeiten, hat mich extrem unglücklich und sehr krank gemacht. Gegen Ende habe ich mich nicht einmal mehr selbst erkannt.
Big Business und die Kreation von Kunst waren schon immer zwei sehr ungemütliche Bettgenossen und die Arbeit an Rapture war dabei keine Ausnahme. Ich will das nicht mehr tun und faktisch kann ich es nicht mehr. Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die ehrlich sind, Leute, denen ich trauen kann.
Ich habe so viele Leute sagen gehört: 'Tja, so sind Publisher eben' und 'so ist die Spiele-Industrie eben'. Was ich dem entgegnen möchte, ist Folgendes: Wenn wir das alle einfach immer weiter akzeptieren, weil wir Angst haben, uns solchem Verhalten entgegenzustellen, wird es sich nicht ändern und wir alle verdienen nichts außer den jämmerlichen Krümeln, die man uns vorwirft.

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