Was ist, wenn wir unser Augenlicht verlieren? Es wäre überaus traurig, seinen Lieblingfilm nicht mehr sehen zu können, oder gar überhaupt keine Filme mehr zu genießen. Eine Extra-Tonspur erklärt blinden und sehbehinderten Menschen alles Wesentliche zur optischen Handlung. Diese Tonspur wird Audio-Deskription genannt und macht einen Hörfilm aus. Am Dienstagabend wurden die besten Hörfilme zum 11. Mal mit dem Deutscher Hörfilmpreis ausgezeichnet. Der Kinofilm Türkisch für Anfänger – Der Film wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, da sich der Film mit seinem Facebook-Aufruf über 75% der Stimmen sichern konnte. Aber der eigentliche Gewinner war Ziemlich beste Freunde.
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Die Jury unter dem Vorsitz des blinden Musik-Kabarettisten Dietrich Plückhahn gingen die Hauptpreise an die deutsche Synchronfassung zu Kinofilm Ziemlich beste Freunde, den Fernsehfilm Der letzte schöne Tag und an den Kurzfilm 9einhalbs Abschied. Moderatorin Dunja Hayali führte durch den Abend und trug zur Vorbereitung sogar eine Brille, die ihr 90% der Sehkraft nahm, um sich vorzubereiten.
Vor einigen Jahren noch war es recht schwer, die Branche dazu zu bringen, eine Hörfilm-Version eines Films anzufertigen, obwohl die Kosten für eine solche Version bei akzeptablen 5000 Euro liegen. Mittlerweile wird an einer Neufassung des Filmfördergesetzes gearbeitet. Die Neufassung sieht vor, dass nur bei der Herstellung einer barrierefreien Version des Films (unter anderem auch Untertitel für Gehörlose) der Anspruch auf Fördergelder besteht. Ab dem 1. Mai 2013 soll die Änderung in Kraft treten.
Der deutsche Hörfilmpreis wird von der Aktion Mensch gefördert und seit 2002 vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. verliehen. In Zukunft wird darauf gehofft, dass mehr Filme eine Audio-Deskription zu ihren Filmen hinzufügen, doch dank des neuen Gesetzesentwurfs dürfte dies kein Problem sein.
Könnt ihr euch vorstellen, euren Lieblingsfilm “nur” zu hören?