George Clooney zu den Auswirkungen des Sony-Hacks

19.12.2014 - 12:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
George Clooney in The Ides of March - Tage des VerratsUniversal
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Auch Wochen nach dem Sony-Hack sind dessen Auswirkungen noch zu spüren. In einem Interview hat nun George Clooney seine Sicht der Dinge zu Protokoll gegeben und erklärt, warum nicht nur die Filmwelt von den Drohungen betroffen ist.

Vor einigen Wochen wurde Sony Pictures Opfer eines Hackerangriffes, der noch immer seine Kreise zieht. Neben der Veröffentlichung zahlloser privater Daten und interner E-Mails gipfelte der Angriff in Drohungen der Hacker, Anschläge auf Kinos zu verüben, die die satirische Komödie The Interview zeigen würden. Sony sagte daraufhin den bevorstehenden Start des Films ab (wir berichteten), in dem Seth Rogen und James Franco als US-Reporter den Auftrag bekommen, den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un zu töten. Nun hat sich auch George Clooney in der Debatte zur Wort gemeldet, ob Sony durch die Absage des Starts von The Interview richtig reagiert hat. Im Gegensatz zur noch vorsichtigen US-Regierung ist sich Clooney sicher, wer hinter dem Angriff steckt:

"Mit nur ein wenig Arbeit hätte [die Presse] herausfinden können, dass es nicht nur wahrscheinlich Nordkorea war; es war Nordkorea."


So Clooney in einem Interview mit Deadline . Stattdessen habe sich die Presse aber nur auf saftige Details aus den gestohlenen E-Mails konzentriert. Dabei habe das Ganze auch eine viel größere Tragweite und betreffe nicht nur Filme, sondern alle Unternehmen:

"Was passiert, wenn eine Nachrichtenredaktion sich entscheidet, eine Geschichte zu veröffentlichen, und ein Land oder ein Individuum oder eine Firma entscheiden sich, dass ihnen das nicht gefällt?"


Allerdings habe Sony auch wenig andere Möglichkeiten gehabt, denn die großen Kinoketten hatten sich ja nach der Drohung geweigert, The Interview zu zeigen, um kein Risiko einzugehen. Um Sony nicht alleine dastehen zu lassen, hatten George Clooney und sein Agent eine Petition aufgesetzt, mit deren Unterzeichnung andere Studios Sony unterstützt hätten. Allerdings fand sich niemand, der unterschreiben wollte, unter anderem weil:

"Sie wissen, was sie selbst in ihren E-Mails geschrieben haben, und sie haben Angst."


Dieses Klima der Angst ist dann George Clooney zufolge auch die eigentlich besorgniserregende Folge des Hackerangriffes, denn kontroverse Filme dürften es in Zukunft nicht leicht haben:

"Bei den meisten Filmen, die uns in Schwierigkeiten gebracht haben, haben wir angefangen, indem wir unabhängig Geld auftrieben. Aber um sie zu verleihen, musst du zu einem Studio gehen, denn die sind diejenigen, die Filme verleihen."


Somit wolle Clooney auch alles dafür unternehmen, dass The Interview doch noch zu sehen ist, wenn nötig auch nur online:

"Nicht, weil jeder diesen Film sehen muss, [...] aber [...] wir können uns von Kim Jong-un nicht vorschreiben lassen, dass wir etwas nicht sehen können [...]."


Daran habe George Clooney schließlich auch ein ganz persönliches Interesse, denn:

"Offen gesagt bin ich in einem Alter, in dem ich keine Actionfilme oder romantische Komödien mache. Die Filme, die wir machen, sind solche mit herausfordernden Inhalten, und ich will nicht, dass es nur noch Superheldenfilme gibt. An denen ist nichts verkehrt, aber es ist schön für die Leute, auch andere Filme zu haben."


Was haltet ihr von Sonys Entscheidung, The Interview nicht zu zeigen? Stimmt ihr George Clooney zu?

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