Dänische Delikatessen oder: Wie ich durch Skandinavien zum Film kam

03.07.2016 - 08:50 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Mads Mikkelsen in Casino Royale
20th Century Fox
Mads Mikkelsen in Casino Royale
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In den kommenden Monaten werde ich das moviepilot-Team als Volontärin unterstützen. Zum Initiationsritual eines jeden Neulings gehört es, sich der Community anhand eines Begrüßungstextes vorzustellen. Eine gar nicht mal so leichte Aufgabe …

Wann genau hat meine Liebe zum Film angefangen? Das ist eine gute Frage. So lange ich denken kann, ist die Welt des Films eine Nische, in der ich mich wohlfühle. Während meine Mitschüler Deklinationen aufsagten, baute ich mein Filmwissen aus. Leidenschaftlich gerne veranstaltete ich mit meinen Freundinnen Video-Abende, auf denen wir verbotene Horrorfilme schauten und Gläserrücken spielten, nur um uns danach gegenseitig Angst zu machen. Sowieso entwickelte ich mit elf, zwölf Jahren ein Faible für Horrorfilme. Der Exorzist, Carrie - Des Satans jüngste Tochter, Ich weiß was Du letzten Sommer getan hast ... alles verschlang ich. Je gruseliger, desto besser.

Bis ich irgendwann mit fünfzehn The Ring schaute, danach musste ich erstmal ein paar Jahre pausieren. Keine Ahnung, warum es nun gerade der Film war, der mich das Fürchten lehrte, aber nachdem ich The Ring gesehen hatte, versteckte ich mich mit meinen zwei Freundinnen hinter dem Sofa. Keiner traute sich, den Fernseher auszumachen, da die DVD wieder zum Menü übergegangen war, wo in Dauerschleife die gruselige Musik zusammen mit dem gruseligsten Mädchen überhaupt zu hören bzw. zu sehen war. Heutzutage machen sich die Leute einen Spaß draus, mit mir Horrorfilme zu gucken, weil ich mich selbst beim billigsten Jump-Scare wahnsinnig erschrecke und damit meinen Mitguckern ebenfalls Angst mache oder sie sich darüber einfach köstlich amüsieren können.

Mit dem Beginn meines Studiums in Dänemark entwickelte sich meine Liebe zum skandinavischen Film. Düster, absurd und durchzogen von schwarzem Humor, genau das traf meinen Geschmack. So finster die Nacht, Die Jagd und Kommissarin Lund - Das Verbrechen rangieren weit oben auf meiner Liste von Lieblingsfilmen bzw. -serien. Wo wir gerade schon bei Lieblingen sind: Mads Mikkelsen zählt bis heute zu meinem absoluten Favoriten, wenn es um Schauspieler geht. Allein wegen ihm habe ich als Nicht-Bond-Fan James Bond 007 - Casino Royale gesehen und fand ihn nicht zuletzt wegen seiner Darstellung mehr als sehenswert. Zum Bond-Anhänger bin ich trotzdem nicht geworden, dafür aber Mads Mikkelsen-Fan geblieben. Als ich ihn 2015 interviewen durfte, konnte ich mein Glück kaum fassen (und kann es bis heute nicht).

Von der Politik zum Film

Nach meinem Studium, das bis auf einen Culture & Media in Sweden-Kurs so gar nichts mit Film zu tun hatte, stellte sich mir die Frage, was ich nun mit meinem Leben machen möchte. Eine Karriere in der Politik konnte ich mir genauso wenig vorstellen wie eine Karriere in dem Café, in dem ich nebenbei jobbte. Im Gegensatz zu der Planlosigkeit nach dem Abi wurde mir jetzt ziemlich schnell klar, dass ich meiner Leidenschaft zum Film nachgehen wollte. Auf der Suche nach Praktika stieß ich auf eine Stellenausschreibung von moviepilot. Eine Chance, die ich ergreifen musste. Als ich vor zwei Jahren mein Praktikum im Sales-Team antrat, war es vor allem das Schreiben, das mir am meisten Freude bereitete. Nun wird mir zwei Jahre später im Rahmen meines Volontariats die Ehre zuteil, die Redaktion von moviepilot unterstützen zu dürfen. Ein Gefühl wie das Ankommen nach einer langen Reise.

Bevor ich hierher kam, galt ich in meinem Freundeskreis mit meinen Film-Vorlieben eher als außergewöhnlich. Während andere zu Romanzen wie The Notebook ins Taschentuch schluchzten oder Ryan Goslings Oberkörper in Crazy, Stupid, Love. anschmachteten, konnte ich trief-süßen Liebesfilmen oder Rom-Coms nichts abgewinnen. Stattdessen widmete ich mich lieber leisen Dramen oder Indie-Filmen, die mich mit ihrem Realismus abseits des Malen-nach-Zahlen-Schemas à la Hollywood begeisterten. Eine Vorliebe, die mir immer noch erhalten geblieben ist und die auch hier bei moviepilot viele mit mir teilen.

Zum Abschluss dieser Entblößung meinerseits bleibt nur noch zu sagen: Ich freue mich auf die Zeit mit euch!

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