Die 7 schrägsten Filme, die auf Tatsachen beruhen

26.02.2010 - 15:00 Uhr
George Clooney - Ein Mann, der auf Ziegen starrt
Kinowelt Filmverleih
George Clooney - Ein Mann, der auf Ziegen starrt
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Bei einigen Filmen fällt es schwer zu glauben, dass sie auf wahren Begebenheiten beruhen – zu absurd die Geschichte, zu skurril die Charaktere. Wir zeigen euch eine Auswahl der absurdesten Filme, die auf Tatsachen beruhen.

Hollywood-Autoren bedienen sich an den verschiedensten Vorlagen, um Stoff für ihre Drehbücher zu finden. Sie verfilmen Comics, Bücher, Hörspiele und in letzter Zeit besonders gerne bereits existierende Filme. Aber auch wahre Geschichten bilden oft – mal mehr, mal weniger akkurat umgesetzt – die Vorlage Film. In einigen Fällen ist es kaum zu glauben, dass einem Film eine wahre Geschichte zu Grunde liegt, so absurd erscheinen die erzählten Geschichten. Wir präsentieren euch die Top 7 der schrägsten Filme, die auf Tatsachen beruhen:

Platz 7: Eine wahre Geschichte – The Straight Story
Ein alter Mann will sich mit seinem todkranken Bruder versöhnen – leider lebt dieser am anderen Ende von Amerika und Alvin Straight, so der Name des Protagonisten, ist nicht mehr in der Lage, Auto zu fahren. Also legt er den 412 Kilometer langen Weg auf seinem fahrbaren Rasenmäher zurück und nimmt so eine sechswöchige Reise auf sich. David Lynch drehte mit Eine wahre Geschichte – The Straight Story einen für seine Verhältnisse ungewöhnlichen Film, erzählt er doch hier eine stringente und verständliche Geschichte und verzichtet auf die sonst üblichen Mystery-Elemente. Herausgekommen ist ein unspektakulärer, aber rührender Film.

Platz 6: W – Ein missverstandenes Leben
Der junge George enttäuscht seinen Vater, einen berühmten Politiker, der es sogar zum Präsidenten der USA schafft, auf ganzer Linie: Er vernachlässigt sein Studium, interessiert sich mehr für Frauen und Alkohol, landet sogar wegen Trunkenheit am Steuer im Gefängnis. Dennoch tritt er letztlich in die Fußstapfen seines Vaters, wird selber Präsident der USA und wird, trotz heftiger Kritik seiner Gegner, sogar wiedergewählt. Klar, es überrascht niemanden, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelt, aber sind nicht fast alle Politiker-Biografien irgendwie absurd? Oliver Stone s Verfilmung des Lebens von George W. Bush steht hier stellvertretend für alle Politiker-Biopics dieser Welt.

Platz 5: Catch Me If You Can
Frank William Abagnale jr. hat einen beeindruckenden Lebenslauf: Er arbeitet unter anderem als Pilot, Arzt und Staatsanwalt – ohne je etwas gelernt oder studiert zu haben. Seit seinem 16. Lebensjahr schlägt er sich als Hochstapler und Scheckbetrüger durchs Leben – beinahe ständig verfolgt vom FBI-Agenten Carl Hanratty. Als Frank Abagnale letztlich doch verhaftet wird, hilft ihm seine Karriere als Betrüger auch noch, einer Haftstrafe zu entgehen: Er soll dem FBI mit seiner Erfahrung bei der Aufklärung von Scheckbetrügereien helfen. Am Ende werden er und Carl Hanratty tatsächlich zu Freunden – wie auch ihre realen Vorbilder.

Platz 4: Männer, die auf Ziegen starren
Bob Wilton ist Reporter bei einer Kleinstadtzeitung. Durch Zufall stößt er auf eine schier unglaubliche Story: Er trifft Lyn Cassady, der behauptet, Teil einer geheimen Spezialeinheit des US-Militärs zu sein. Die Mitglieder dieser Einheit, selbsternannte „Jedi-Krieger“, trainieren statt ihres Körpers übersinnliche Fähigkeiten – oder behaupten das zumindest von sich. Angeblich lernen sie, durch Wände zu gehen, Gedanken zu lesen und durch die Kraft ihres Geistes Ziegen zu töten. Männer, die auf Ziegen starren basiert auf dem gleichnamigen Buch von Jon Ronson, in welchem dieser über ein tatsächliches Programm des US-Militärs zur Erforschung paranormaler Fähigkeiten berichtet. Hätte ein Autor das Drehbuch ohne wahren Hintergrund geschrieben, wäre es wegen der Absurdität der Geschichte vermutlich von jedem Studio abgelehnt worden.

Platz 3: Terminal
Viktor Navorski kommt aus dem (fiktiven) osteuropäischen Land Krakosien in die USA. Am Flughafen JFK in New York angekommen, muss er feststellen, dass sein Land aufgrund eines Bürgerkrieges von den USA nicht mehr anerkannt wird und damit sein Pass ungültig ist. Damit darf er nicht in die USA einreisen – aber auch nicht den Rückflug antreten. Ihm bleibt also nur, sich am Flughafen häuslich einzurichten. Terminal basiert lose auf der Geschichte des Iraners Mehran Karimi Nasseri, der von 1988 bis 2006 unter dem Namen Sir, Alfred am Pariser Flughafen Charles de Gaulle leben musste. Dieser wurde wegen Protesten gegen die Regierung aus seinem Heimatland ausgewiesen und konnte, da ihm am Flughafen seine Reisedokumente gestohlen wurden, seinen Flüchtlingsstatus und seine Identität nicht mehr nachweisen, weswegen er auch nicht in Frankreich einreisen durfte.

Platz 2: Schtonk!
Eine deutsche Illustrierte veröffentlicht einen sensationellen Fund: Sie druckt geheime Tagebücher Adolf Hitlers, die bisher nicht an die Öffentlichkeit geraten waren. Die „Sensation“ stellt sich aber schon bald als Betrug heraus: Die Illustrierte ist dem Fälscher „Prof. Dr.“ Fritz Knobel aufgesessen. Die Satire bedient sich an der realen Geschichte von Konrad Kujau, der 1983 tatsächlich gefälschte Tagebücher Hitlers an das Hamburger Magazin Stern verkaufte. Zwar flog der Schwindel auf und Kujau wurde wegen Betruges zu einer Gefängnisstrafe verurteilt – peinlicher war die Geschichte allerdings für den Stern, der die Tagebücher für echt gehalten und veröffentlicht hatte.

Platz 1: Taking Woodstock
Zugegeben, verglichen mit den anderen Filmen auf dieser Liste wirkt die Geschichte von Taking Woodstock nicht ganz so absurd: Der 34jährige Elliot Teichberg lebt noch immer bei seinen Eltern im kleinen Dorf Bethel im US-Bundesstaat New York. Er arbeitet als Innenarchitekt und unterstützt parallel seine Eltern, die ein erfolgloses Motel betreiben. Unter anderem organisiert er auf dem Gelände des Motels regelmäßige kleinere Musikabende und hat deswegen eine Lizenz, um im Ort Musikfestivals zu veranstalten. Elliot erfährt, dass der Musikproduzent Michael Lang für das Hippie-Festival Woodstock, nachdem er im eigentlich dafür vorgesehen Dorf Walkill auf massive Proteste gestoßen war, verzweifelt einen neuen Veranstaltungsort sucht. Kurzerhand bietet er ihm zunächst das Gelände seiner Eltern an, welches sich aber als ungeeignet herausstellt, sodass der befreundete Farmer Max Yasgur seine Weiden zur Verfügung stellt. Taking Woodstock basiert auf der wahren Geschichte von Elliot Tiber (geboren unter dem Namen Teichberg), der seine Erlebnisse in einem gleichnamigen Buch verarbeitete. Auch, wenn die anderen Filme zunächst merkwürdiger erscheinen: Elliot Teichberg machte mit seiner spontanen Idee das Festival möglich, welches als Höhepunkt der Hippie-Bewegung in die Geschichte einging – ohne zu wissen, was er da eigentlich tat. Allein deswegen hat Ang Lee s sympathisch-verklärte Verfilmung den ersten Platz dieser Liste verdient.

Jetzt seid ihr dran: Bei welchen Filmen konntet ihr kaum glauben, dass sie auf Tatsachen beruhen?

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