FIFA 17 ist genau das, was die Reihe seit Jahren braucht

13.06.2016 - 02:00 Uhr
FIFA 17
EA Sports
FIFA 17
0
0
Mit FIFA 17 scheint EA Sport die halbgaren Innovationen der letzten Jahre hinter sich zu lassen und wirkliche Neuerungen anzustreben. Zum ersten Mal erleben wir einen Story-Modus und das könnte genau das sein, was die schwächelnde Reihe gebraucht hat.

In der Regel ist die Ankündigung eines neuen FIFA-Ablegers nicht wirklich ein Quell der Überraschungen. Schon seit Jahren beschränken sich die Neuerungen auf den aktualisierten Kader und kleinere Gameplay-Anpassungen, aber immer ist das neue Spielerlebnis "die nächste Generation" in Sachen Fußballsimulation. Und ja, in den letzten Jahren hat mir diese kleine Politur nicht mehr gereicht. Wenn ich heute digitalen Rasensport erleben möchte, der sich noch frisch anfühlt, dann gehe ich zu Rocket League, nicht aber zu FIFA oder PES.

Endlich neue Wege

Doch in diesem Jahr ist es anders. Schon im Vorfeld der ersten Details wurden Gerüchte laut, dass FIFA 17 mehr sein soll als nur eine bloße Aktualisierung des Status quo. Der Sprung von der Ignite auf die Frostbite-Engine  soll nicht nur einen Grafikschub bewirken, sondern auch eine ganze Flut an großen Innovationen bereithalten. Nach der Präsentation von FIFA 17 auf der EA-Pressekonferenz im Rahmen der E3 wurde dann endgültig klar, dass EA Sports neue Wege beschreiten möchte.

Anstatt einfach nur mit Verfeinerungen aufzuwarten, kündigte EA einen Story-Modus an, der uns in die Haut von Alex Hunter schlüpfen lässt, einem aufstrebenden Talent, das seinen ersten Vertrag mit einem Premier League-Verein unterzeichnet hat. Zwar sind Karriere-Modi sowohl für FIFA als auch PES nicht neues, doch das Hinzufügen einer echten Geschichte, die auch in ihrer Erzählung für Dramatik sorgen soll und nicht nur auf dem Platz, ist neu. Damit liefert EA ein Feature, das sich Fans schon seit Jahren gewünscht haben.

In diesem Jahr, so scheint es, hat EA Sports sich selbst die Frage gestellt, was Fußball eigentlich bedeutet und was alles zum Rasensport dazugehört. Mit The Journey, so der Name der Kampagne, soll der Spieler auch die Aspekte des Sports erleben, die sich abseits des Spielfelds ereignen. Und das könnte genau der Fokus sein, den die Reihe gebraucht hat, um auch altgediente Fans wieder zurückzuholen und gleichzeitig jüngere Spieler davon zu überzeugen, dass die FIFA-Reihe nicht nur für sterile Bundesliga-Simulationen steht.

Fußball ist nicht nur auf dem Platz

Mit Alex Hunter bekommen FIFA-Fans einen Protagonisten, mit dem mitgefiebert werden kann und der die Emotionalität anspricht, die zum Fußball dazugehört. Der bloße Leistungsdruck und Statistik-Wust der Vorgänger wird nun um Ehrfurcht, Ehrgeiz, Rivalität, Selbstzweifel und Übermut erweitert, die EA mit dem Story-Modus, geskripteten Zwischensequenzen und Dialog-Entscheidungen nun auch narrativ aufbereitet und nicht nur auf das Gameplay reduziert.

Zum Fußball gehören auch Standpauken vom Trainer

Aber auch sonst scheint EA in diesem Jahr auf die Fans gehört zu haben, denn wenn wir einer Promo-Grafik glauben schenken können, die im Vorfeld der E3 geleaked wurde , dann können wir uns auf einen weiteren, neuen Spielmodus freuen. Mit 5-A-Side können wir Matches bestreiten, in denen pro Team nur fünf Spieler aufgestellt werden. In diesem Fall wäre das Großfeld wohl kaum geeignet und womöglich können wir uns hier auf Spiele am Strand, auf der Straße oder eben in der Halle freuen.

Das würde nicht nur den schmerzlich vermissten Hallen-Modus zurückbringen, sondern auch Fans trösten, die sich ein Comeback der FIFA Street-Reihe wünschen. Natürlich wird FIFA 17 auch Verbesserungen im Gameplay bringen, aber wirklich wichtig sind in diesem Jahr andere Dinge. Auch wenn es nur Jürgen Klopp ist, den wir am Spielfeldrand begutachten können.

Vielleicht muss ich Rocket League wieder Adieu sagen.

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News