Frauen sprachen nur 27 Prozent der Dialoge in den erfolgreichsten Filmen 2016

18.01.2017 - 12:50 Uhr
Felicity Jones als Jyn Erso in Rogue One: A Star Wars Story
Walt Disney
Felicity Jones als Jyn Erso in Rogue One: A Star Wars Story
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Eine Wissenschaftlerin hat errechnet, dass nur 27 Prozent der Dialoge in den erfolgreichsten Filmen 2016 von Frauen gesprochen wurden. Animationsfilme sind die Ausnahme.

Das Thema der Ungleichheit erreichte spätestens seit der Diversitätsdebatte bei den Oscars 2016 den öffentlichen Diskurs in Hollywood. Auch die Frage nach dem Verhältnis zwischen Mann und Frau findet sich regelmäßig in den Schlagzeilen. So ließ Schauspielerin Natalie Portman erst kürzlich durchblicken, dass die Gage ihres männlichen Filmpartners Ashton Kutcher für Freundschaft Plus gleich dreimal so hoch ausfiel wie ihre. Die Datenwissenschaftlerin Amber Thomas veröffentlichte via FreeCodeCamp  nun eine Auswertung des Anteils der von Frauen gesprochenen Dialoge in den zehn erfolgreichsten Filmen in den USA des Jahres 2016, berichtet Yahoo Movies .

Der Analyse zufolge wurden nur 27 Prozent der Dialoge von Frauen gesprochen. Berücksichtigung fanden die Filme The First Avenger: Civil War, Findet Dorie, Zoomania, The Jungle Book, Pets, Batman v Superman: Dawn of Justice, Rogue One: A Star Wars Story, Deadpool, Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind sowie Suicide Squad. Vor ihrer Arbeit noch hoffnungsvoll aufs Filmjahr 2016 blickend, blieb bei Amber Thomas am Ende Ernüchterung zurück:

Filmtrailer im Jahr 2016 versprachen Zuschauern so viele starke Frauencharaktere. Jyn Erso. Dorie. Harley Quinn. Judy Hopps. Wonder Woman. Für mich fühlte es sich an, als könnte dies das Jahr für Geschlechtergleichheit in Hollywoods größten Filmen werden. Ich lag falsch. Und ich treffe diese Aussage nicht leichtfertig.

Der Auswertung zufolge wies keiner der berücksichtigten Filme eine weibliche, sprechende Besetzung von 50 Prozent auf. Besonders sauer stieß Thomas dabei Rogue One: A Star Wars Story auf, in dem den Daten nach gerade einmal 9 Prozent der sprechenden Charaktere weiblich waren. 78 Prozent dieser Dialoge entfielen allein auf Hauptdarstellerin Felicity Jones. Als einen der "schlimmsten Übeltäter" bezeichnet die Forscherin den Film in der Folge. Immerhin: In den Animationsfilmen Zoomania und Findet Dorie entfielen 46 bzw. 53 Prozent des gesprochenen Wortes auf weibliche Charaktere.

Bei aller berechtigten Anklage sei jedoch erwähnt, dass, wenn es sich auch um ihre kommerziell erfolgreichsten Vertreter handelt, nur zehn Filme in der Auswertung Beachtung fanden. Zudem sei zur Disposition gestellt, inwiefern sich das gesprochene Wort allein als aussagekräftige Grundlage anbietet, da es in der Sprache des Kinos lediglich einen Teil der Filmerfahrung ausmacht bzw. ausmachen kann. Auch fanden Fernsehserien keinerlei Beachtung in der Arbeit.

Was sagt ihr zu der Auswertung?

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