Filme und Spiele haben zwar viele Berührungspunkte, aber natürlich auch Unterschiede. Gerade deswegen befruchten und beeinflussen sich die Medien gegenseitig so sehr. Techniken wie Environmental Storytelling oder das exzessive Nutzen des Subtextes waren in Videospielen zum Beispiel noch nicht richtig angekommen, als Ken Levine (Bioshock) und Sam Barlow (Her Story) in die Spieleindustrie kamen. Beide stammen eher aus dem Film-Bereich: Sam Barlow gibt als größte Inspirationsquelle Alfred Hitchcock an und Ken Levine hat zum Beispiel Drehbuch studiert:
Als ich mit Spielen angefangen habe, war das Storytelling nicht sonderlich ausgeklügelt. Die Messlatte war sehr niedrig. Unzuverlässige Erzähler waren etwas, mit dem ich sehr vertraut war, aber in Spielen waren das zu dieser Zeit völlig neue Konzepte.
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Der unzuverlässige Erzähler von Bioshock sei aber nur eines von mehreren Elementen, durch die das Spiel in Erinnerung bleibt. Die Kombination mit Ken Levines Liebe für den Film Noir wurde zum Grundstein seiner Spieldesign-Karriere. Auch in Her Story finden sich viele filmische Elemente, die das Spiel zu etwas Besonderem machen und vom Rest abheben. Ken Levine und Sam Barlow verbindet der Wunsch, Geschichten auf neue Art und Weise zu erzählen.
Nachdem sie ihre Film-Kenntnisse auf Games angewandt haben, machen es die beiden Spielemacher in Zukunft andersherum und verpassen Filmen mehr Games-Elemente. Laut Polygon arbeiten sie jetzt beide mit Interlude zusammen, einem Media-Outlet, dass sich mit interaktiven Videos auseinandersetzt. Sam Barlow entwickelt das sogenannte WarGames Experience, das den Filmklassiker interaktiv werden lässt. Währenddessen arbeitet Ken Levine an einer ebenfalls interaktiven Version von The Twilight Zone. Wir sind schon mal sehr gespannt, was dabei herauskommt.