Game of Thrones neigt sich dem Ende zu und während HBO hofft, Fans von guten Fantasy-Serien mit einer Reihe von Spin-offs bei Stange zu halten, steigt Amazon in den Kampf um den eisernen Serienthron ein. Mit einer geplanten Show um das Herr der Ringe-Universum von J.R.R. Tolkien will der Streaming Dienst die Konkurrenz hinter sich lassen und bei den Summen, die hier in die Produktion fließen werden, scheint dieses Unterfangen auch gar nicht mal so unwahrscheinlich. Wie wir berichteten, beliefen sich die ersten Hochrechnungen für die gesamte Serie, die sich auf fünf Staffeln und ein mögliches Spin-off verteilten, auf rund eine Milliarde US-Dollar. Wie Reuters (via Winter is coming ) nun berichtet, soll die Hälfte dieser Summe jedoch schon für die ersten beiden Staffeln des Fantasy-Epos draufgehen.
So wurden bereits 250 Millionen US-Dollar für die Rechte ausgegeben, um überhaupt eine Serie auf Grundlage von Tolkiens Welt realisieren zu können. Inhaltlich siedelt sich die Serie vor den Geschehnissen von Herr der Ringe - Die Gefährten an und könnte damit eine Reihe von Tolkiens Werken wie Der Hobbit oder Das Silmarillion einschließen. Zu den Kosten für die Rechte sollen für die ersten zwei Staffeln der Herr der Ringe-Serie noch einmal rund 250 Millionen US-Dollar kommen, die allein in die Produktion an sich investiert werden. Im Vergleich dazu kostete die 6. Staffel von Game of Thrones, die bisher die teuerste der HBO-Serie darstellt, rund 100 Millionen US-Dollar. Die Produktionskosten von Peter Jacksons Herr der Ringe-Trilogie beliefen sich dagegen insgesamt auf 281 Millionen US-Dollar. Mit 500 Millionen Dollar würde Amazon diese Zahlen weit hinter sich zurücklassen und ohne Zweifel die bis dato teuerste Serie aller Zeiten in die Welt entlassen.
Auch wenn Tolkiens Geschichten um Mittelerde auf der ganzen Welt eine große Fangemeinde verzeichnen und der Serie somit eine treue Zuschauerschaft vorbestimmt ist, handelt es sich bei der Serie dennoch um ein neues Projekt, das Amazon bei einem Budget dieser Höhe große Verluste bereiten könnte. Wie Reuters jedoch analysiert, ist es Teil von Amazons Geschäftsmodell, neue Serien zu produzieren, die die Zuschauer dann dazu verleiten sollen, Merchandise-Produkte auf der Seite zu kaufen. Somit würden sich auch Verluste, die sich in den Zuschauerzahlen niederschlagen, durch Gewinne auf Verkaufsebene von anderen Produkten wieder ausgleichen. Ob die Herr der Ringe-Serie also tatsächlich gut wird, ist für Amazon somit vielleicht sogar gänzlich irrelevant. Bleibt für die Fans allerdings zu hoffen, dass der Konzern mit nicht weniger Weisheit an das Projekt geht, als es Gandalf der Graue tun würde.
Freut ihr euch auf die Herr der Ringe-Serie von Amazon?