Daybreak-CEO nimmt Auszeit nach Hacker-Drohungen

23.07.2015 - 14:00 Uhr
Daybreak-CEO John Smedley tritt zurück
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Daybreak-CEO John Smedley tritt zurück
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John Smedley tritt von seinem CEO-Posten bei Daybreak (ehemals Sony Online Entertainment) zurück. Vor Kurzem hatte er sich öffentlich über das milde Urteil beklagt, das Hacker Julius "zeekill" Kivimaki zuteil wurde – und dem 17-jährigen gedroht.

Die Hacker-Gruppe Lizard Squad trägt unter anderem die Verantwortung dafür, dass letztes Weihnachten sowohl Xbox Live als auch das PlayStation Network nicht erreichbar waren. Julius "zeekill" Kivimaki gehört zu dieser Truppe und wurde vor knapp zwei Wochen zu einer Bewährungsstrafe von 2 Jahren verurteilt: In über 50.000 Fällen diverser Online-Delikte. Die Strafe ist so mild ausgefallen, weil der finnische Teenager erst 17 Jahre alt ist.

Mehr: 50.000 Anklagen – Konsolen-Hacker muss nicht ins Gefängnis 

John Smedley war eines der vielen Opfer von "zeekill" und nimmt die Sache persönlich. Via Twitter hatte er seinem Ärger über das milde Urteil Luft gemacht und dem Teenager sogar gedroht. Jetzt ist er von seinem Posten als CEO und Präsident von Daybreak (früher Sony Online Entertainment) zurückgetreten, wie VentureBeat  berichtet. Demnach nimmt er eine Auszeit, soll der Firma jedoch erhalten bleiben. Russell Shanks nimmt seinen Platz ein.

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John Smedley hat Julius Kivimaki auf Twitter als "Drecksack" sowie "Abfall" beschimpft und damit gedroht, weitere rechtliche Schritte gegen ihn einzuleiten. Was wiederum DDoS-Attacken der Lizard Squad auf Server einiger Daybreak-Spiele wie H1Z1  und PlanetSide 2  zur Folge hatte. Es sind nur die aktuell letzten, traurigen Glieder einer langen Kette von Ereignissen. Dank eines Reddit-Posts  von John Smedley können wir das ganze Ausmaß der Angriffe gegen ihn nun langsam erahnen.

Im August 2014 saß der damalige CEO in einem Flieger, der wegen einer Bombendrohung landen musste, die Julius "zeekill" Kivimaki lanciert haben soll. Sämtliche Informationen von John Smedley seien ins Internet gelangt, darunter sensible Kreditkarten-Daten oder die Adressen seiner Familie. Man habe ihm Fotos vom Grab seines Vaters geschickt, Familienmitglieder telefonisch belästigt, diverse Accounts gehackt und in seinem Namen sogar falsche Steuererklärungen abgegeben. Des Weiteren beschuldigt John Smedley den 17-jährigen Hacker "zeekill", ihm gleich mehrfach Sondereinsatzkommandos der Polizei auf den Hals gehetzt zu haben. Über 50 falsche Kreditanträge sollen ebenfalls in seinem Namen gestellt worden sein.

Könnt ihr John Smedleys Wut und seinen Rücktritt verstehen?

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