Die wahre Geschichte hinter Tulpenfieber mit Alicia Vikander

24.08.2017 - 08:50 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Alicia Vikander verfällt der Tulpenmanie in TulpenfieberProkino
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Die Romanze von Tulpenfieber mag fiktiv sein, trotzdem spielt der Film vor dem Hintergrund der Tulpenkrise von 1637. Wir erklären euch, was damals passierte.

Schon 2004 war eine Verfilmung von Deborah Moggachs Bestseller Tulpenfieber für die Kinos geplant, mit Jude Law und Keira Knightley, doch der Stoff wurde schnell wieder fallengelassen. 2013 griff Justin Chadwick die Geschichte erneut auf, die heute mit Alicia Vikander, Dane DeHaan und Christoph Waltz in den Hauptrollen in den deutschen Kinos startet. Im Amsterdam des 17. Jahrhunderts spielt Vikander Sophia, die als Waisin aufwächst und später die Aufmerksamkeit des erfolgreichen Tulpen-Kaufmanns Cornelis Sandvoort (Waltz) erregt, der sie zu seiner Frau nimmt. Als er allerdings den Maler Jan van Loos (DeHaan) engagiert, verliebt sich Sophia in den jungen Mann und schmiedet mit ihm den Plan, gemeinsam durchzubrennen. Dabei spielt die Tulpe und die damalige Besessenheit für diese Blume eine nicht unwesentliche Rolle.

Van Loos (DeHaan) soll Cornelis (Waltz) und Sophia (Vikander) für die Ewigkeit festhalten

Hollands Faszination für die Tulpe

Schon im 16. Jahrhundert verbreiteten sich verschiedene Sorten der Tulpe in Mitteleuropa und damit auch in den Niederlanden. Dort war die Blumenart schnell besonders beliebt, vor allem, weil Tulpen neu und exotisch waren und den dekorativen Ansprüchen von damals Genüge leisten konnten. Außerdem war die Tulpe zu dieser Zeit eine eher seltene Blume, da sie sich vor Klimaveränderungen nur schwer schützen konnte und die Vermehrung mittels der Tochterzwiebeln sehr mühsam war. Während die einen Blumenliebhaber sich an dem bloßen Anblick der Tulpe oder der vielen Stillleben erfreuten, setzten andere auf Zucht und Handel der Blume.

Die Beliebtheit der Blume führte im Holland der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu einem rasanten Preisanstieg der begehrten Zwiebeln. Wie Wikipedias Artikel zur Tulpenmanie  besagt, kostete eine Zwiebel 1623 noch 1.000 Gulden. Zehn Jahre später war der Preis schon auf 5.500 Gulden gestiegen. Auf dem Höhepunkt der Tulpenmanie im Jahr 1634 konnte ein Händler für eine Zwiebel der begehrten Sorte Semper Augustus schließlich 10.000 Gulden verlangen. Somit wurde die Tulpe zum Statussymbol des Reichtums. Zum Vergleich: So viel kostete damals auch ein Haus an einer der beliebtesten Grachten von Amsterdam.

Das Platzen der Tulpenblase

Laut einem Artikel der ARD Börse  entwickelten sich die Tulpenpreise damals komplett unabhängig von den realwirtschaftlichen Bewegungen, es kam also zu einer sogenannten Tulpenblase. Unvermeidlich war daher das Platzen dieser Blase, was schließlich bei einer Versteigerung in Harleem im Februar 1637 der Fall war. Keine der dort angebotenen Tulpen konnte zu einem hohen Preis verkauft werden. Der Vorfall sprach sich herum, woraufhin der niederländische Tulpenmarkt völlig zusammenbrach. Alle Einwohner des Landes, die dem Tulpenwahn verfallen waren und mitgehandelt hatten, verloren auf einen Schlag ihr gesamtes Vermögen.

Tulpenzwiebeln wurden damals in normalen Wirtshäusern versteigert

Das Risiko mit dem Tulpengeschäft im Film

Auch wenn Tulpenfieber das Platzen der Blase von 1637 nicht ausführlich thematisiert, spielt der Wahn um die und der Handel mit der begehrten Tulpenzwiebel eine wichtige Rolle im Buch und im Film. Seid deshalb ab hier vor einem kleinen Spoiler hinsichtlich der Handlung gewarnt. Um sich und Sophia eine sichere Zukunft zu gewähren, geht Jan auf Risiko und steigt ins Tulpengeschäft ein. Tatsächlich kann er eine Zwiebel der Semper Augustus erwerben, lässt diese aber von seinem treuem, aber einfältigem Diener Gerrit (Zach Galifianakis) abholen. Gerrits Schwäche für Alkohol führt ihn allerdings mitsamt der Zwiebel in das nächste Wirtshaus, wo er sie nach einigen Litern Bier genüsslich verspeist, ohne zu wissen, wie viele Gulden er damit auf dem Gewissen hat.

Interessiert ihr euch für die Geschichte von Tulpenfieber?

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