Das sagt das Gamespilot-Team zur Beta von Destiny

25.07.2014 - 18:00 Uhr
Destiny, das neue Spiel von Bungie
Activision
Destiny, das neue Spiel von Bungie
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Wenn die Beta der größten Shooter-Hoffnung des Jahres startet, dann lässt sich die Gamespilot-Redaktion natürlich nicht lange bieten und ergibt sich ihrem Schicksal. Hier könnt ihr nun nachlesen, welche Eindrücke Destiny bei uns hinterlassen hat.

Ende letzter Woche öffneten sich die digitalen Pforten der Beta des Shooter-MMOs Destiny. Natürlich haben auch wir es uns nicht nehmen lassen, einen ersten Blick auf das Weltraum-Spektakel von Halo-Entwickler Bungie zu werfen und erste Eindrücke zu sammeln. Was wir von dem Science-Fiction-Titel bisher halten, erfahrt ihr hier.

Wenn ihr selbst die Beta von Destiny noch testen wollt, aber keinen unserer Codes ergattern konntet, dann habt ihr Glück. Wie Bungie heute verkündete, ist die Beta nun für alle Mitglieder von PlayStation Plus und Xbox Live Gold kosten- und codelos spielbar.

Hannes sorgt sich um Kinderkrankheiten
Mit hohen Budgets zu prahlen, mag bis zu einem gewissen Punkt funktionieren. Etwa dann, wenn ein relativ kleiner Titel als ernstzunehmende Konkurrenz zu den Platzhirschen des aktuellen Videospielmarktes verkauft werden soll. Bei einer Summe von 500 Millionen Dollar ist dieser Punkt aber definitiv überschritten. Die Erwartungshaltung an Destiny ist gewaltig und es ist denkbar, dass die Bringschuld an Innovationen auf lange Sicht dem Erfolg des Shooters schaden könnte.

Nach der Beta, der ich mich ausgiebig widmen konnte, bin ich zwar noch nicht vollkommen überzeugt, aber jede Befürchtung, Destiny könnte schon jetzt die hässliche Fratze offenbaren, die sich hinter den gigantischen Ambitionen verbirgt, bleibt zunächst unbegründet. Tatsächlich wirkt der Shooter in nahezu allen Bereichen hochwertig. Wobei ich hier nicht einmal die Grafik in den Fokus rücke, sondern die grundsätzliche Präsentation. Jeder Menüpunkt, jeder Inventarslot und jede Form von Interface sind dem Design von Bungie unterworden und wirken aufgeräumt, futuristisch und intuitiv.

Der innere Drang zur Originalität greift aber leider nicht immer auf das Gameplay über. Zwar ist die Kombination aus Action-RPG, klassischem Shooter und MMO-Aspekten relativ frisch, aber mit jedem Genre-Versatzstück, werden auch die jeweiligen Kinderkrankheiten übernommen. So offen die Welt ist, so leer wirkt sie zwischenzeitlich. So integriert die Storyelemente sind, so redundant erscheinen sie. Fehlende Abwechslung ist ein fieser Vorwurf, wenn wir bedenken, dass die Beta-Phase natürlich auch Unfertigkeit impliziert. Ein Reinfall wird Destiny auf keinen Fall, aber für einen fehlerfreien Auftritt fehlt manchen Elementen noch die Sorgfalt, die bei der Präsentation an jeder Ecke zu finden ist.

Rae plant ihr zukünftiges Schicksal
Da ich konstant mehr Science-Fiction in meinem Leben brauche, war ich schon lange sehr gespannt auf Destiny. Auf den ersten Blick ist das Shooter-MMO wirklich beeindruckend, gerade die Landschaften bestechen durch ihre atmosphärische, zerstörte Schönheit. Leider nutzt sie sich aber schnell ab, weil uns die Beta immer wieder in dasselbe leere und leblose Gebiet schickt. Abgesehen von ein paar, immer an denselben Stellen spawnenden, Feinden, gibt es nichts zu entdecken. Keine NPCs, kaum Überreste menschlichen Lebens, keine Geheimnisse. Nichts, was einem die Welt etwas näher bringen oder erklären würde. Dafür ist euer KI-Begleiter Peter Dinklage verantwortlich, eine semi-logische Exposition in Dronenform. Das nimmt dem Universum von Destiny viel Spannung, wobei ich aber hoffe, dass sich diese Leblosigkeit nach der Beta legt.

Ähnliche Eintönigkeit schlug mir beim Gameplay entgegen. Die Kräfte meines Warlocks haben mich ein wenig an die Biotics aus Mass Effect erinnert, leider sind sie aber bisher (Level 8) nicht so vielfältig und auch die Cooldown-Zeiten sind etwas zu lang. Das ist besonders schade, weil das Shooter-Gameplay ansonsten wenig Abwechslung bietet und keine wirkliche Taktik erfordert. Selbst bei Bossgegnen heißt es einfach nur ausweichen und aushalten, um sie irgendwann zur Strecke zu bringen, eine Strategie benötigt ihr dabei nicht. Das heißt nicht, dass es keinen Spaß macht, denn gerade im Koop mit Freunden fällt besonders der hohe Schwierigkeitsgrad positiv auf, trotzdem hatte ich mir etwas mehr erhofft.

Aber obwohl die Beta etwas ernüchternd war, habe ich mich schon dabei erwischt, wie ich über meine zukünftigen Abenteuer in Destiny nachgedacht habe. Und das ist schon mal ein gutes Zeichen.

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