Dunkirk - So wurde Christopher Nolan von Steven Spielberg beeinflusst

08.11.2017 - 16:00 Uhr
Christopher Nolan am Set von DunkirkWarner Bros
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Bevor Christopher Nolan sich an die Dreharbeiten zu Dunkirk machte, holte er sich einen Ratschlag von Steven Spielberg und verinnerlichte dessen Kriegsfilm Der Soldat James Ryan.

Was macht man als Regisseur zuerst, wenn man einen im Zweiten Weltkrieg angesiedelten Film drehen will? Genau, man ruft Steven Spielberg an. Der hat mit Der Soldat James Ryan immerhin einen der populärsten Kriegsfilme überhaupt gedreht und sicherlich den ein oder anderen Tipp parat. Das dachte sich auch Christopher Nolan in der Vorbereitungsphase zu Dunkirk, wie er gegenüber Variety  verriet. Spielberg ließ Nolan eine makellose Kopie des Films zukommen, damit er die seiner Crew zeigen und vor allem die legendäre Eröffnungsszene analysieren kann. Spielberg hatte aber auch noch einen ganz konkreten Ratschlag, wie er selbst für den Variety-Artikel zu Protokoll gab:

Da ich weiß, dass Chris einer der ideenreichsten Regisseure der Welt ist, was ich auch respektiere, war mein Ratschlag an ihn, seine Fantasie - so wie ich es bei 'Ryan' gemacht habe - in den Hintergrund zu rücken, um mit seiner Recherche auf authentische Weise diesem historischen Drama gerecht zu werden.

Nolan hat diesen Ratschlag ganz offensichtlich befolgt, kommt Dunkirk doch überraschend sparsam mit Nolans charakteristischen Plot-Kniffen aus. Die Sichtung von Der Soldat James Ryan hat ihn aber auch noch auf andere Weise voran gebracht. Dann wusste er nämlich, was er gegenüber seinem Vorbild anders machen muss:

Der Film hat nichts von seiner Kraft eingebüßt. Es gibt eine wirklich entsetzliche Eröffnung, und es gibt später weitere Sequenzen, die kaum auszuhalten sind. Wir wollten da nicht mithalten, weil es so eine überragende Leistung ist. Mir ist klar geworden, dass ich nach einer anderen Art von Anspannung suchte. Ich brauchte Suspense, und die Sprache von Suspense ist eine, bei der du deine Augen nicht von der Leinwand abwenden kannst. Die Sprache von Horror ist eine, bei der du deine Augen verschließt. Du schaust weg. Es ist eine andere Form von Spannung. Wir haben unsere Sets nicht um die Gewalt errichtet, nicht um Blut, sondern um physische Bedrohung.

Der Fokus auf die stets lauernde Bedrohung des Krieges hat die Kritiker jubeln lassen und vielerorts für Befürworter der ersten Regie-Nominierung für Nolan bei der kommenden Oscar-Verleihung gesorgt.

Was haltet ihr von Dunkirk und Steven Spielbergs Ratschlag?

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