Die Spanierin Victoria (Laia Costa) versucht in Berlin Anschluss zu finden. In einem Club lernt sie eine Gruppe junger Berliner rund um Sonne (Frederick Lau) kennen. Zusammen ziehen sie in den frühen Morgenstunden durch die Stadt. Bald darauf trennen sich die Wege wieder. Victoria muss das Caf, in dem sie arbeitet´, früh öffnen und Sonne und seine Kumpels haben auch noch etwas zu erledigen. Einer aus der Gruppe, Boxer (Franz Rogowski), war nämlich bis vor einiger Zeit im Gefängnis. Jetzt forderte ein Bekannter aus dieser Zeit einen Gefallen ein.
Was Victoria neben dem Inhalt jedoch wirklich besonders macht, ist die Form. Regisseur Sebastian Schipper und Kameramann Sturla Brandth Grøvlen haben den fast zweieinhalb Stunden langen Film am Stück gedreht. Es gibt keinen einzigen Schnitt in diesem Film. Victoria löst in gewisser Weise das Versprechen ein, das Iñárritus Birdman mit seinen verschleierten Schnitten in Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit nicht gehalten hat. Insgesamt drei Durchgänge wurden auf Basis eines zwölfseitigen Drehbuchs zu Victoria aufgenommen. Viele der Dialoge sind ein Gebrabbel zwischen Englisch, Deutsch und ein wenig Spanisch und tragen neben der dichten Kameraarbeit zusätzlich zu einer authentischen Atmosphäre bei.
Beim diesjährigen Deutschen Filmpreis war Victoria der große Gewinner und konnte in allen wichtigen Kategorien die Trophäen einsacken. Hollywood hat inzwischen auch ein Auge auf Regisseur Sebastian Schipper geworfen. Der wird als nächstes eine US-Produktion angehen. Vorerst können wir uns Victoria noch einmal auf dem heimischen Fernseher anschauen.
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Was? Victoria
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Wann? Ab dem 20. November 2015
- Wo? Auf DVD und Blu-ray