Abseits der Oscars werden jährlich bei den Governors Awards der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bis zu vier Ehrenoscars für herausragende Lebenswerke und besondere Errungenschaften in der Welt des Films vergeben. Wie die New York Times berichtet, sind die diesjährigen Geehrten Jackie Chan, Anne V. Coates, Lynn Stalmaster und Frederick Wiseman.
Laut Variety gab die Präsidentin der Academy, Cheryl Boone Isaacs, ein Statement zu der diesjährigen Wahl für die Ehrenoscars ab:
Die Ehrenoscars wurden für Künstler wie Jackie Chan, Anne Coates, Lynn Stalmaster und Frederick Wiseman geschaffen - wahre Pioniere und Legenden auf ihrem Gebiet.
Jackie Chan ist seit Jahrzehnten eine feste Größe im Bereich der Martial-Arts-Filme und wird dieser Bezeichnung als Legende durchaus gerecht. Als Darsteller und Stuntman, aber auch als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent setzte er neue Maßstäbe und entwickelte einen unverwechselbaren Stil. Mit Rumble In The Bronx schaffte er es, auch in der westlichen Filmindustrie Fuß zu fassen und wurde anschließend vor allem durch die Rush Hour-Streifen bekannt. Trotz allem wurde er bislang noch nie für einen Oscar nominiert. Seine Auszeichnung ist besonders in Hinsicht auf die diesjährigen Vorwürfe der mangelnden Diversität bei den Oscars erfreulich.
Anne V. Coates erhielt als einzige der diesjährigen Empfänger bereits einen Oscar für ihre Schnittarbeit bei Lawrence von Arabien. In den folgenden Jahren schnitt sie verschiedenste Filme wie beispielsweise Der Elefantenmensch von David Lynch, Chaplin und kürzlich den Blockbuster Fifty Shades of Grey. Die Neunzigjährige hat inzwischen über sechzig Jahre beim Filmschnitt vorzuweisen.
Da es für den besten Casting Director keinen Oscar gibt, ist der Ehrenoscar besonders für Lynn Stalmaster eine angemessene Würdigung seiner Arbeit. So zeichnet er für die Besetzung von Filmen wie Tootsie, Superman und Blow out - Der Tod löscht alle Spuren verantwortlich. Die Auszeichnung für den Casting Director wird erst seit wenigen Jahren vergeben.
Frederick Wiseman ist ein bekannter und erfolgreicher Dokumentarfilm-Macher. Sein erster Film, Titicut Follies, führt den Zuschauer hinter die Kulissen des Bridgewater State Hospital. Seither beschäftigt er sich in seinen fast jährlich erscheinenden Dokumentationen mit verschiedenen relevanten Themen wie Politik, sozialen und kulturellen Hintergründen. Hierbei entstanden Filme wie Domestic Violence und National Gallery. Auch Frederick Wiseman wurde zuvor nie für einen Oscar nominiert.
Die Ehrenoscars werden am 12.11.2016 bei den Governors Awards der Academy überreicht.
Was sagt ihr zu den Ehrenoscars für Jackie Chan, Anne Coates, Lynn Stalmaster und Frederick Wiseman?