Dank This War of Mine & Co. greifen auch AAA-Spiele ernste Themen auf

30.03.2016 - 13:15 Uhr
Lara Croft bekommt in Rise of the Tomb Raider noch mehr Charakter-Tiefe
Square Enix
Lara Croft bekommt in Rise of the Tomb Raider noch mehr Charakter-Tiefe
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Wirklich ernste Themen schneiden große Titel immer noch recht selten oder zaghaft an. Indie-Spiele trauen sich da oft mehr und beeinflussen so langsam, aber sicher auch den Massenmarkt. Darauf dürfen wir laut Autorin Rhianna Pratchett hoffen.

Spiele wie That Dragon, Cancer, Papers, Please oder This War of Mine widmen sich ernsten Themen. Damit stehen sie im Indie-Bereich auch keinesfalls allein dar. Aber AAA-Produktionen scheuen sich aktuell meist noch, derartiges aufzugreifen und sich damit auch angemessen auseinanderzusetzen. Was der Autorin Rhianna Pratchett zufolge unter anderem daran liegt, dass bisher oft gar keine professionellen Autoren eingesetzt werden. Glücklicherweise scheint sich das langsam, aber sicher zu ändern.

Mehr: Tomb Raider-Autorin über Lara Crofts Evolution 

Rhianna Pratchett wurde für ihre Schreibarbeit an Rise of the Tomb Raider mit einem Writer's Guild Award ausgezeichnet. Schon im Tomb Raider-Reboot  von 2013 – an dem sie ebenfalls als Autorin mitgewirkt hat – gab es immer wieder sehr ernste Momente. Und die hinterließen bei vielen Spielern offenbar einen bleibenden Eindruck. So habe Pratchett zum Beispiel Feedback von Männern bekommen, die durch Tomb Raider eine neue Perspektive darauf erhalten haben, was Frauen mitunter durchmachen müssen.

Mehr: Rise of the Tomb Raider — Autorin enthüllt Geheimnis hinter Lara 

Im (sehr lesenswerten) Gespräch mit Gamesindustry  erklärt Rhianna Pratchett:

Ich denke, Spiele haben riesiges Potential als empathisches Medium, weil du in die Rolle eines Charakters schlüpfst... Ich denke, das hat sehr viel Macht in sich und ich denke, wir kratzen gerade erst an der Oberfläche von dem, was das für Storytelling bedeuten könnte.
Ich hoffe, dass die Dinge nach oben durchsickern, wenn es um AAA-Spiele geht, die mutiger werden, diese Dinge anzugehen.
Die Industrie ist einfach nicht daran gewöhnt, mit Autoren zu arbeiten oder über Autoren nachzudenken. Sie müssen ihre Einstellung dahingehend verändern, dass sie denken: 'Okay, ich werde das Schreiben von einem professionellen Autor erledigen lassen, weil ich die Kunst von einem professionellen Künstler machen lasse und die Musik von einem professionellen Komponisten.'
Ich spreche immer über Bioshock, das Original, weil es Dinge wie Environmental Storytelling auf eine Art und Weise nutzt, die ich in dieser Ausprägung nie zuvor gesehen habe. Sie haben alles benutzt, von der Position der Körper über Graffiti und Level-Dialoge bis hin zu Werbung. Alles hat die Story unterstützt. Das ist es, wo wir uns meiner Meinung nach hinbewegen sollten.

Denkt ihr auch, dass uns in Zukunft mehr AAA-Titel mit ernsteren Themen erwarten?

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