Zuschauer des ARD-Ablegers EinsFestival können heute Abend um 20:15 Uhr den franko-kanadischen Film Die Frau, die singt – Incendies sehen, der 2011 mit einer Oscar-Nominierung für den Besten fremdsprachigen Film bedacht wurde. Statt des Familiendramas von Regisseur Denis Villeneuve gewann damals die dänische Konkurrenz In einer besseren Welt, auch wenn diese Entscheidung vermutlich nicht von jedem unterstützt wurde, denn Die Frau die singt kam sowohl bei der Presse als auch bei Kinozuschauern äußerst gut an.
Die auf einem gefeierten Theaterstück beruhende Story beginnt mit dem Tod der an Alzheimer erkrankten Nawal (Lubna Azabal), die ihren beiden Kindern zwei Briefe hinterlassen hat. Erst wenn diese an die Adressaten in ihrer alten Heimat abgeliefert wurden, sollen die Kinder ihre Mutter mit einem Grabstein besetzen dürfen. Ihre Tochter Jeanne macht sich darauf in den Mittleren Osten auf, um einen Brief an ihren unbekannten Vater und den anderen an einen weiteren Bruder zuzustellen, von dessen Existenz die Kinder bisher nicht wussten. Während ihrer Reise deckt Jeanne, die später von ihrem Bruder Simon begleitet wird, die Rolle ihrer Mutter im Bürgerkrieg auf und erfährt von ihrer Zeit im Gefängnis.
Die Frau die singt wird dabei zum Selbstfindungs-Trip, bei dem bis zum schockierenden und bittersüßen Ende noch weitere Familiengeheimnisse aufgedeckt und Fragen nach Herkunft sowie Identität aufgeworfen werden. Außerdem wird aufgelöst, welche Frau denn nun singt und warum. Die deutsche Bearbeitung klingt zwar scheußlich (insbesondere die gekünstelten Farsi-Akzente), aber wer darüber hinweg sehen kann, sollte vermutlich trotzdem einschalten.
Was: Die Frau, die singt – Incendies (2010)
Wann: 20:15 Uhr
Wo: EinsFestival
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