Game of Thrones: Warum Sansa Stark jetzt die spannendste Figur ist

13.04.2019 - 09:30 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Game of Thrones mit Sophie Turner
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Game of Thrones mit Sophie Turner
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Vor Staffel 8 gehört Sansa Stark in Game of Thrones noch immer zu den unbeliebtesten Figuren. Das ist schade, denn von allen noch lebenden Charakteren hat sie die spannendste Entwicklung durchlaufen.

Geht es um die Starks, verstehen viele Game of Thrones-Fans keinen Spaß. Die seit Staffel 3 massiv dezimierte Familie hat mehr Leid erfahren als jeder andere Clan der Serie, dennoch vertritt zumindest Jon Snow weiterhin die ehrenhaften Tugenden des Hauses. Neben ihm zählt auch Arya zu den beliebtesten Figuren, mit Sansa allerdings scheint das Publikum nicht richtig warm zu werden - dabei ist sie schon seit mehreren Staffeln der interessanteste Stark-Charakter.

Sansa aus Game of Thrones: Die behäbigen Anfänge

Zugegeben: Sansas (Sophie Turner) Geschichte in Game of Thrones begann nicht besonders ansprechend. In Staffel 1 lernen wir sie als eher unscheinbares Mädchen kennen, das einen konventionellen Lebensweg beschreiten möchte, anstatt mit den Erwartungen ihres Umfelds zu brechen und sich so hervor zu tun.

Hierin unterscheidet sich Sansa klar von ihrer Schwester Arya (Maisie Williams): Die jüngste Stark-Tochter denkt von klein auf nicht daran, sich herkömmlichen Geschlechterbildern oder sonstigen Schablonen zu fügen. Ganz zu Beginn von Game of Thrones zeigt Sansa Freude am Sticken, während Arya lieber mit Pfeil und Bogen hantiert. Dies sagt eine Menge über die denkbar gegensätzlichen Geschwister aus.

Game of Thrones

Als Sansa die Hochzeit mit Joffrey Baratheon in Aussicht gestellt wird, ist sie zunächst ganz aus dem Häuschen - und zwar allein aufgrund der Perspektive, einen König zu heiraten bzw. der damit verbundenen hohen Stellung in Westeros. Liebe scheint für sie ein nachrangiger Faktor zu sein, doch zu ihrem Entsetzen entpuppt sich ihr potentieller Gatte sogar als gewalttätiger Tyrann.

Sansa Stark kommt vom Regen in die Traufe

Mit der geplanten (und schließlich doch nicht vollzogenen) Vermählung mit Joffrey in King's Landing beginnt für Sansa zugleich eine Odyssee sondergleichen, die sie später dank Littlefinger auch noch in die sadistischen Fänge Ramsay Boltons (Iwan Rheon) treiben soll. Dabei glaubten wir nach dem Tod ihrer Eltern sowie dem ihres Bruders Robb, schlimmer könne es nicht mehr kommen.

So entwickelt sich Sansa im Verlauf der ersten Game of Thrones-Staffeln von einer farblosen Figur ohne Ecken und Kanten zu einer Teenagerin, die von den Drehbuchautoren zusehends in eine klassische Opferrolle gedrängt wird. Für sie wenigstens Mitleid zu empfinden, erweist sich als ziemlich schwer, denn dazu fehlt es dem Charakter ja an interessanten Konturen. Ein Teufelskreis, aus dem sich die Autoren der Serie dann aber langsam heraus schrieben.

Game of Thrones: Der späte Aufstieg von Sansa Stark

Sansa aus Game of Thrones

Petyr "Littlefinger" Baelish (Aidan Gillen) mag nicht immer zum Besten Sansas gehandelt haben, als Mentor war er für die momentane Lady von Winterfell allerdings Gold wert. Von ihm lernte sie die Kunst der Manipulation und das Spiel mit Intrigen.

Sein Einfluss kam zudem genau zur rechten Zeit, denn zahlreiche traumatische Erlebnisse (darunter eine Vergewaltigung durch Ramsay) zogen eine Verhärtung von Sansas Wesen nach sich. Jetzt weiß sie nicht nur, wie man mit anderen Menschen spielt - sie hat auch keine Skrupel, eben diese Tricks für ihre Zwecke oder die ihrer Familie umzusetzen. Ausgerechnet Littlefinger bekam das in Staffel 7 nachhaltig zu spüren.

In der Game of Thrones-Gegenwart strahlt Sansa passend dazu eine einnehmende Kühle aus, umgeben ist sie zudem stets von einer geheimnisvollen Aura. Vergleicht man die aktuelle Sansa mit ihrem früheren Ich, sticht auch die schauspielerische Entwicklung Sophie Turners ins Auge, die in ihrer Serienrolle heute vollkommen aufgeht und vor der Kamera eine eigene Stimme gefunden hat. Niemand sonst würde ich als Sansa sehen wollen.

Als Sympathieträgerin kann die ältere Stark-Tochter in der Serie nach wie vor nicht gelten, allerdings ist eine solche Entwicklung auch nicht zwangsläufig erstrebenswert. Als moralische Instanz von Game of Thrones fungiert sowieso weiterhin Jon, was es umso leichter macht, sich an der neuen Ambivalenz Sansas zu erfreuen.

Sansa gegen Daenerys wird im Game of Thrones-Finale ein Highlight

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In Staffel 8 könnte Sansa so wichtig sein wie nie, schließlich ist es ausgerechnet Winterfell, wo es zur großen Schlacht gegen die White Walker kommt. Ein Konflikt bahnt sich zudem mit Jons neuer Freundin Daenerys (Emilia Clarke) an, der Sansa skeptisch gegenübersteht. Schon eine Video-Vorschau zum Finale zeigt uns, dass die beiden so schnell wohl keine besten Freundinnen werden.

Das erstmalige Treffen mit der Drachenmutter ist für Sansa eine perfekte Gelegenheit, um ihre Autorität zu festigen und womöglich sogar auszubauen. Der Eiserne Thron mag für sie selbst in recht weiter Ferne liegen, doch die Lady von Winterfell besitzt das Potenzial, der Anwärterin Daenerys die Suppe kräftig zu versalzen. Damit liegt natürlich zugleich ein inner­fa­mi­li­ärer Streit mit Jon in der Luft - ich weiß, auf wen ich dann mein Geld verwette.

Die finale Staffel Game of Thrones könnt ihr ab 15. April mit Sky Ticket  parallel zur US-Ausstrahlung streamen. Die Staffeln 1-7 sind dort sogar ab sofort verfügbar. Einfach monatlich kündbar jetzt hier testen !

Wie bewertet ihr die Entwicklung von Sansa in Game of Thrones?

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