Nachdem ihr Vater Jean de Florette (im gleichnamigen Film gespielt von Gérard Depardieu) bei der Sprengung eines Brunnens umgekommen ist, findet Manon (Emmanuelle Béart) in Manons Rache heraus, dass es auf dem Land ihres Vaters eine Quelle gab. Mit der hätte der Bauernhof ihres Vaters versorgt werden können. Allerdings wurde die Quelle damals blockiert und vor ihrer Familie geheim gehalten. Auch weil Papet (Yves Montand) und Ugolin (Daniel Auteuil) mit dem Wasser ihre Nelkenzucht betreiben wollten. Jeder in dem kleinen Dorf in der Provence scheint das gewusst zu haben. Also schmiedet Manon einen Plan, um sich an den Dorfbewohnern zu rächen.
Claude Berri verfilmte beide Teile des Buchs Die Wasser der Hügel von Marcel Pagnol. In der düsteren Familien-Saga thematisierte er das dörfliche mit- und gegeneinander in einem französischen Dorf um die Wende des 20. Jahrhunderts. Berri inszeniert das Geschehen weniger finster und mit einer gewissen Heiterkeit. Manon ist nämlich nicht nur darauf aus, ihr gutes Recht von der Dorfgemeinschaft einzufordern, sie verliebt sich nebenbei auch in den jungen Lehrer Bernard (Hippolyte Girardot). Allerdings werden Dramatik und Tragödie nicht außen vorgelassen, wenn einige überraschende Verwandschaftsverhältnisse offenbart werden.
Der inzwischen leider verstorbene Roger Ebert schrieb seiner Zeit in der Chicago Sun-Times von einem Epos:
Alles schreitet im unerbittlichen Schritt der griechischen Tragödie voran. Das hört sich melodramatischer an, als es ist, denn die Ereignisse an sich sind nicht das Thema. Regisseur Claude Berri hat etwas Größeres im Sinn und dazu gehört die poetische Gerechtigkeit, die Generationen umspannt.
Wenn ihr euer Herz für Heimatfilme und Familiendramen erwärmen könnt, dann solltet ihr einen Blick auf Manons Rache werfen.
- Was: Manons Rache
- Wann: 23:50 Uhr
- Wo: MDR