In Nordkorea, einem der hellsten aller weißen Flecke auf der Weltkarte der Menschenrechte, stehen gerne auch mal ein paar Jahre Arbeitslager auf so manchem kruden Delikt. Aber in solchen Arbeitslagern gibt es immer noch Leben und Liebe. Und es ensteht sogar neues Leben zwischen all der Tristesse und Hoffnungslosigkeit, als würde es tatsächlich immer seinen Weg finden. So faszinierend wie tragisch ist deshalb die Dokumentation Camp 14: Total Control Zone. Eine deutsch-südkoreanische Gemeinschaftsproduktion, die das Leben von Shin Dong-Hyuk nachzeichnet, der in einem Arbeitslager geboren wurde und seine ersten 23 Jahre dort verbrachte, bis ihm schließlich die Flucht gelang.
Nur so kann er uns heute von den Zuständen in Camp 14 berichten. Regisseur Marc Wiese (Das Mädchen und das Foto) fasst zudem Stimmen der Täter auf, wodurch uns ein differenzierter und authentischer Blick auf die von Shin Dong-Hyuk dargelegten Verhältnisse vermittelt wird. Denn eines tut die Doku mit dem deutschen Titel “Flucht aus dem Todeslager” auf jeden Fall: Vorurteile und Ahnungen bestätigen über die Zustände eines eigentlich in allen Belangen brachliegenden Landes und über die Zustände eines Volks – zugrunde gerichtet von einer dynastischen Machtinstanz. In Interviews schildern daher ein ehemaliger Kommandant, der Wärter, Hyuk Kwon, und der frühere Geheimdienstmitarbeiter Oh Yangnam ihre Sicht auf die Methoden des nordkoreanischen Strafvollzuges. Sie berichten von Willkür, von Belohnungen und auch von eigener Angst. Euch erwartet ein Blick in ein abgeschottetes Land und in die dunkelsten Winkel eines diktatorischen Systems.
Was? Camp 14: Total Control Zone
Wann? 22:45 Uhr
Wo? br