Die böse Schwester von Portal im Test zu Magnetic: Cage Closed

26.05.2015 - 18:15 Uhr
Magnetic: Cage Closed
Guru Games
Magnetic: Cage Closed
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Böse Zungen würden auf den ersten Blick behaupten, dass das als Uni-Projekt gestartete Magnetic: Cage Closed nur ein Abklatsch von Portal ist. Ich habe mich in das Rätselspiel hineingefuchst um herauszufinden, ob an dem Spiel nicht doch mehr dran ist.

Portal  hat mittlerweile acht Jahre auf dem Buckel, taucht allerdings immer noch zuversichtlich in den regelmäßigen Top-Listen und Gedenkhallen internationaler Spiele-Redaktionen auf. Das Rätselspiel mit der exotischen Waffe, die die namensgebenden Portale erzeugen kann, ist Teil der Nerdkultur geworden und darf damit öffentlich nicht mehr kritisiert werden – zumindest aber mit bösen Blicken muss ich rechnen, wenn ich an dieser Stelle zugebe, dass mich Portal nie sonderlich gereizt hat. Damals verlor ich nach einer halben Stunde die Lust an den klinisch sauberen Räumen und dem für meinen Geschmack nicht sonderlich abwechslungsreichen Rätselkram.

So einfach wie dieses Rätsel bleibt es nicht lange im Spiel.


Mit Magnetic: Cage Closed , das von Guru Games entwickelt wurde und ursprünglich nur ein Projekt für einen Uni-Kurs war, bekam ich nun meine ganz persönliche, zweite Chance, einen Einstieg in das Rätselgenre mit Primärwaffe zu finden. Auf dem Papier scheint das Prinzip des Spiels dem großen Vorbild sehr zu ähneln: Aus der Ego-Perspektive müsst ihr Schalter- und Kombinationsrätsel lösen und erhaltet als Hilfe ein Magnet-Gewehr, das auf zwei verschiedenen Stärkegraden Gegenstände anziehen oder abstoßen kann.

Neben Portal diente aber auch der Film The Cube als Vorbild für das Setting des Spiels, das euch als Gefangene in einen riesigen Gefängnistrakt sperrt: Überall sind rostige Käfige und Kisten, um die herum Rätsel gelöst werden müssen. Hier wird auch der Einfluss des Films spürbar: Im Befehlston jagt euch abwechselnd ein General und eine Psychologin von Raum zu Raum und beobachtet ungeduldig eure Fortschritte. Braucht ihr zu lange, um die Kopfnuss vor euch zu knacken, setzt euch euer Aufseher ein Zeitlimit von meist fünf Minuten: Eine immer dramatischer anschwellende Musik treibt euch spätestens jetzt den Schweiß auf die Stirn und begleitet den Countdown bis zum Ablauf der Zeit. Ist diese vollends verstrichen, wird tödliches Chlorgas in den Raum geblasen, das allmählich bis zur Decke steigt. Kommt ihr damit in Berührung, müsst ihr den Level wieder von vorne beginnen.

Tödliche Fallen gehören zu eurem Rätselalltag.


Damit habt ihr mit Magnetic: Cage Closed weit mehr als nur eine Kopie von Portal auf eurer Festplatte: Die düstere Grundstimmung und der zunehmende, tödliche Zeitdruck in den Rätselräumen machen das Spiel zu einem sadistischen Erlebnis, das meinen Geschmack deutlich mehr trifft. Auch der Schwierigkeitsgrad ist alles andere als enttäuschend: Nach knapp zwei Stunden bin ich an die Kapazitäten meiner Belastungsfähigkeit gestoßen und konnte die Rätsel nicht mehr lösen, ohne von dem Gas eliminiert zu werden. Auch die IQ-Höhenflieger unter euch dürfen also mit einigen Herausforderungen rechnen, die die knapp 15€ Kaufpreis  meiner Meinung nach völlig rechtfertigen.

Für die Erstellung dieser Review wurde uns ein PC-Key vom Publisher zur Verfügung gestellt.

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