Fack ju Göhte hat es allen gezeigt. Erst seit dem 7. November 2013 in den Kinos konnte die Komödie von Bora Dagtekin die Konkurrenz locker abhängen und sich nicht nur den Titel des erfolgreichsten deutschen Films 2013 in die Tasche stecken, sondern nun stößt der Streifen mit 4,6 Millionen Zuschauer auch den bisher erfolgreichsten Kinostart des Jahres, Django Unchained, vom Thron. Damit ist Fack ju Göhte mit Elyas M’Barek der bestbesuchteste Film in den deutschen Kinos im Jahre 2013.
Mehr: Mark Wahlberg will Beautiful Boy von Cameron Crowe
Doch woher kommt dieser unglaubliche Erfolg? Birgit Reuther vom Hamburger Abendblatt sieht den Erfolg vor allem in den erfrischenden und aneckenden Dialogen: "Mit der TV-Serie und dem Film “Türkisch für Anfänger” hat Regisseur und Drehbuchautor Bora Dagtekin bereits einen ganz eigenen Tonfall entwickelt, den er in Fack Ju Göhte zur politisch unkorrekten Perfektion führt." Diese Unkorrektheit sei sehr erfrischend, denn “deutsches Kino, das ist entweder hochdramatische und oft schwer ertragbare Arthouse-Kost. Oder hochglanzgelackte Durchschnittsunterhaltung […].” Fack ju Göhte sei dagegen böse, drastisch, unkorrekt und bricht dabei mit allem, was im Mainstream ankommen könnte.
Darüber kann sich laut Peter Zander von der Berliner Morgenpost nicht nur die jugendliche Zielgruppe scheckig lachen, sondern auch die Lehrkörper fühlen sich angesprochen, wenn jemand im Film die Schüler so behandelt, wie sie für gewöhnlich behandelt werden. Doch vor allem Hauptdarsteller Elyas M’Barek trage sehr viel zum Erfolg der Anarchokomödie bei, sei er “erfrischend unkonventionell und für jeden selbstironischen Auftritt zu haben.”
Fack ju Göhte scheint also für den deutschen Film nicht nur eine gesunde Frische zu sein, sondern gilt auch als kleiner Befreiungsschlag des deutschen Humors. Gute Gründe, um der erfolgreichste Film des Jahres in den deutschen Kinos zu werden.