Die legendäre Horror-Reihe war am Ende – ausgerechnet Teil 6 ist jetzt schon einer der besten Schocker des Jahres

14.04.2024 - 11:00 UhrVor 18 Tagen aktualisiert
Das erste OmenThe Walt Disney Company Germany GmbH
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Mit Das erste Omen ist eine wahre Horror-Überraschung im Kino gestartet. Auch wenn ihr wenig Gefühle für das Antichristen-Franchise habt, solltet ihr diesen Nonnen-Albtraum nicht verpassen.

Eins spätes Revival eines Horror-Klassikers aus den 1970ern? Das ging vergangenes Jahr bei Der Exorzist: Bekenntnis mächtig nach hinten los. Entsprechend gering dürfte die Erwartung vieler Grusel-Fans an Das erste Omen sein. Umso größer ist die Überraschung: Der mittlerweile 6. Omen-Film ist ein teuflisch gutes Horror-Highlight.

Das erste Omen sucht seit dem 11. April 2024 die deutschen Kinos heim. Und selbst wenn ihr in den letzten 48 Jahren keinen einzigen Omen-Film gesehen habt, solltet ihr den verstörenden Mix aus Nonnen-Albtraum und Body-Horror nicht verpassen.

Das erste Omen erzählt nach knapp 50 Jahren die Vorgeschichte eines Horror-Klassikers

Beginnend mit Richard Donners Das Omen im Jahr 1976 entwickelte sich aus der Geschichte des kleinen Antichristen Damian ein Horror-Franchise, das heute sechs Filme und eine Serie umfasst. Als Prequel spielt Das erste Omen aber vor allen bisherigen Beiträgen und funktioniert somit ohne Vorwissen als eigenständiger Nonnen-Schocker.

Das erste Omen

Die Handlung entführt ins Rom des Jahres 1971. Die amerikanische Novizin Margaret (Nell Tiger Free) wandert nach Italien aus, um in einem katholischen Waisenhaus ihr Gelübde abzulegen. Hier geht allerdings nicht alles mit rechten Dingen vor. Und bald schon wird die angehende Nonne mit brutalen Todesfällen, albtraumhaften Visionen und einer diabolischen Verschwörung hinter Klostermauern konfrontiert.

Das erste Omen ist zugleich eine Verbeugung vor dem Original wie ein eigenständiges Werk, das die bekannte Antichristen-Mythologie um neue Facetten und (weibliche) Perspektiven sinnvoll erweitert. Kaum jemand hätte wohl erwartet, dass dieses Horror-Prequel dermaßen unter die Haut geht.

Das erste Omen ist ein verstörender Horror-Albtraum

Was gleich zu Beginn des Films positiv auffällt, ist der fantastische Retro-Look, der mit weichen Bildern sowie Kamera-Schwenks und -Zooms das 70er-Jahre-Kino aufleben lässt. Hier erwartet euch nicht nur einer der atmosphärischsten Schocker des Jahres, sondern auch eines der stilsichersten Horror-Debüts der vergangenen Jahre. Das erste Omen ist nämlich der erste Langspielfilm für Serien-Regisseurin Arkasha Stevenson (Channel Zero und Netflix' Brand New Cherry Flavor).

Wir brauchen mehr Horror-Filme mit Nell Tiger Free

Aber wie ist der Horror in Das erste Omen? Abseits einiger typischer Jump-Scares (nichts ist gruseliger als italienische Nonnen, die lächeln) geht der Film mit seinen Horror-Set-Pieces in die Vollen. Mehrere grausame Tode sind dabei an ikonische Szenen des Originals angelehnt und bestechen durch einen dichten Spannungsaufbau, den Horror-Fans zum Beispiel aus den Final Destination-Filmen (und natürlich auch Das Omen) kennen.

Doch kaum etwas bereitet euch auf die nahezu unerträgliche Body-Horror-Szene vor, die den Film in den USA beinahe seine Altersfreigabe kostete (via The Wrap ) und dank der Beharrlichkeit von Regisseurin Arkasha Stevenson das Kinopublikum in Schockstarre versetzen darf. Nach etwa 40 Minuten wird Schwester Margaret Zeugin einer Geburt, die in einem absolut verstörenden Moment mündet, der sich nachhaltig in eure Albträume einbrennt.

Die große Stärke des Films ist allerdings Hauptdarstellerin Nell Tiger Free, die zuvor in M. Night Shyamalans Horror-Serie Servant eine ausdrucksstarke Ambivalenz zwischen Unschuld und Diabolik verkörperte. Wenn ihre Figur Trauma, Schmerz und Horror erlebt, müssen wir einfach mit ihr mitleiden. Free spielt sich im wahrsten Sinne des Wortes die Seele aus dem Leib und bleibt spätesten mit ihrer unglaublich durchdringenden Performance im Finale des Film – eine unerwartete Hommage an Isabelle Adjanis legendäre U-Bahn-Szene aus Andrzej Zulawskis Possession – auch noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis.

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Es ist vielleicht ein unglücklicher Zufall. Erst vergangene Woche startete mit Immaculate ein ähnlich gelagerter Horror-Film in den Kinos. Hier wird ebenfalls eine amerikanische Novizin (gespielt von Sydney Sweeney) in den italienischen Konvent schickt, wo sich düstere Machenschaften und perfide Schwangerschafts-Pläne offenbaren.

Wer nach Immaculate nicht direkt den nächsten Nonnen-Schocker im Kino schauen will, sollte diese Entscheidung überdenken. Denn Das erste Omen ist im direkten Vergleich nicht nur der handwerklich bessere Horror-Film. Obwohl Immaculate sogar eine FSK 18-Freigabe trägt, hallt der FSK 16-Grusler mit seinen verstörenden (und betörenden) Bildern länger nach.

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