Der Delfintrainer Richard O’Barry war in den 1960er Jahren bei der Fernsehserie Flipper beschäftigt und trainierte die Schauspieldelfine persönlich. Nach einem einschneidenden Erlebnis bei den Dreharbeiten wandelten sich O’Barrys Ansichten gegenüber der Tierhaltung und er startete eine Kampagne gegen etliche Delfinarien und Wasserthemenparks. Der Filmemacher Louie Psihoyos arbeitete 2009 gemeinsam mit O’Barry und anderen Mitstreitern an dem Dokumentarfilm Die Bucht. Die Aktivisten hatten sich zur Aufgabe gemacht, über die grausigen Missstände des japanischen Fischfangs aufzuklären.
In der Nähe der japanischen Stadt Taji liegt eine uneinsehbare Bucht, die durch Sicherheitspersonal und Stacheldraht abgeschottet wird. Den Filmemachern ist es durch versteckte Kameraarbeit und unter hohem Risiko gelungen, die tatsächlichen Vorkommnisse der Bucht aufzudecken. Japanische Fischer treiben jedes Jahr tausende Delfine in die Bucht. Unter den Tieren wählen sie die ansehnlichsten Exemplare aus und verkaufen diese an Delfinarien in der ganzen Welt. Die restliche Delfine werden geschlachtet und als angebliche Delikatesse auf dem japanischen Markt verkauft. Der Handel mit Delfinen ist eine weltweite, milliardenschwere Industrie. In Japan fallen Delfine nicht unter den internationalen Walfangschutz, sondern halten eine Sonderstellung inne. Dies ermöglicht Japan ohne rechtliche Konsequenzen weiter auf Delfinjagd zu gehen.
Louie Psihoyos ist mit Die Bucht eine eindringliche Dokumentation gelungen, die einen sonst kaum beachteten Skandal publik machte. Der Film wurde 2010 als bester Dokumentarfilm mit dem Oscar ausgezeichnet.
Heute im TV: Die Bucht
Wann: 22:45 Uhr
Wo: Bayerischer Rundfunk
Was läuft bei euch heute im TV?