Deadpool 2-Autoren verteidigen kontroversen Tod von [Spoiler]

23.05.2018 - 14:50 Uhr
Deadpool 220th Century Fox
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Mit einem Figurentod in Deadpool 2 ging Kritik für die Drehbuchautoren Rhett Reese und Paul Wernick einher. Das mögliche Problem hätten sie aber nicht auf dem Schirm gehabt.

Achtung Spoiler zu Deadpool 2: Aktuell sehen sich die Deadpool 2-Autoren Rhett Reese und Paul Wernick, die das Antihelden-Sequel gemeinsam mit Hauptdarsteller Ryan Reynolds schrieben, einigen Vorwürfen auf Grund eines Figurentods ausgesetzt. Kritiker werfen den Schreibern sogenanntes Fridging vor. Der von Comic-Autorin Gail Simone geprägte Begriff beschreibt den mutmaßlich negativen Umgang mit weiblichen Charakteren, wenn diese lediglich als Plot Device getötet werden, also als erzählerisches Mittel zum Vorantreiben des Plots, herhalten müssen. Im Interview mit Vulture  stellten Reese und Wernick nun klar, dass sie über dieses Problem gar nicht nachgedacht hätten und enthüllten die wahre Absicht hinter ihrer Entscheidung.

Deadpool 2 und der Vorwurf des Sexismus

Zu Beginn von Deadpool 2 wird Wade Wilsons bzw. Deadpools Verlobte Vanessa (Morena Baccarin) ermordet. Aus diesem Ereignis zieht Deadpool eine Hauptmotivation für seine darauffolgenden Taten in dem Film. Rhett Resse zufolge hätten er und Paul Wernick nicht einmal vom Fridging gewusst, weshalb ihnen ein damit in Verbindung stehendes mögliches Problem gar nicht in den Sinn gekommen sei: "Wir haben nicht mal drüber nachgedacht. Und das war vielleicht unser Fehler, nicht darüber nachzudenken. Aber es ist uns nicht einmal wirklich aufgefallen. Wir wussten nicht, was Fridging war."

Morena Baccarin als Vanessa in Deadpool 2

Im Folgenden ging Rhett Reese auf den Umstand ein, dass die Post Credits-Szene in Deadpool 2 den Protagonisten zeigt, wie er in die Zeit zurückreist, um Vanessa zu retten. Sie hätten sich die Möglichkeit stets offen gehalten, den Charakter zurückzuholen. "Und vielleicht ist es eine sexistische Sache. Ich weiß es nicht. Und vielleicht werden einige Frauen ein Problem damit haben. Ich weiß es nicht. Ich denke nicht, dass es eine große Sache sein wird, aber es ist uns nicht mal wirklich in den Sinn gekommen."

Der Tod von Vanessa unterstreiche die Wichtigkeit der Figur für Deadpool

Was des einen Kritik, ist des anderen Lob. Denn aus einer den Vorwürfen entgegengesetzten Sichtweise gesehen, könnte das Ableben Vanessas die Wichtigkeit der (von Rhett Reese als "Sache" bezeichneten) Figur unterstreichen, anstatt diese zu unterwandern. So sahen es zumindest die Autoren von Deadpool 2. Rhett Reese:

Ich würde zu unserer Verteidigung sagen, dass die einzig wirkliche wichtige Sache, das Einzige, worum sich Deadpool wirklich kümmert, Vanessa ist. Wenn man also einen Film macht, in dem man versucht, Deadpool an seinen Tiefpunkt zu bekommen, Deadpool direkt zu Beginn alles wegzunehmen, so ist die einzige Sache, die man ihm wirklich wegnehmen kann, Vanessa.
Ryan Reynolds & Morena Baccarin als Wade Wilson/Deadpool & Vanessa

Paul Wernick fügte an: "Ich weiß, dass es nicht bewusst sexistisch war." Im Folgenden beschrieb Wernick, dass auch Cable seine Familie in Deadpool 2 verlor und somit parallele Geschichten um Figuren und ihre Motivationen erzählt würden, die versuchten, sich in der Welt ohne ihre Familie zurechtzufinden. Zudem betonte Rhett Reese die "vielfältige Gruppe starker, weiblicher Charaktere, interessanter, unterschiedlicher, weiblicher Charaktere" im Film, darunter Domino oder Negasonic Teenage Warhead. Vanessa sei ein offensichtlicher Teil davon. "Also haben wir definitiv darauf geachtet, nicht einfach ein Testosteron-getränktes Ding zu haben."

Was sagt ihr zur Kontroverse um Vanessa in Deadpool 2?

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