Bolivianischer Wasserkrieg in Und dann der Regen

04.06.2014 - 16:05 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Und dann der Regen
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Und dann der Regen
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Im spanischen Drama Und dann der Regen treffen die Probleme der Ersten und der Dritten Welt aufeinander. Was ist wichtiger: Einen Film fertigzustellen oder der freie Zugang eines Volkes zur wichtigsten Lebens-Ressource? Böse Fragen, heute im TV.

Wenn die Dreharbeiten einmal angefangen haben, dann gibt es für den Produzenten des Films und seinen Regisseur nichts wichtigeres, als dass dieser fertiggestellt wird. In Und dann der Regen will Sebastián (Gael García Bernal) einen Film über das Leben des Amerika-Entdeckers Christoph Columbus drehen. Die Location soll authentisch sein. Die Wahl fällt auf Bolivien, eines der ärmsten Länder des Kontinentes Südamerika. Als Darsteller werden im Ort Cochabamba Einheimische gecastet, unter ihnen der charakterstarke Daniel, der den Häuptling Hatuey verkörpern soll.

Als in Bolivien die Wasserwerke den Händen privater Unternehmen überlassen werden und die Wasserpreise sich verdreifachen, profiliert sich Daniel, der Hauptdarsteller des Films, als Anführer der empörten Aufständischen. Die Wasserkriege von Cochabamba, die im Jahr 2000 das Land Bolivien zerrütteten, machen den Dreharbeiten von Sebastián und seinem Produzenten Costa einen ordentlichen Strich durch die Rechnung. Neben Gael García Bernal (La Mala educación – Schlechte Erziehung) glänzt dabei Luis Tosar (Sleep Tight). Costa pocht der Widerstände zum Trotz auf die Fortführung des Drehs, während dem Volk und den von ihm engagierten Schauspielern die wichtigste Lebens-Ressource abhanden gekommen ist.

Aufgrund der anschaulichen Umsetzung dieses gewagten Sujets wurde Und dann der Regen von Icíar Bollaín (Regie) und Paul Laverty (Drehbuch) in Spanien mit 13 Goyas ausgezeichnet. Bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2011 lief er in der Sektion Panorama und gewann den Panorama-Publikumspreis in der Kategorie Spielfilm.

Icíar Bollaín über seine Arbeit an dem Film: „Pauls Buch stellte mich vor eine große und aufregende Herausforderung: nämlich drei Filme in einem zu drehen. Erstens ein Historiendrama, zweitens die gegenwartsnahe Geschichte um den Wasserkrieg und drittens einen Film, der die Dreharbeiten mit den persönlichen Erfahrungen der Hauptfiguren Sebastián und Costa verknüpft und mit den Entscheidungen, zu denen sie gezwungen sind.“ Gelungen ist ihm das mit einem bemerkenswert komplexen Werk.

Was? Und dann der Regen
Wann? 22:45
Wo? arte

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