Everest heute im TV - Das sind die wahren Hintergründe der Bergsteiger-Tragödie

25.02.2018 - 13:00 Uhr
EverestUniversal
0
1
Mit Everest zeigt RTL heute ein mit Stars überladendes Bergsteiger-Drama. Das sind die wahren Hintergründe, auf denen der Film basiert.

Heute Abend um 20:15 Uhr sendet RTL die Free-TV-Premiere von Everest. Das Bergsteiger-Drama ist nicht nur wegen seines erstaunlichen Star-Ensembles interessant, das unter anderem aus Jake Gyllenhaal, Josh Brolin, Keira Knightley, Robin Wright, Jason Clarke, Sam Worthington und Michael Kelly besteht, sondern auch, weil es sich mit einer realen Tragödie auseinandersetzt: dem sogenannten Unglück am Mount Everest. In Folge eines unerwarteten Wetterumschwungs sind am 10. und 11. Mai 1996 acht Menschen ums Leben gekommen, als sie versuchten, den Gipfel des Everests zu erreichen. Sie waren in zwei Expeditionsteams unterwegs, die insgesamt mehr als 30 Leute umfassten. Die anderen überlebten das Unglück. Zwar hatte es auch schon zuvor Todesopfer unter den Everest-Besteigern gegeben, doch war dieses Unglück von besonders großer medialer Bedeutung, weil es eng an die Kommerzialisierung des Everest gebunden war, die schon vor dem Unglück unter heftiger Kritik stand.

So fingen in den Jahren zuvor Firmen an, Everest-Touren anzubieten, an denen auch verhältnismäßig unerfahrene Bergsteigergruppen teilnehmen konnten. Diese verließen sich sozusagen darauf, von ihren jeweiligen Gruppenführern bis an den Gipfel gebracht zu werden. Die Firmen bieten unter anderem für eine vorbereitete Sicherung an den schwierigsten Stellen des Berges, sowie ein separates Team, dass die Verpflegung der Kunden trägt und sie vorab in den jeweiligen Zwischenlagern zur Verfügung stellt.

Everest

Der entscheidende Punkt bei der Everest-Erklimmung ist die letzte Etappe, die an einem einzigen Tag genommen wird. Es muss sichergestellt werden, dass die Erklimmung des Gipfels und die Rückkehr zum vorangegangenen Lager noch bei Tageslicht passiert. Hierin lag das Problem für die Verunglückten vom 10. und 11. Mai 1996: Wegen des unterschiedlichen Niveaus der Gruppenmitglieder und der Anweisung, als Gruppe zusammenzubleiben, verzögerte sich die Besteigung mehrfach, es kam zu Staus und die schnelleren Bergsteiger kühlten aus, da sie immer wieder auf die anderen warten mussten. Als die Gruppen dann auch noch von einem Unwetter überrascht wurden, brach ein Chaos aus: die Sichtweite reduzierte sich teilweise auf weniger als sechs Meter und führte zur Zerstreuung der Gruppen, die acht Tode nach sich zog.

Einer der Teilnehmer der desaströsen Expedition war Beck Weathers, der entgegen allen Erwartungen überlebte: Weathers musste in der Nähe des Gipfels feststellen, dass die Höhenlage seinen Augen zu schaffen machte und er infolge dessen kaum noch sehen konnte. Er wartete auf Hilfe seiner Gruppenführer und geriet in den verheerenden Blizzard. Als er schließlich von zwei Bergsteigern gefunden wurde, gingen sie davon aus, dass er jeden Moment sterben würde und ließen ihn zurück. Er verbrachte eine ganze Nacht im Blizzard und kletterte am nächsten Morgen eigenhändig in das Camp zurück. Dort leistete das Team ihm zwar Beistand, ging aber ebenfalls davon aus, dass Weathers die Nacht nicht überleben werde. Seine Hände, Füße und Nase waren vollständig vereist. Als er am nächsten Morgen immer noch am Leben war, wurde er per Hubschrauber evakuiert. Ihm musste der Unterarm sowie alle Finger der linken Hand, Teile der Füße und die Nase amputiert werden.

Beck Weathers schrieb eine Autobiographie, Left for Dead: My Journey Home from Everest, die als Vorlage für den Film diente.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News