Gaming Paradise — eSportler erleben Albtraum in Slowenien

09.09.2015 - 12:30 Uhr
All Star Event 2014
Riot
All Star Event 2014
1
0
eSport-Turniere stellen normalerweise sowohl für Profis als auch für die Zuschauer eindrucksvolle Höhepunkte des Spielejahres dar. Das Gaming Paradise-Event in Slowenien sorgte nun allerdings für enorm negative Schlagzeilen.

Es scheint das am schlechtesten organisierte eSport-Turnier in der Geschichte des noch jungen Sports zu sein und dann heißt es auch noch "Gaming Paradise": Nur die Fehltritte der Veranstalter sind größer als diese Ironie. Aber wie konnte es zu diesem Fiasko nun kommen, das weit über die Grenzen des Veranstaltungsorts in Slowenien hinaus für Schlagzeilen sorgt?

So lückenlos und erfahren organisiert wie das Eröffnungsspiel der League of Legends Championship Series in Berlin war dieses Turnier in keinster Weise.

Wie die Kollegen von GameStar  berichten, sei bereits die Anreise der Teams ins slowenische Portoroz, um dort auf dem Turnier Counter-Strike: Global Offensive und Dota 2 zu spielen, schwierig gewesen. Laut Christian Lenz , Team-Manager von mouseports, wurde der geplante Flug nach Ljubljana durch einen Empfang in Venedig ersetzt. Dort habe das Team zuvor zwei Stunden gewartet, um dann in einem kleinen Taxi zusammengepfercht bis nach Slowenien gebracht zu werden.

Dort angekommen schien der beschwerliche Trip der eSportler allerdings noch nicht beendet: Es habe nur Doppelbetten gegeben und einige Mitglieder mussten auf dem Boden oder der Couch vorlieb nehmen. Zudem sei das Personal enorm unhöflich gewesen, da die Spieler nicht zum normalen, gehobenerem Publikum des Hotels gepasst haben sollen. Schließlich wurden drei Spieler des französischen Teams Titan wegen einer Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus gebracht, die sie sich am Buffet des Herberge eingefangen hatten.

Der Tropfen, der das ohnehin in den Fluten verloren gegangene Fass noch einmal zum Überlaufen bringt, ist der Umstand, dass der slowenische Veranstalter die Kosten zur Unterbringung nicht übernahm: So mussten die eSportler plötzlich 17.000€ Schulden bezahlen, woraufhin die Polizei vom Hotel gerufen wurde.

Als es schließlich mit dem eigentlichen Turnier losgehen sollte, gab es weitere Probleme: Der Fahrer mit den PCs war einen Tag überfällig und tauchte nicht mehr auf. Die nachgereichten Ersatzrechner des Turnier-Veranstalters besaßen allerdings keine Grafikkarten und mussten nachgerüstet werden. Dies sorgte für eine Verzögerung von rund 12 Stunden, bis das erste Spiel endlich angepfiffen werden konnte.

Während die Counter-Strike-Spieler ihr Turnier noch zu einem Ende führten, brachen die DotA-Athleten direkt das Turnier ab. Derzeit sitzt unter anderem das deutsche Team noch in Slowenien fest, da die Lufthansa streikt und der alternative Rückflug noch nicht geregelt werden konnte.

Herrje, wir wünschen den Heimkehrern einen sicheren Flug — notfalls auch via Taxi durch Venedig!

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News