CD Projekt glaubt, dass wir uns alle größere Spiele wünschen

16.10.2015 - 10:15 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
The Witcher 3
Warner Bros. Interactive Entertainment
The Witcher 3
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Der Erfolg von The Witcher 3 war gigantisch und das Entwicklerteam von CD Projekt sieht darin unter anderem auch einen Beweis ihrer Vermutung, dass die meisten Spieler größere Spiele haben wollen.

Im Gespräch mit MCV  haben die Entwickler von The Witcher 3: Wilde Jagd, dem kommerziell vielleicht erfolgreichsten Videospiel des Jahres, über die Gründe des Witcher-Überflugs philosophiert. Eines der wichtigsten Ziele des Teams sei es von Anfang an gewesen, die Aufmerksamkeit des Mainstreams zu erregen. Sowohl The Witcher als auch The Witcher 2 waren riesige Erfolge, doch verblieben sie in der Nische ihrer doch recht speziellen Zielgruppe. Mit dem dritten Teil des Franchises änderte sich diese Wahrnehmung nun und viele Casual Spieler freundeten sich in den vergangenen Monaten mit dem Open World-Giganten an.

Mehr: The Witcher 3 — Nächstes Update bringt über 600 Verbesserungen 

Besonders spannend ist dabei allerdings, dass The Witcher 3 auf den ersten und zweiten Blick den Geschmack der breiten Öffentlichkeit absolut nicht erfüllt: Mehr als 100 Stunden Spielzeit? Kein Multiplayer? Eine epische Geschichte mit vielen Charakteren?

Wir sind immer noch beeindruckt, wie viele Menschen The Witcher 3 gespielt haben, denn Spiele dieser Art sind normalerweise nur für eine Hardcore-Zielgruppe attraktiv. Aber die Leute liebten es, vor allem die Casual Spieler — und davon sind wir wirklich beeindruckt.

Daraus leiten die Entwickler in direkter Linie ab, dass Spieler offensichtlich doch Lust auf gigantische Spiele mit riesigen Welten und zahllosen Quests haben. Auch das sei ein Grund für das Team gewesen, ihr nächstes Projekt Cyberpunk 2077 noch größer als die Welt von Geralt  zu gestalten.

Doch diese selbstbewusst geäußerte These des Teams klingt ein wenig blauäugig: Ein Blick auf Steam verrät, dass nur rund 25% der PC-Spieler bisher das Ende des Spiels gesehen haben. Während CD Projekt sich also auf ihre beeindruckenden Verkaufszahlen stützt, lassen sie völlig unbeachtet, wie viele Spieler tatsächlich Zeit und Energie aufbringen konnten, Geralts Abenteuer auch wirklich zu beenden.

Auch ignorieren die Entwickler, dass die Spieler weltweit schon lange nicht mehr nur Teenager sind: Die Zielgruppe wächst und altert — und so spielen natürlich auch Arbeitnehmer täglich Videospiele. Diese allerdings können täglich nur zwei bis drei Stunden Zeit für die Ausflüge in virtuelle Welten freischaufeln, ein über 100 Stunden andauerndes Abenteuer ist hier eine zähe Spaßbremse.

Ähnlich scheint es wohl Activision zu sehen: Wie der Publisher nun ankündigte, werden Spieler von Call of Duty: Black Ops 3 die Möglichkeit haben, direkt von Anfang an jede Mission der Kampagne anzuwählen : Das spart Zeit und Nerven.

Auch wenn die Aussage der Entwickler sicherlich nicht ganz richtig ist, so dürfen wir gespannt sein, ob ihre Rechnung "größer gleich besser" auch für ihr nächstes Spiel aufgehen wird.

Was meint ihr: Wollen wir alle gigantische Spiele — und wissen es einfach nur noch nicht?

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