Die Schrecken menschlicher Abgründe in Staudamm

12.02.2015 - 18:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Staudammgood movies!
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Heute Abend zeigt Arte den deutschen Film Staudamm, der sich auf unkonventionelle Weise dem Thema des Amoklaufs nähert und durch die Augen eines Außenstehenden geschildert wird.

We Need to Talk About Kevin (Lynne Ramsay) , Elephant (Gus van Sant), Rampage - Rache ist unbarmherzig (Uwe Boll)... Inzwischen gibt es so einige Filme, die den erschütternden Akt des Amoklaufs zum Thema machen und auch Staudamm von Regisseur Thomas Sieben dreht sich um die schreckliche Tat eines gestörten jungen Menschen an einer Schule. Doch anders als viele andere Filme seiner Art schließt Sieben den voyeuristischen Blick des Zuschauers auf die eigentliche Tat aus, nähert sich den Umständen dieser aus größerer Entfernung und untersucht die Hintergründe durch einen Außenstehenden.

Staudamm handelt nämlich von dem Mittzwanziger Roman (Friedrich Mücke), der nebenbei für einen Anwalt (Dominic Raacke) arbeitet und durch diesen in Kontakt mit den Geschehnissen eines Amoklaufes kommt, der sich in einer bayrischen Schule ereignet hat. Weil für den Fall noch Polizeiakten fehlen, fährt Roman in das Dorf im Süden Deutschlands, wo er auf viele traumatisierte Einwohner, darunter die Überlebende Laura (Liv Lisa Fries) trifft. Wie sich herausstellt, hat das Mädchen den Täter gut gekannt. Mit ihrer Hilfe beginnt Roman, die Hintergründe der schrecklichen Tat zu ergründen.

Oliver Kaever von Zeit Online  schreibt in seiner Kritik:

Staudamm macht jenen Schrecken spürbar, der sich mit jedem Schulmassaker manifestiert. Es ist die Frage nach dem Warum, die uns nicht loslässt. Und die Ahnung, dass die Täter nicht einfach kranke Killer sind, sondern auch Produkte unserer Gesellschaft. Das Verdienst von Staudamm ist es, dieses Gefühl in Bilder zu übersetzen, und nicht mit Erklärungsversuchen zu belehren.
  • Was? Staudamm
  • Wann? 23:00 Uhr
  • Wo? Arte

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