"Fast unerträglich": Der neue Will Smith-Film erntet gemischte Kritiken, aber eine Alligator-Kampfszene klingt absolut unglaublich

01.12.2022 - 12:00 Uhr
Will Smith in EmancipationApple TV+
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In wenigen Tagen kehrt Will Smith im ersten Film seit seinem Oscar-Skandal auf die Bildschirme zurück. Die Kritiken zu Emancipation klingen allerdings nicht begeistert.

Emancipation ist ein düsteres Historiendrama über die grausame Institution Sklaverei. Und Will Smith kämpft darin mit bloßen Händen gegen einen Alligator. Das fasst den Tenor der ersten Kritiken schon ganz gut zusammen.

Smiths erster Film, seit er auf der Bühne der Oscars den Komiker Chris Rock schlug, leidet demnach unter dem Widerspruch zwischen einem extrem ernsten Thema und einer spektakulären Inszenierung. Aber was genau wird kritisiert? Und wie wird Smiths Darbietung eingeschätzt?

Die Geschichte von Emancipation wurde von einem weltberühmten Foto inspiriert

Will Smith spielt in Emancipation den versklavten Peter, der während des amerikanischen Bürgerkriegs von einer Plantage in Louisiana flieht, um die Truppen der Nordstaaten zu erreichen. Eine Hetzjagd beginnt.

Inspiration für diese Geschichte ist ein 1863 entstandenes Foto, das den von Peitschenhieben zerfurchten Rücken eines ehemaligen Sklaven zeigt. Das unvergessliche Bild von "Whipped Peter" wurde in der Bewegung für die Abschaffung der Sklaverei dazu genutzt, um die Gräuel dieses Systems zu veranschaulichen.

Das sagt die Kritik zum neuen Will Smith-Film

In der Variety -Kritik wird Emancipation als "manchmal fast unerträglich anzuschauen" beschrieben:

Zu sehen, wie schwarze Männer angekettet und geschlagen, ihre Gliedmaßen von Hunden zerrissen werden und jede Form von Widerstand mit einer Kugel in Kopf oder Rücken beantwortet wird, wird das Publikum dazu bringen, die Augen zu schließen, zu weinen oder beides.

Will Smiths Darstellung von "Whipped Peter" sei "ultra-konzentriert und ungewöhnlich zurückhaltend" für den Darsteller in dem "knackigen, harten Menschenjagd-Film".

Bei Empire  werden drei von fünf Sternen für Emancipation vergeben:

Emancipation kann den die schon abgenutzten Grundbausteine von Sklaverei-Geschichten nicht umgehen, oder eine besonders originelle Perspektive zeigen. [Der Film] ist am besten, wenn er andere Erzählelemente anpackt – und wenn er sich auf Will Smiths außergewöhnliche, diskrete Perfomance konzentriert.

Kommen wir zum Alligator. In mehreren Kritiken wird eine Szene erwähnt, in der Peter mit einem Alligator ringt (was, wie vieles im Film, nicht historisch verbürgt ist). In der eher negativen Kritik bei IndieWire  wird sie so beschrieben:

[Der Film] zwingt Will Smith in einen Messerkampf mit einem Alligator in einer Szene, die umso lächerlicher wirkt, weil sie aus einigen der umwerfendsten monochromen Unterwasser-Aufnahmen seit Die Nacht des Jägers besteht.

Beim Hollywood Reporter  wird Emancipation als enttäuschendes "Oscar Bait" zusammengefasst:

[Regisseur Antoine] Fuquas natürliches Händchen für Action kommt am deutlichsten zum Tragen, wenn Peter mit den Elementen kämpft oder mit seinen Häschern. Die leiseren, dramatischeren Teile hätten allerdings eine subtilere Herangehensweise gefordert, als sie der Regisseur von Training Day bieten kann.

Wann streamt Emancipation mit Will Smith in Deutschland?

Emancipation wurde exklusiv für den Streaming-Dienst Apple TV+ produziert. Ab dem 9. Dezember 2022 ist er in Deutschland dort verfügbar – pünktlich zur Oscar-Saison, die gerade in vollem Gange ist.

Momentan werden Will Smith allerdings keine großen Chancen ausgerechnet. Was in erster Linie an seinem Verhalten bei der letzten Verleihung liegt. Zudem wurde Smith bei derselben Verleihung für King Richard ausgezeichnet. In der Geschichte der Oscars ist es nur zweimal passiert, dass Schauspieler den Best Actor-Oscar in aufeinanderfolgenden Jahren gewonnen haben und zwar bei Spencer Tracy und Tom Hanks.

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