Call of Duty: Infinite Warfare wird besser, als wir befürchten

14.06.2016 - 18:50 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Call of Duty: Infinite Warfare
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Call of Duty: Infinite Warfare
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Auf der diesjährigen E3 hat Sony erstmals Gameplay von Call of Duty: Infinite Warfare gezeigt, das seit seiner Ankündigung harsch kritisiert wird. Ich habe das Video gesehen und glaube nun, dass Infinite Warfare tatsächlich besser wird, als wir befürchten.

Call of Duty: Infinite Warfare hatte einen denkbar schwierigen Start: Zu dem ohnehin vorhandenen Generalverdacht, nicht mehr viel Neues bieten zu können, stieß dieses Jahr die Wahl des Settings unzähligen Fans enorm bitter auf  und der Release-Trailer wurde zu einem der am schlechtesten bewerteten Videos auf Youtube überhaupt. Vielleicht auch unter dem Eindruck des nahezu zeitgleich vorgestellten und ungleich erfolgreicheren Battlefield 1  erklärten Fans ein weiteres Mal: "Kein CoD für mich! Dieses Mal wirklich!"

Call of Duty: Infinite Warfare scheint weitaus weniger beliebig zu werden, als wir befürchten.

Auch ich war angesichts der ersten Ankündigung skeptisch: Wieso sollte ich meine hunderten Multiplayer-Spielstunden in Call of Duty: Black Ops 3 zugunsten eines ganz neuen Spiels aufgeben? Wo ist das Alleinstellungsmerkmal von Infinite Warfare, das sich das Sci-Fi-Setting derzeit mit vielen anderen hochwertigen Shootern teilen muss? Als Sony allerdings nun auf der E3  erstmals einen Gamplay-Trailer enthüllte, weiteten sich meine die Augen und meine Zweifel wurden recht weit beiseite gefegt. Ja, ich glaube, Call of Duty: Infinite Warfare wird besser, als wir befürchten.

Spielerische Freiheit ahoi!

Der Trailer zeigt direkt zu Beginn etwas, wovon PR-Sprecher bisher nur munkelten: Das neue Call of Duty soll uns tatsächlich endlich mehr spielerische Freiheiten bieten, indem wir Missionsziele beziehungsweise Planeten nach eigenem Belieben auswählen und so die Kampagne nach unserem Wunsch vorantreiben dürfen. Kein spielerischer Quantensprung, aber für ein Call of Duty ein großer Fortschritt, der uns endlich ein Stück weit vom Schlauchlevel Abstand nehmen lässt.

Dann geht es auch schon an Board unseres Raumschiffes und hier wartet die nächste große Überraschung: Es war bereits bekannt, dass wir ans Steuer eines solchen Kampfgleiters dürfen, doch unklar war bisher, ob wir selbst steuern oder nur ähnlich wie in einem Railgun-Shooter stumpf die Feuertaste in den Erdboden drücken dürfen. Offenbar ist ersteres der Fall und so navigieren wir eigenhändig durch die ziemlich fulminanten und bildgewaltigen Raumschlachten, nehmen Feinde ins Zielvisier und bemühen uns darum, nicht von den zahlreichen Projektilen getroffen zu werden. Eine Zwischensequenz beendet schließlich den Flug unseres Piloten und wir verlassen das Cockpit.

Mitunter die Weltraumschlachten sorgen endlich für frischen Wind.

Nun bahnen wir uns durch die Schwerelosigkeit des Weltraums einen Weg zum Missionsmarker, indem wir uns mit dem neuen Greifhaken entlang verschiedener Schiffswracks und Einzelteile vorwärts hangeln. Es ist eine neue, ungewöhnliche Art der Fortbewegung, die zweifellos auch in den für das Franchise so wichtigen Multiplayer-Modi für reichlich Umgewöhnung sorgen wird. Doch statt diese Neuerung als Einschränkung wahrzunehmen, eröffnen diese herausfordernden Kampfbedingungen ganz neue taktische Möglichkeiten: Stellungsfehler werden nun viel härter bestraft, da wir nicht mehr so schnell und mühelos die Position wechseln können. Erneut: Das verlangt umzudenken und sorgt auf lange Sicht für genau die Abwechslung, die das Franchise wirklich nötig hat. Als kleinen Bonus gibt es wieder eine handvoll nützlicher Gadgets zu sehen, die uns im Kampf wertvolle Dienste erweisen — doch mit diesen Extras hatte das Franchise ja noch nie Schwierigkeiten.

Der erste Eindruck ist besser, als gedacht

Glaubt mir, ich hatte wohl ähnlich große Zweifel wie ihr am Gelingen des neuen Call of Duty — und die sind auch noch nicht völlig verschwunden. Dennoch ist der erste Blick auf das Gameplay von Infinite Warfare vielversprechend: Die versprochene spielerische Freiheit scheint tatsächlich ein wichtiges Feature statt nur netter Bonus zu sein, während die Kämpfe ganz neue Qualitäten mit sich bringen. Ja, für Infinite Warfare werden wir ziemlich viele Regeln vergessen müssen, die wir im letzten Jahrzehnt und länger auswendig gelernt haben. Aber anstatt über diesen weiten Schritt nach vorne zu meckern und jede neue Änderung zu verurteilen, sollten wir den Blick lieber auf das Potenzial lenken, das dank dieser mutigen Reise ins Weltall nun endlich für frischen Wind sorgen sollte.

Einzig John Snow bereitet mir immer noch Kopfzerbrechen .

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