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*Bling* - Ein loving hate letter ans Horrorgenre

14.10.2014 - 12:00 Uhr
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*Bling*

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Diese Filme haben eines gemeinsam: Schlüsselszenen, die in Fahrstühlen spielen. Was genau die Filmemacher dazu inspiriert, so viele tolle Szenen mit Aufzügen zu drehen, kann ich nicht sagen. Was ich aber sehr wohl sagen kann: Dass meine Lieblingsszene auch etwas mit Fahrstühlen zu tun hat. Wer Probleme mit Spoilern hat, sei gewarnt, denn ich nehme hier kein Blatt vor den Mund.


*Bling*


Die Fahrstuhltür öffnet sich und zwei verängstigte, blutverschmierte Menschen treten zögerlich heraus. Marty der Narr und Dana die Jungfrau (Naja...wer ist heutzutage noch Jungfrau? Da muss man nehmen, was man kriegt). Die beiden sind durch die Hölle gegangen, durch die Hölle eines vor Klischees triefenden Teenie-Slashers. Sie wollten eigentlich nur Urlaub machen, in einer einsamen Waldhütte mitten im nirgendwo.(Super Idee, oder?) Doch plötzlich fingen ihre Freunde an, sich wie die trotteligen Teenager aus "Freitag der 13." zu benehmen und dazu passend stand dann auch bald eine Zombie-Redneck-Folter-Familie im Vorgarten der Waldhütte und begann damit, die schreienden Jugendlichen einen nach dem anderen abzuschlachten.


Manch einer weiß jetzt schon, von welchem Film die Rede ist. "The Cabin in the Woods".

Der Film, der bis zu dem Zeitpunkt, als Dana und Marty aus dem Fahrstuhl steigen, dem Horrorgenre den Spiegel vorhält und aufzeigt, was mit dem Genre momentan nicht stimmt. Die immer gleichen dummen Teenie-Protagonisten, das völlig vorhersehbare Abschlachten dieser (immer schön einen nach dem anderen) und das Fehlen von kreativen Horrorgestalten. Warum etwas Neues entwickeln, wenn die Zuschauer doch sowieso in den x-ten Film mit Zombies, mörderischen Hinterweltlern oder "gruseligen" Mädchen mit langen, schwarzen Haaren rennen.

Auch der extreme Fokus auf blutige Gewaltorgien und Schockeffekte zugunsten von Spannung, Atmosphäre und – nun ja – Horror wird gnadenlos zur Schau gestellt. "The Cabin in the Woods" gibt dem Zuschauer und den Studios eine Standpauke dafür, dass sie das Horrorgenre, dass eigentlich auf dem Unerwarteten, dem Unvorstellbaren basiert,zu einem vorhersehbaren, klischeehaften und dümmlichen Schatten seiner selbst gemacht haben.


Doch irgendwann reicht es auch mit der Nörgelei. Das dachte sich wohl auch Regisseur und Drehbuchautor Drew Goddard und geht zum Gegenangriff über. Dana und Marty sind kaum aus dem Fahrstuhl ausgestiegen, da werden sich schon von bewaffneten Wachmännern der mysteriösen Organisation umstellt, die den beiden das Problem mit den untoten Folter-Hinterweltlern überhaupt erst beschert hat. Die Situation wirkt aussichtslos. Die einzige Option ist ein Knopf, der alle Kreaturen, die die geheimnisvolle Organisation in ihren Katakomben gefangen hält, auf einen Schlag freilässt.


Und Dana drückt diesen Knopf, was meine Lieblingsszene einleitet.

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