Gegen Mission: Impossible 7 sieht Fast & Furious 10 aus wie ein Kindergeburtstag – und eine einzige Szene beweist es

15.07.2023 - 11:00 Uhr
Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins
Paramount
Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins
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Erst vor zwei Monaten zerlegte Fast & Furious 10 die Straßen von Rom. Jetzt kommt Mission: Impossible 7 und zeigt der Action-Reihe, wie man es richtig macht.

Nach fünf Jahren des Wartens ist es heute endlich so weit: Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins startet in den Kinos und bringt Tom Cruise gleich mehrmals in Lebensgefahr. Als IMF-Agent Ethan Hunt rennt er über die Dächer eines Flughafens, durch die Straßen von Venedig und die Wagons eines Zuges. Eine der besten Action-Sequenzen ist eine Autoverfolgungsjagd durch Rom.

Moment, eine Autoverfolgungsjagd in Rom? Haben wir das nicht gerade erst im Kino gesehen? Erst vor wenigen Wochen legte ein anderer Hollywood-Film in der Ewigen Stadt einen Zwischenstopp ein – und die Rede ist nicht von Book Club – Ein neues Kapitel. Nein, Vin Diesel und seine Fast & Furious-Familie waren in Rom zu Gast.

Trotz rollender Bombe in Rom: Gegen Tom Cruise und Mission: Impossible 7 hat Vin Diesel keine Chance

In Fast & Furious 10 rast der von Diesel verkörperte Dom Toretto mit seiner Crew durch die verwinkelten Gassen von Rom und versucht, eine Bombe aufzuhalten, die wie die riesige Steinkugel am Anfang von Jäger des verlorenen Schatzes durch die italienische Metropole rollt. Das Ziel: der Vatikan, den Ethan Hunt bereits vor 17 Jahren in Mission: Impossible 3 besucht hat.

Fast & Furious 10

Die Mission: Impossible-Reihe hat Fast & Furious einiges an Rom-Erfahrung voraus. Das untermauert auch die zentrale Verfolgungsjagd im siebten Teil, die sich in mehreren Etappen entfaltet und die Action-Konkurrenz mühelos in den Schatten stellt. Selbst die Aussicht auf eine Explosion, die die Grundfesten der Stadt erschüttert, kann nicht dem gelben Fiat 500 mithalten, den Cruise durch die engen Straßen manövriert.

Die Rom-Sequenzen in Fast & Furious 10 und Mission: Impossible 7 sind sich aber durchaus ähnlich. Autos sind das Hauptfortbewegungsmittel und die Stadt verwandelt sich mit ihren vielen Treppen und Hügeln in einen Hindernispark, bei dem jede Kratzer an der Steinwand einen Schaden von historischem Ausmaß befürchten lässt. Ganz zu schweigen von unzähligen Passant:innen, die nichtsahnend die Sonne genießen.

Mit anderen Worten: Rom ist die perfekte Kulisse für eine Autoverfolgungsjagd. Jede unüberlegte Bewegung verspricht ein gewisses Maß an Zerstörung und Nervenkitzel. Fast & Furious begegnet der Stadt jedoch wie die rollende Bombe: mit Gleichgültigkeit. Früher oder später verschwindet alles unter matschigen CGI-Schichten und im Chaos monotoner Action, bei der sich Spektakel nur durch Größe definiert.

Mission: Impossible 7 gibt uns tausend Gründe, bei der Action den Verstand zu verlieren

Bei Mission: Impossible 7 ist dagegen das Schlittern übers körperlich Kopfsteinpflaster zu spüren. Regisseur Christopher McQuarrie gestaltet seine Actionszenen mit einem beachtlochen Detailreichtum, der uns jede einzelne Bewegung nachvollziehen lässt. Besonders wenn Ethan Hunt (Tom Cruise) und Neuankömmling Grace (Hayley Atwell) als ungleiches Duo in Handschellen um die Übernahme des Steuers streiten.

Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins

Wo Fast & Furious bei der Action mit der Kopf durch die Wand rennt und nach ein paar Minuten keinen Weg mehr findet, um das Gezeigte zu steigern, legt McQuarrie seinen Figuren zuerst zahlreiche Hindernisse in den Weg, bevor "die Action" im traditionellen Sinn überhaupt losgeht. Am Ende ist der Steuerwechsel zwischen Grace und Hunt aufregender als ein Drift mit Höchstgeschwindigkeit.

Fast & Furious 10 brettert stur in eine Einbahnstraße und verlässt sich darauf, dass Doms Stoßstangen alles aus dem Weg räumen. Mission: Impossible 7 erzählt dagegen viele kleine Geschichten, die sich zu einer großen Action-Sequenz zusammenfügen. McQuarrie lockt seine Figuren lieber in den Hinterhalt, statt sie im Gottmodus durch die Stadt zu jagen, wie bei Vin Diesel und Co. der Fall ist.

Mission: Impossible 7 entgegnet den leeren Action-Bildern von Fast & Furious 10 mit unfassbarem Detailreichtum

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Das Kunststück von Mission: Impossible 7 ist, dass der Film nervenaufreibend und verspielt zugleich ist. Durch seinen Detailreichtum bringt McQuarrie Abwechslung in die Action und fordert uns auf, uns in jede verzwickte Situation hineinzudenken. Mal löst Hunt ein Problem mit Raffinesse, mal kommt er mit Glück davon. Und mal wird er von Grace an ein Lenkrad gefesselt, während die U-Bahn direkt auf ihn zurast.

An diesem Punkt sind wir komplett in die Action involviert. Wir haben ein Gefühl für Figuren, Autos und Umgebung. Jeder Schlag, jeder Tritt hat ein Echo im Film. Reifen quietschen, Blech scheppert und Funken sprühen.

Mission: Impossible 7 läuft seit dem 13. Juli 2023 in den deutschen Kinos.

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