Furiose Lichtschwert-Action: Wie Star Wars von Samurai-Kämpfen beeinflusst wurde

23.07.2020 - 10:40 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Ghost of TsushimaSony Interactive Entertainment
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Das Videospiel Ghost of Tsushima lässt euch packende Samurai-Kämpfe selbst erleben. Schon ein anderes großes Franchise wurde von diesen beeinflusst, nämlich Star Wars.

In dem Videospiel Ghost of Tsushima, das es seit dem 17. Juli 2020 exklusiv für die PlayStation 4 gibt, könnt ihr aufregende Samuraikämpfe selbst erleben. Dort schlüpft ihr nämlich in die Rolle des Kriegers Jin Sakai, der es sich zur Aufgabe macht, seine Heimat gegen die einfallende Armee der Mongolen zu verteidigen.

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Ghost of Tsushima wurde dabei von vielen klassischen Samuraifilmen beeinflusst, besonders bei der Darstellung der eindrucksvollen Kämpfe. Auch George Lucas ließ sich bei Krieg der Sterne von den Geschichten heldenhafter Samurai inspirieren und verwebte bestimmte Motive mit der Gestaltung seines Weltraummärchens.

Star Wars und der Einfluss von Akira Kurosawa

Besonders die Werke von Akira Kurosawa, die ebenfalls bei der Entstehung von Ghost of Tsushima eine entscheidende Rolle spielten (man kann das Spiel sogar im schwarz-weißen Kurosawa-Modus erleben), hat George Lucas aufmerksam studiert. Vor allem in Die verborgene Festung lassen sich einige Parallelen zum Sternenkrieg entdecken.

Schaut den Trailer zu Die verborgene Festung:

Die verborgene Festung - Trailer (English)
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Im feudalen Japan begegnen wir hier etwa zwei ärmlichen Bauern, die in ihren charakteristischen Zügen der Freundschaft von R2-D2 und C-3PO gar nicht so unähnlich sind. Durch ihre Augen tauchen wir in die Geschichte ein, die später auch einen General und eine Prinzessin umfasst, die sich ihren Weg durchs Feindesland bahnen.

Star Wars und die Faszination von Lichtschwertern

Abseits diverser inhaltlicher und struktureller Ähnlichkeiten hat zudem ein weiteres Element bleibenden Eindruck bei George Lucas hinterlassen: die Samurai-Kämpfe. Was wäre Star Wars ohne die Jedi und ihre Lichtschwerter? In jedem Film der Sternensaga sorgt die Entzündung der tödlichen Klinge für absolute Gänsehaut.

Mit dem Lichtschwert hat George Lucas eine der ikonischsten Waffen der Filmgeschichte geschaffen, deren Popularität weit über die Grenzen der Star Wars-Reihe hinausreicht. Unverkennbar sind die Geräusche, die wir mit Lichtschwertern verbinden, ganz zu schweigen von ihren Farben, die jeden Kampf in einen Augenschmaus verwandeln.

Star Wars: Episode III - Die Rache der Sitz

Auch die Kämpfe sind ein klares Highlight des Sternenkriegs und haben im Lauf der Zeit ihre eigene Dynamik und Ästhetik entwickelt. Furios, geradezu unaufhaltsam wirbeln Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi in Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith durch die Lüfte, als würde man einem mitreißenden Lichterballett folgen.

Samurai-Kämpfe als Blueprint für den Krieg der Sterne

Doch ohne die kostbare Vorarbeit der Samuraifilme, die ebenfalls in Ghost of Tsushima zu erkennen ist, wäre das alles nicht möglich. Die sieben Samurai nimmt auch deswegen in der Filmgeschichte einen besonderen Platz ein, weil der Film bahnbrechend in puncto Action war. Akira Kurosawa filmte die aufwendigen Kampfszenen etwa mit mehreren Kameras gleichzeitig.

Das wiederum ermöglicht im Schnitt ungeahnte Möglichkeiten und versetzt uns Zuschauer noch besser in die Action, da wir die komplexen wie unfassbar schnellen Bewegungsabläufe nun durch zusätzliche Blickwinkel und Perspektiven im Detail verfolgen können. Diese Techniken hat George Lucas mit Sicherheit genau angeschaut, genauso wie die atemberaubenden Kämpfe in Harakiri von Masaki Kobayashi.

Harakiri

War es in Krieg der Sterne noch ein vorsichtiges Herantasten an die Begegnungen der Klingen, entfesselt Das Imperium schlägt zurück einen Lichtschwertkampf, der heute noch zu verblüffen weiß - nicht nur aufgrund der Choreographie mit waghalsigen Stunts, sondern der Inszenierung der kompletten Sequenz, die vielmehr ist als nur ein Duell.

Wenn Jedi kämpfen, als wären sie in einem Samurafilm

Regisseur Irvin Kershner brachte damals ein unglaubliches Gefühl für den filmischen Raum mit, die glühenden Farben im Hintergrund und dramaturgischen Kern des Augenblicks. Auch hier sind die Samuraifilme Vorbild: Es geht nicht nur um die Action allein - die wäre ziemlich unspektakulär, wüssten wir nicht, wofür die Figuren kämpfen.

Ein Kampf in einem Samuraifilm wird folglich von vielen verschiedenen Aspekten begleitet, angefangen bei einem Bewusstsein für die Waffe bis hin zum Ehrenkodex der Krieger. Die Jedi und Sith verhalten sich mit ihrem Verhältnis zur Macht und dem Lichtschwert ähnlich, sodass die Konfrontationen stets etwas Besonderes sind.

Star Wars 7: Das Erwachen der Macht

Ein feierlicher Akt voller erhabener Bewegungen trifft auf einen verborgenen Respekt - und dennoch wird am Ende Blut vergossen. Das ist brutal, schockierend und grausam, allerdings nicht nur aufgrund der fleischlichen Wunden, die den Körper zerstören, sondern insbesondere derjenigen, die in der Seele der Kämpfenden zurückbleiben.

Jedi und Samurai verhandeln persönliche Konflikte im Kampf

In Ghost of Tsushima wird das noch einmal zusätzlich verstärkt, indem wir uns selbst in die Position des Kämpfenden begeben. Dadurch lässt sich ein solches Aufeinandertreffen noch einmal ganz anders erfahren, da man direkt in den Moment des Kampfes involviert ist und gewissermaßen jeden Schritt und jede Bewegung selbst entscheidet.

Die Begegnung mit dem Katana bzw. Lichtschwert ist stets eine schicksalhafte und erzählt uns abseits der offensichtlichen Konflikte mehr über die inneren Gefühle der Figuren - etwa die Gelassenheit eines Meisters, mit der sich Obi-Wan Kenobi Darth Vader in Krieg der Sterne stellt, oder die Rastlosigkeit, die Kylo Ren antreibt.

Sony Interactive Entertainment

Hin- und hergerissen zwischen der Dunklen und der Hellen Seite der Macht zittert nicht nur seine Hand, sondern auch sein Lichtschwert brummt vor aufwühlender Unentschlossenheit, wenn er in Star Wars 7: Das Erwachen der Macht gegen Rey antritt. Diese hält ihr Lichtschwert wiederum mit einer völlig anderen Einstellung in Händen.

Ghost of Tsushima lässt euch Samuraikämpfe selbst erleben

Wortwörtlich reißt schließlich ein Graben zwischen den beiden auf, während die Schneeflocken im nächtlichen Wald majestätisch zu Boden fallen. Ein Widerspruch in dieser von Gewalt getrieben Auseinandersetzung, die vor dieser Kulisse und mit diesen Motiven auch problemlos in einem Samuraifilm stattfinden könnte.

Diesen Geist fängt nun auch Ghost of Tsushima ein. Wenn sich Jin Sakai für das Überleben seiner Heimat einsetzt, verwandelt sich der Kampf in viel mehr als die Steilvorlage für spektakuläre Action. In den furiosen Bewegungen wird ebenso ein emotionaler Konflikt verhandelt, der die Erfahrung deutlich eindringlicher macht.

Seit dem 17. Juli 2020 könnt ihr Selbst in die Welt von Ghost of Tsushima eintauchen.

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Welche Kämpfe in Samuraifilmen haben euch am meisten beeindruckt?

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