"Fühlt sich schlecht an, das zu sagen!": Tribute von Panem-Stars Hunter Schafer und Josh Andrés Rivera über die Grausamkeit der Hunger Games

22.11.2023 - 08:40 UhrVor 5 Monaten aktualisiert
Im 5. Tribute von Panem-Film: Hunter Schafer und Josh Andrés RiveraLeonine
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Hunter Schafer und Josh Andrés Rivera spielen im neuen Tribute von Panem-Film The Ballad of Songbirds and Snakes Tigris und Sejanus. Mit Moviepilot sprachen sie über früheste Hunger Games-Erinnerungen, Zukunftswünsche und ihre Einstellung zur Menschheit.

Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds & Snakes erzählt die Vorgeschichte des späteren Präsidenten Coriolanus Snow (Tom Blyth). Er soll in den 10. Hungerspielen, 64 Jahre vor Katniss erstem Arena-Auftritt, die Distrikt-12-Tributin Lucy Gray Baird (Rachel Zegler) als Mentor zum Erfolg führen.

Eine neue Riege Hunger Games-Stars: Hunter Schafer und Josh Andrés Rivera im Interview

Euphoria-Star Hunter Schafer und West Side Story-Darsteller Josh Andrés Rivera spielen die wichtigsten Nebenfiguren im neuen Hunger Games-Film: Snows geliebte Cousine, die Modedesignerin Tigris, und Snows besten Freund Sejanus Plinth, der an der Richtigkeit der Spiele zweifelt. Moviepilot traf neben Tom Blyth und Rachel Zegler sowie Regisseur Francis Lawrence zum Interview auch die zwei neuen Tribute von Panem-Stars, um sie zum Hunger Games-Prequel auszufragen.

The Ballad of Songbirds & Snakes: Tigirs (Hunter Schafer) & Sejanus (Josh Andrés Rivera)

Moviepilot: Ihr spielt in The Ballad of Songbirds and Snakes Figuren, die in der Buchvorlage Fan-Lieblinge waren. Hattet ihr in den vorigen Tribute von Panem-Filmen Lieblingsfiguren?

Josh Andrés Rivera: Ich war so ein Peeta-Anhänger. Ich habe Peeta geliebt! Ich erinnere mich an den Moment, wo sie im ersten Hunger Games-Film die Prüfungen zur Bewertung machen mussten. Und er hat dieses Kugel-Ding geworfen und ich jubelte: 'Ja! Er ist so stark!'

Hunter Schafer: Ich erinnere mich, dass es damals bei Hunger Games eine ähnliche Fan-Kultur gab wie bei Twi– oh, darf ich das hier sagen? Na jedenfalls, dass man einem Team angehörte: entweder Team Peeta oder Team Gale. Ich war Team Gale. Zumindest am Anfang. Ich glaube, das war bei mir damals eine 'ästhetische' Sache. [lacht]

The Ballad of Songbirds and Snakes spielt 64 Jahre vor dem ersten Hunger Games-Film, hat aber viele Easter Eggs und Referenzen. Habt ihr Lieblings-Anspielungen?

Josh Andrés Rivera: Eine sehr offensichtliche Referenz, die ich aber wirklich zu schätzen weiß, ist dieses Kraut, das sie pflücken. Und dann lassen sie nebenbei fallen: 'Ich nenne es lieber Katniss'.

Hunter Schafer: Ja, das war cool. Meines ist eher ein visuelles Easter Egg. Als ich in der Wohnung der Snows gedreht habe, war da dieses Buntglas an der Wand. Das sind die Snow-Familien-Porträts, die man in einigen Einstellungen sehen kann.

The Ballad of Songbirds and Snakes: Die Snows in ihrer Kapitol-Wohnung (Tigris rechts)

Josh Andrés Rivera: Es gibt auch viele Charaktere, die Nachnamen mit Leuten aus der Original-Trilogie teilen. Zum Beispiel bei den Mentoren: Arachne Crane – Seneca Crane.

Hunter Schafer: Oh mein Gott! Das ist mir bis jetzt gar nicht aufgefallen.

Würdet ihr sagen, eure zwei Charaktere Tigris und Sejanus sind das Gewissen des neuen Tribute von Panem-Films?

Josh Andrés Rivera: Ja, ich denke, das ist Sejanus' Funktion: ein moralischer Kompass zu sein. Er ist im Prinzip die durchschnittliche moderne Person, die in diese verrückte, dystopische Welt geworfen wird. Ich glaube, deshalb hat er so eine starke Fanbase: Er ist derjenige, mit dem man sich am meisten identifizieren kann. Er glaubt an das Gute in jedem und daran, dass die Menschheit sich bessern kann. Das Tragische an ihm ist, dass er wirklich nicht versteht, dass niemand außer ihm sieht, wie fundamental unmenschlich die Welt von Panem ist.

Hunter Schafer: Tigris ist nicht so sehr an der Politik interessiert, sondern eher Familien-orientiert. Dafür kämpft sie. Sogar so weit, dass sie moralisch verwerfliche Dinge dafür tun würde. Das ist wichtig für sie. Das ist ihre Moral.

Hunter, du hast auch eine kreative Ader und wärst fast aufs Kunst-College gegangen. Jetzt spielst du eine geniale Mode-Designerin – war das für dich die perfekte Rolle?

Hunter Schafer: Ja. Normalerweise haben Schauspieler:innen Angst vor Typecasting. Aber der Trend modebewusster Rollen in meinen Besetzungen ist definitiv etwas, was ich cool finde. Und das ist auch nur die Oberfläche, die Tigris als Überlebenstaktik und Rüstung dient, während sie in Wahrheit eine bewundernswerte Tiefe hat.

Tigris in The Ballad of Songbirds and Snakes & Mockingjay 2

In Mockingjay 2 haben wir nicht allzu viel von Tigris gesehen: Wir lernen Eugenie Bondurant als Tiger-Frau im Kapitol kennen, die Katniss versteckt. Hast du dir je vorgestellt, in dieses Ganzkörper-Make-up zu schlüpfen?

Hunter Schafer: Ich war sehr neugierig darauf. Ich war großer Fan der Hunger Games-Bücher *, bei meinem ersten Vorsprechen hatte ich den neuen Roman von Suzanne Collins * aber noch nicht gelesen und wusste nicht, welche Version von Tigris ich spielen würde. Aber ich wäre definitiv dabei, wenn diese Verwandlung eines Tages passiert! Ich würde gern für ein weiteres Kapitel in Tigris' Leben zurückkehren und erfahren, was danach passiert. Ich will wissen, wie sie zur Tiger-Lady wird!

Wenn ihr euch in der Welt von Panem entscheiden müsstet: Würdet ihr eher in den Distrikten oder dem Kapitol leben?

Hunter Schafer: Vom Lifestyle her müsste ich das Kapitol wählen. [lacht]

Josh Andrés Rivera: Wenn ich die Wahl hätte, würde ich auch ins Kapitol ziehen ... nur es fühlt sich so schlecht an, das zu sagen! [lacht] Aber jedes Jahr neu Angst zu haben, bei der Ernte für die Hungerspiele ausgewählt zu werden?! Na gut, in meinem Alter [über 18 Jahre] wäre das keine Gefahr mehr. Aber es würde mir so das Herz brechen. Es wäre alles furchtbar!

Hunger Games-Neuling: Sejanus Plinth (Josh Andrés Rivera)

The Ballad of Songbirds and Snakes ist auch ein psychologischer Film, der sich mit dem Menschsein beschäftigt. Habt ihr eine positivere oder negativere Einstellung zur Menschheit? Sind wir eher gut oder böse?

Josh Andrés Rivera: Meiner Meinung nach steckt in jedem Menschen der Trieb, etwas für die Gemeinschaft zu tun: Wir helfen uns, indem wir einander helfen. Es gibt einen Trend, selbstsüchtige Dinge zu tun, wenn es nur uns zugute kommt. Aber was gut für die Gruppe ist, ist auf lange Sicht auch gut für uns ist.

Hunter Schafer: Ich schwanke meist zwischen zynisch und hoffnungsvoll. Aber ich glaube nicht an "das Böse". Ich denke, ein großer Spaß unseres Schauspiel-Jobs ist es, Menschen zu spielen, die wirklich böse Dinge tun. Wir müssen versuchen zu verstehen, wie und warum etwas passiert. Und das ist ja auch die Funktion dieses Films.

Hunger Games ist eine große Marke und ihr seid jetzt Teil davon. Wärt ihr in Zukunft auch gern Teil anderer großer Film-Franchises, von denen ihr Fans seid?

Josh Andrés Rivera: Mir fällt spontan nichts ein. An diesem Panem-Film war so schön, dass es eine Geschichte mit vielen neuen Figuren war. Und mit thematisch neuer Botschaft. Denn sonst sind es immer monumental große Schuhe, die man füllen muss, wenn ein Franchise schon eine große Fanbase hat. Ich denke, da hatten wir Glück.

Hunter Schafer: Ich würde spontan sagen: The Girl With the Dragon Tattoo (Verblendung). Das ist ein Franchise, oder? Da würde ich gern mitspielen.

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