Die Rolle der Frau im modernen Actionkino

27.09.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
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Schon an unserem Film-Noir-Tag und dem Western-Tag durfte ich mich mit Frauen beschäftigen. Auch heute schaue ich einmal mehr auf Actionheldinnen, ass-kicking babes und hübsch anzusehende Sidekicks.

Ähnlich dem Western-Genre können wir auch beim Actionfilm von einem Männer-dominierten Genre sprechen. So wird der Actionfilm mit all seinen Subgenres häufig ganz simpel als “Männerfilm” betitelt und von Verleihern auch genauso beworben. Ein Blick in ein aktuelles Kinoprogramm der Kinokette Cineplex genügt und wir finden unter der Rubrik “Echte Kerle-Preview” den Film 2 Guns mit Mark Wahlberg und Denzel Washington. Doch impliziert dieser Terminus des Echten-Kerle-Films oder Männerfilms, dass Actionfilme generell nichts für Frauen sind und darüber hinaus Frauen als toughe Heldinnen nicht existieren können? In meinem heutigen Text versuche ich, Antworten auf diese Fragen zu liefern und zu schauen, wie sich die Rolle der Frau im modernen Actionfilm gewandelt hat.

Die passive Frauenrolle
Das Actionkino hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert. Sei es die Entwicklung von eingeölten Muskelbergen eines Arnold Schwarzeneggers hin zu schmaleren Erscheinungen wie Bruce Willis oder kaltblütigen Einzelgänger-Metzelmaschinen hin zu Actionhelden mit Tiefgang. Auch wenn es in den letzten Jahren zu einem kleinen Revival des 1980er-Jahre Actionkinos gekommen ist, sind die Entwicklungen aufgrund neuer technischer Möglichkeiten und gesellschaftlichen sowie politischen Einflüssen unverkennbar. Ohne Frage hat sich auch die Rolle der Frau im Actionfilm in den letzten Jahrzehnten entwickelt. Jedoch gibt es heute wie damals den schön anzusehenden weiblichen Sidekick, dem eine passive Rolle zuteil wird und der lediglich dem männlichen Protagonisten dienlich ist und den Zweck erfüllt unseren aktiven männlichen Helden zum Handeln zu zwingen. Da bietet auch 2 Guns keine Abwechslung. Paula Patton spielt in dem Film die DEA-Agentin Deb, die nur für zwei Zwecke da zu sein scheint: nackte Haut zeigen und entführt werden. Retten muss sie natürlich der aktive Denzel Washington. Diese passive Frauenrolle, die häufig der Jungfrau in Nöten gleichkommt, lässt sich in vielen Filmen dieses Genres finden.

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Die aktive Frauenrolle
Neben den passiven zu rettenden Frauen, gibt es auf der anderen Seite auch noch jene, die vielleicht nicht im Vordergrund agieren, sich aber durchaus zu wehren und verteidigen wissen. Auch hierfür lässt sich schnell ein filmisches Beispiel aus diesem Jahr finden: Fast & Furious 6 und der derweil im Kino laufende Riddick. Zwar liegt in Fast & Furious 6 das Augenmerk und die wohl furiosesten Actionszenen auf Seiten von Dwayne Johnson und Vin Diesel. Doch einem jeden sollte die fantastische Kampfszene zwischen Michelle Rodriguez und Gina Carano im Gedächtnis geblieben sein. Michelle Rodriguez kann wie ein Mann fahren, wie ein Mann zuschlagen und wie ein Mann fluchen, trotzdem weist sie auch weibliche Charakterzüge auf, die gerade in ihrer Zuneigung zu Vin Diesels Figur deutlich werden. Grundlegend lassen sich in den letzten Jahren viele Actionfilme ausmachen, in denen Frauen zwar nicht in der Hauptrolle austeilen dürfen, aber zum Glück auch nicht in passiven Nebenrollen verkommen und lediglich den männlichen Gelüsten obliegen.

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