Das Final Fantasy VII-Remake wird uns alle enttäuschen

07.12.2015 - 17:15 Uhr
Was erwartet uns mit dem Remake wirklich?
Square Enix
Was erwartet uns mit dem Remake wirklich?
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Nichts haben sich Final Fantasy-Fans mehr gewünscht als ein vollwertiges Remake des siebten Teils. Mittlerweile wurde die Neuauflage angekündigt, doch der Hinweis darauf, dass wir das Remake nur in Episoden spielen dürfen, lässt die Frage aufkommen, ob das Ganze nicht doch zu schön war, um wahr sein.

Wenn wir heutzutage dem Namen Final Fantasy begegnen, rümpfen wir oft einfach nur mit der Nase. Was ist es denn dieses Mal? Ein Mobile-Titel? Wieder irgendein uninspiriertes Spin Off? Oder geht es doch um das alarmierend seelenlos wirkende Final Fantasy XV? Das einst unerschütterliche Franchise ist längst zu einer Serie verkommen, die sich nur noch selbst zitiert und die alten Fans damit noch einmal zum Kauf animieren will.

Mehr: Final Fantasy – Wann Nostalgie zum Problem wird 

Doch dann kam das Remake von Final Fantasy VII. Endlich kehren die Entwickler wieder zu ihren Wurzeln zurück und besinnen sich auf ihre Stärken. Denn welcher Final Fantasy-Teil steht denn repräsentativer für das besondere Final Fantasy-Feeling wenn nicht der siebte Ableger? Alles wird wieder wie es damals war, nur eben in modern, schick und hübsch. Dass das rundenbasierte Kampfsystem für einen actionreicheren Ansatz weichen muss , nehmen wir dabei sogar noch in Kauf.

Als nun am Wochenende das erste Gameplay zum Remake gezeigt wurde, umjubelten Fans das Projekt abermals. Die Grafik wird gefeiert und in unseren Köpfen spielen sich unsere Lieblingsmomente aus dem Spiel schon jetzt in diesem Look ab. Es ist alles genau so, wie es damals war. Nur wird es eben überhaupt nicht so, wie es damals war. Was Square Enix nämlich heimlich nachgeschoben hat: Das Final Fantasy VII-Remake wird in mehreren Episoden veröffentlicht .

Auf die Nachfrage, warum dieser Ansatz denn nötig sei, sprach Square Enix davon, dass das Spiel einfach viel zu groß sei und einziger Release nur bedeuten würde, dass bestimmte Inhalte geschnitten werden müssten. Das ergibt auf dem ersten Blick natürlich Sinn aber was bedeutet das schließlich für das fertige Produkt? Wie viele Episoden wird es denn brauchen, um ein Spiel, das 60 Stunden und mehr an Zeit in Anspruch nimmt, abzuschließen? Und wie kann ein Spiel wie Final Fantasy VII überhaupt in Episoden eingeteilt werden?

Mit Scheuklappen durch die Geschichte

Ich befürchte, dass sich das Remake ganz allein auf die Hauptgeschichte konzentrieren und die einzelnen Schauplätze des Originals nach und nach abarbeiten wird. Alles, was abseits davon geschieht, wird gestrichen. Die Chocobo-Zucht fiele damit ebenso weg wie versteckte Endbosse, Ausflüge ins Gold Saucer oder das umfangreiche Substanz-System. Ein wirklich vollständiges Remake ist ein Arbeitsaufwand, den Square Enix entweder nicht stemmen kann oder stemmen will.

Sicher, wir bekommen sehr wahrscheinlich die komplette Geschichte, die Final Fantasy VII zu bieten hat. Aber wie viel von dem Spaß, den wir mit dem Original hatten, hängt denn wirklich an Cloud, Tifa und Sephirot? Ist es für ein Final Fantasy-Spiel denn nicht ebenso wichtig, dass wir die Welt erkunden, Geheimnisse entdecken und Zeit vertrödeln können? Kann uns Square Enix diesen Umfang überhaupt bieten, wenn schon in der Kerngeschichte an Ressourcen gespart werden muss?

Vielleicht müssen wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass das Remake von Final Fantasy VII nur die Geschichte und die Figuren übernimmt, das Spiel selbst aber zurücklässt. Das Gameplay, der Umfang und das Pacing des Originals werden womöglich auf der Strecke bleiben, während der Rest in kleinen Episoden ausgeworfen wird. Das macht das fertige Produkt nicht weniger wertvoll, nur ist es dann ein neues Spiel mit der Geschichte von Final Fantasy VII und kein Remake.

Oder mache ich mir zu viele Gedanken?

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