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Ein kleiner Blick auf "Rambo: First Blood"

02.01.2016 - 16:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
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Studiocanal
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Die Gerüchte rund um einen fünften Teil der Actionikone John J. Rambo nehmen nicht ab und viel mehr soll es nun auch ein Reebot geben. Selbst eine Serie war im Gespräch. Doch wie kam es zu dem Film der beweisen sollte das in Sylvester Stallone mehr steckte als der gutmütige Boxer Rocky Balboa. Dies soll ein kleiner aber feiner Einblick auf den Film „Rambo: First Blood“ werden.

Regisseur Ted Kotcheff bekam 1975 das Skript zum Roman First Blood vorgelegt und war gleich Feuer und Flamme. Jedoch schien Kotcheff der Einzige gewesen zu sein, der das große Potential im Skript zum 1972 erschienen Roman von David Morrell sah. „Das Publikum sei noch nicht soweit, einen Film über den Vietnam-Krieg zu ertragen“ lauteten die Aussagen der Studios. So passierte das, was sehr oft in Hollywood passierte. Das Skript wanderte von Studio zu Studio. Von Darsteller zu Darsteller. Von Burt Reynolds über Terence Hill oder AL Pacino. Erst 1981 sollte der Film und dessen Figur zum Leben erweckt werden. Dank den Produzenten Mario Kassar und Andrew G. Vanja. Sylvester Stallone bekundete ebenfalls großes Interesse aber setzte eine Bedingung vor raus.

Stallon und Kotcheff am Set zu First Blood

Da Stallone das Ende nicht gefiel wollte er jenes gerne ändern. „Wenn Rambo stirbt würde es ein ganz falsches Bild auf die Message des Films werfen. Wenn Rambo stirbt wird jeder Vietnam-Veteran glauben, dass der einzige Weg oder Ausgang der Tod sei“: ließ Stallone verlauten. Man willigte ein und Stallone der im geheimen nun doch nach und nach vom Projekt wieder abspringen wollte fing an seine Variante zu schreiben. Offenbar kam beim Schreiben auch seine Begeisterung für das Projekt zurück. Zum Glück wie sich später rausstellen sollte. Das Drehbuch war fertig und der Hauptdarsteller gewillt los zu legen. Nun lag es jedoch an Kirk Douglas. Denn dieser war für die Rolle des Col. Trautman besetzt wurden und fand keinen Gefallen daran Rambo am Ende leben zu lassen. Denn dieser war der Meinung, dass der Film künstlerisch hochwertiger werden würde wenn sein Hauptdarsteller wie in der Romanvorlage sterben würde. Erschossen von seinem Schöpfer bzw. Ausbilder Trautman.

So hätte Col. Trautman aussehen können.

Nach langen Diskusionen waren alle beteiligen es leid gewesen immer und immer wieder sich mit Ihm zu streiten. Man gab Douglas das Drehbuch mit den Worten: „Nehmen Sie das Skript und spielen sie Trautman so wie er da steht oder eben nicht.“. Am kommenden Tag erfuhr man, dass Mr. Douglas so eben das Set verlassen hatte. So konnte man nicht anfangen. Eine Schlüsselfigur des Films war unbesetzt und das so kurz vor Drehstart. Ein Name sollte nun in den Überlegungen einer Neubesetzung des Col. Trautman´s immer öfter fallen, Richard Grenna. Grenna flog sofort ans Set nachdem sein Manager Ihn anrief und von dem Angebot zu First Blood erzählte.


Richard Grenna als Col. Trautman

Während des Drehs kam Stallone auch auf die Idee, dass Rambo keinen seiner Angreifer töten sollte. Er solle sie kampfunfähig machen. Er will nicht töten sondern muss sich nur verteidigen. Passt man auf stirbt in diesem Teil tatsächlich nur ein Mann und das nicht weil Rambo Ihn tötet, nein. Denn dieser stirbt als er aus dem Helikopter stürzt nachdem er seinen Sicherheitsgurt löste.

Wenn man von dem Ende absieht kommt der Film auch im Großen ohne bombastische Explosionen und/oder Actioneinlagen aus. Obwohl das Drehbuch fertig war blieben Diskusionen über das mögliche Ende nicht aus. So entschloss man sich dann doch jenes Ende zu nehmen was Kirk Douglas sich gewünscht hatte. Jedoch änderte man es etwas. Nicht Trautman betätigte den Abzug sondern Rambo. Wenn die Zeit für Rambo abgelaufen sein sollte. So wollte man wenigstens Ihn bestimmen lassen wann der Moment gekommen war.

"Plötzlich war da ein Kind, ein Junge, der zu uns kam. Und er hatte so einen Schuhputzkasten, und er sagte: "Schuhe putzen. Schuhe putzen, Schuhe putzen, Mister!". Ich wollte das nicht, aber Joe, Joe hat "ja" gesagt. Und ich, ich war ein paar Bier holen, und...und dieser Kasten hatte Drähte, und Joe macht das Ding auf, es explodiert und Joe fliegt quer über den Platz. Er hat dagelegen und geschrieen, er hat so verteufelt geschrieen und überall lagen Körperteile von ihm, hier, ja so, sie flogen, sie flogen über mich ´rüber, verstehst du, er war mein Freund, zerfetzt über mir. Und dieses verdammte Blut! Ich versuchte ihn zusammenzuhalten, aber...aber es ging nicht, seine Gedärme kamen immer weiter aus ihm raus! Niemand wollte uns helfen! Joe hat geweint, er sagte: "Ich will nach Hause, ich will nach Hause!", er hat es immer wieder gesagt, "Ich will nach Hause, ich will meinen Chevy fahren!", und ich konnte seine verdammten Beine nicht finden!"

Man zeigte diese fertige Variante des Films einem Testpublikum in New York. Sie waren begeistert. Man schrie und fieberte mit seinen Hauptdarsteller mit. Man feuerte Rambo an sich nicht alles gefallen zu lassen. Alle Beteiligten hatten so etwas vorher noch nie erlebt. Ein Publikum das sich mit einer Figur so sehr identifizieren konnte das sie sogar die Leinwand anschrien.

Doch plötzlich….. Stille….. Rambo war Tod und das Publikum erstarrt.

„Man sollte den Regisseur an einem Pfahl aufknüpfen“: schrie eine Stimme aus dem Publikum. Buh-Rufe folgten. Das eben noch so begeisterte Publikum war nun außer sich vor Wut. Denn so darf es nicht enden!

Also strich man dieses Alternativ-Ende und drehte das von Stallone gleich zu Beginn geforderte Ende. Rambo blieb am Leben aber musste sich für seine Taten verantworten. Abgeführt in Handschellen und begleitet von seinem Mentor endete der Film. Als Rambo: First Blood im Oktober in die Kinos anlief war er der Überraschungserfolg schlecht hin.

„Filme die im Oktober anlaufen sind meistens nie besonders große Erfolge an den Kinokassen aber Rambo ging durch die Decke“: so Richard Grenna.

„Ich traf Kirk Douglas einige Zeit später wieder und er sagte mir: „ wenn du auf mich gehört hättest wäre der Film künstlerisch hochwertiger gewesen. Du hättest zwar eine Menge Geld einbüßen müssen aber er wäre künstlerisch besser gewesen.“ Naja letzten Endes war es doch richtig Rambo leben zu lassen“: so Stallone im Rückblick des Films.

Und ein kleiner Fanfact für alle Gamer. Hideo Kojima fand die Figur des Col. Trautman auch so gut, dass er diese für seine Spiele-Reihe „Metal Gear Solid“ einbaute. Dort heißt sie jedoch Col. Campbell.

Der Erfolg gab Stallone recht an den Gedanken festzuhalten den Helden nicht sterben zu lassen. Denn wäre dies passiert könnten wir uns an seine Folgefilme nicht erfreuen. Generell hat Rambo im Nachhinein das Actiongenre nachhaltig beeinflusst.

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