"Bitteres Ende einer großen Saga" - Star Wars 9 enttäuscht die Kritiker

19.12.2019 - 14:15 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Star Wars 9: Der Aufstieg SkywalkersDisney
49
0
Unter Kritikern bleibt die große Euphorie zum Finale der Skywalker-Saga größtenteils aus. Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers spaltet und enttäuscht.

Die ersten gespalteten Reaktionen hatten es schon angedeutet. Nun zeichnen auch die offiziellen Kritiken zum finalen Kapitel der Skywalker-Saga ein uneiniges Bild zu dem Film. Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers ist die konsequente Fortsetzung jenes Konflikts, der schon in der Kontroverse um dessen direkten Vorgänger Star Wars 8: Die letzten Jedi mitschwang.

Denn letztlich, so zeigt auch das Echo der Kritiker, ist Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers ein vergleichbar risikoarmer, nostalgischer und auf das Massenpublikum abzielender Abschluss. War im Mittelteil noch die klare Handschrift eines Regisseurs (in dem Fall Rian Johnson) zu erkennen, wurde Episode 9 offenbar vom größtmöglichen Kompromiss geschrieben.

Doch seht selbst, was die Presse zum Skywalker-Finale zu sagen hat.

Massentauglich und wiederholend - Scharfe Kritik an Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers

Star Wars 9-Regisseur J.J. Abrams kam schon vor vier Jahren der Vorwurf der Repetition entgegen. Damals bemängelten einige, dass sein Star Wars 7: Das Erwachen der Macht lediglich die schon bekannten und von Filmen der Originaltrilogie ausgelegten Pfade noch einmal betreten würde. Der Aufstieg Skywalkers schlage ebenfalls diese Richtung ein, meint etwa David Sims von The Atlantic :

Der Aufstieg Skywalkers ist eine passende Grabschrift für den Nervenkitzel und die Grenzen der Wiederholung; möge es die letzte Episode einer Saga sein, die schon lange hätte enden sollen.
Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers

In eine ähnliche Richtung kritisiert auch Jake Coyle von Associated Press  den Film. Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers sei "ein bitteres Ende einer großen Saga", das zufrieden machen soll. Eben dies funktioniere nicht:

Für einen Film, der Fans zufrieden machen soll, ist Der Aufstieg Skywalkers ein ausgesprochen unbefriedigender Abschluss von etwas, das unvollkommene, aber meist einige gute Filme hervorbrachte.

In seiner Besprechung für die Washington Post  kritisiert Michael O'Sullivan jene mutmaßliche Ausrichtung von Star Wars 9 auf die Fans. Schon in seiner Überschrift heißt es:

Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers mag den Fans geben, was sie wollen, aber nicht, was die Geschichte braucht.
Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers

Stephanie Zacharek vom TIME Magazine  sieht die Überraschungsarmut ebenfalls negativ. Für sie sei Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers mehr Fan-Fiction als ein von Filmemachern erschaffenes Werk:

In seiner Angst, nicht zu beleidigen, kommt er mehr als Fan-Fiction denn Kreation tatsächlich professioneller Filmemacher daher. Ein Bot wäre fähig, einen überraschenderen Film zu machen.

Gleichzeitig erhält Star Wars 9 auch wegen seiner Vorhersehbarkeit Lob. Der Aufstieg Skywalkers sei großer Fanservice, aber das müsse nicht immer schlecht sein.

Das loben Kritiker an Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers

So fasst es Toronto Star -Autor Peter Howell folgendermaßen zusammen: "Der Aufstieg Skywalkers ist großer Fanservice, im Guten wie im Schlechten - und meistens im Guten."

Richard Roeper von der Chicago Sun-Times  sieht in Star Wars 9 zwar nur selten Großes. Doch Der Aufstieg Skywalkers sei vor allem Zeugnis von der Macht des Filmemachens:

Der Aufstieg Skywalkers schafft es selten, in große Höhen aufzusteigen, aber er ist ein solider, visuell umwerfender und warmherziger Sieg für die Macht hochwertigen Filmemachens.
Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers

Es ist auffällig, dass sowohl negative als auch positive Stimmen das Thema der Wiederholung und Vorhersehbarkeit von Star Wars 9 aufgreifen. Soren Andersen sieht das in seiner Kritik für die Seattle Times  ein wenig anders und in Der Aufstieg Skywalkers nicht nur einen epischen Film, sondern auch wuchtige Überraschungen:

Episch ist er in der Tat, voller prachtvoller Setpieces - ausufernde Weltraumschlachten und strahlende Lichtschwertduelle - ergreifender Darstellungen und einer Anzahl wahrlich umwerfender Überraschungen.

Für Rolling Stones  Peter Travers ist Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers kein perfekter Film. Aber ein Film sei er ohnehin nicht:

OK, die finale Episode ist nicht perfekt. Man wird immer mit seinen Freunden an ihr herummäkeln. Aber darum geht's. Star Wars ist kein Film, es ist eine Familie. Wir sind ihr so nah. Und der Nahkampf darüber, was sie richtig und falsch macht, ist so essenziell wie die Liebe.

Abschließend zeigt sich also, dass Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalker nach Ansicht der Kritiker vor allem eines ist: Ein teils großartig aussehender Finalakt der Wiederholung, des Kompromisses und der Zufriedenstellung der so genannten Fans. Dies mache ihn letztlich mutlos, risikoarm und kleiner als notwendig. Gleichwohl könnten Zuschauer genau diese vergleichsweise konfliktfreie Komfortzone in einer weit, weit entfernten Galaxis genießen.

Eine neue Hoffnung oder ein Reinfall? | Star Wars 9 Rise of Skywalker Review
Abspielen

Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers ist seit dem 18. Dezember 2019 in den deutschen Kinos zu sehen.

Was ist eure Meinung zu Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News