Der Beginn der Rambos & John McClanes

27.09.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Transformers 2: Die Rache
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Transformers 2: Die Rache
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Der Actionfilm ist seit Jahrzehnten erfolgreich im Hollywoodkino vertreten. Kaum ein Film enthält keine Actionszene. Anlässlich unseres Eventtages habe ich mir den Begriff des Actionfilms an sich, sowie die Geschichte des Genres genauer angeschaut.

Wir alle schauen uns Actionfilme an, das Filmgenre scheint seit Jahren omnipräsent auf den Kinoleinwänden zu sein. Die meisten der großen und erfolgreichen Blockbuster der vergangenen Jahrzehnte waren Actionfilme. Immerzu geht etwas zu Bruch oder wird in die Luft gejagt. Aber nicht jeder Film, in dem etwas zerstört wird oder in dem sich Leute beschießen und prügeln ist ein Actionfilm. Um dem Begriff Actionfilm zu entsprechen, müssen einige bestimmte Elemente in dem Film auftreten. So ist vor allem Aktion und Bewegung im Vordergrund eines Actionfilms. Das reine Spektakel, bestimmt durch Kampfszenen, Explosionen und Verfolgungsjagden, dominiert also den Handlungsverlauf des Films.

In sich geschlossene Choreographien von Faustkämpfen, Schießereien oder Autorennen werden durch filmische Mittel wie der Parallelmontage zu spannungssteigernden Sequenzen innerhalb des Handlungsablaufs integriert. Durch eine schnelle Schnittfolge wird dem Zuschauer ein rasantes Tempo suggeriert, das zusätzlich die Spannungshaltung intensiviert. Bei der Handlung steht meist ein männlicher, physisch starker, weißer Mann im Mittelpunkt (zu beachten ist hier, dass ich mich in diesem Artikel aus Platzmangel auf den Actionfilm des Hollywoodkinos beschränke und nicht auf andere Bereiche, wie zum Beispiel den asiatischen Martial Arts-Film eingehen kann). Der männliche Held setzt sich dabei häufig für die westlichen, moralischen Werte ein. Kampf Gut gegen Böse, das Beschützen von Schwachen und Unterdrückten, sowie allgemein Gerechtigkeit sind häufige Motive. Um sein angestrebtes Ziel zu erreichen, muss der Held dabei etliche Hindernisse überwinden, die er durch Gewalt und Aktion überwinden kann.

Action als solche kommt von Anbeginn der Filmgeschichte in Filmen vor. So bilden beispielsweise in dem Stummfilm-Westernklassiker Der große Eisenbahnraub von Edwin S. Porter aus dem Jahre 1903 die Schießereien zwischen der Räuberbande und den Sheriffs eine wesentliche Rolle. Auch in anderen Filmen der Anfangszeit kommen Elemente des Actionsfilms wie Verfolgungsjagden oder Faustkämpfe vor, diese bleiben jedoch eher hintergründig und nehmen nicht den Hauptteil des Films ein. Einer der ersten Langspielfilme, der womöglich als Prototyp des Actionfilms angesehen werden könnte, ist Der General von Buster Keaton. Der Film von 1926 hat einen für einen Actionfilm typischen Plotaufbau und enthält sehr beeindruckende Stunteinlagen des Hauptdarstellers. Keaton spielt einen Zugführer zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs, dessen geliebte Lokomotive General von nordstaatlichen Spionen entführt wird. Buster Keaton nimmt mit einer zweiten Lokomotive die Verfolgung der Bande auf. Bei dieser rasanten Verfolgungsjagd vollbringt Buster Keaton waghalsige Stunts, die er selbst ohne Double tätigt. So klettert er, in einer der legendärsten Szenen des Films, an die vordere Spitze der Dampflok, um bei voller Fahrt Hindernisse auf spektakuläre Weise aus dem Weg zu räumen. Die Stunteinlagen, sowie die Lokomotivverfolgungsjagd und die Handlung entsprechen den Motiven des Actionfilms. Ebenso enthalten die Abenteuerfilme mit Douglas Fairbanks aus den 20er/30er Jahren viele Actioneinlagen und stellen eine Mischung aus Abentuer- und Actionfilm dar.

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In den Folgejahren der 1940er und 1950er Jahre kamen die Actionmotive meist in Verbindung mit den Genres des Westernfilms, des Abenteuerfilms, des Kriegsfilms sowie des Spionagefilms vor. Im Verlauf der 1960er Jahre wurde in den Geheimagentfilmen mit James Bond einer der ersten Actionhelden überhaupt etabliert. James Bond ist ein starker, männlicher Held, der durch physische Gewalt und mit Hilfe technischer Gerätschaften sein Ziel erreicht. Auch in anderen Genres wurden immer mehr Actionsequenzen in die Handlung eingebaut. Dementsprechend exisitierte der Actionfilm zwar schon seit den Anfängen des Films, doch von einem Actionfilm als Genre spricht man erst ab Ende der 1960er Jahre.

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