Die Serie Grey's Anatomy läuft derzeit in ihrer 15. Staffel und bricht TV-Rekorde. Doch dass hinter den Kulissen nicht immer Harmonie herrscht, wissen die Fans schon seit Jahren. Ellen Pompeo, die seit der ersten Folge Hauptfigur Meredith Grey verkörpert, hat nun offen über die harten Jahre bei Grey's Anatomy gesprochen.
Ellen Pompeo beschreibt Grey's Anatomys als toxischen Arbeitsplatz
Für Variety haben Ellen Pompeo und Taraji P. Henson sich gegenseitig interviewt. Als Hauptfiguren ihrer jeweiligen großen Serien, Grey's Anatomy und Empire, sprachen sie dabei vor allem die schwierige weibliche Rolle im TV-Business an, die sich nur langsam verändert.
Direkt danach gefragt, ob Ellen Pompeo in all den Jahren über einen Ausstieg bei Grey's Anatomy nachgedacht habe, antwortete sie:
Das ist häufig vorgekommen. Es ist witzig: Ich wollte niemals aussteigen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.
In den ersten 10 Jahren hatten wir ernsthafte kulturelle Probleme, sehr schlimmes Benehmen, ein wirklich giftiges Arbeitsumfeld.
Aber sobald ich Kinder hatte, ging es nicht länger um mich. Ich muss meine Familie versorgen.
Mit dem "schlimmen Benehmen" spielt Ellen Pompeo laut TV Guide auf unterschiedliche Reibungen an. Die größten bekannten Grey's Anatomy-Streitigkeiten sind dabei folgende:
- Isaiah Washington (Dr. Preston Burke) wurde wegen homophober Kommentare gegen eine Co-Star gefeuert.
- Katherine Heigls (Dr. Izzie Stevens) stieg aus, nachdem sie öffentlich eine Emmy-Nominierung ablehnte, weil sie die Grey's Anatomy-Drehbücher als zu schlecht empfand.
- Zudem sollen ihre Co-Darsteller Kate Walsh (Dr. Addison Montgomery) die kalte Schulter gezeigt haben, nachdem sie mit Private Practice ihre eigene Serie erhielt.
Ellen Pompeo will Grey's Anatomy auch hinter der Kamera verändern
Ellen Pompeo hat ein ereignisreiches Leben hinter sich. Die fast 50-jährige Schauspielerin schrieb im letzten Jahr durch eine enorme Gehaltserhöhung Schlagzeilen, wurde dafür angefeindet und kritisierte trotzdem weiter laut die ungerechten Gehaltsunterschiede zwischen sich und dem vor seinem Ausstieg fast doppelt so viel verdienenden Patrick Dempsey (Dr. Derek Shepherd).
Die Grey's Anatomy-Darstellerin gab an an, nach seinem Weggang in Staffel 11 nicht mehr mit Patrick Dempsey gesprochen zu haben. Der Sender glaubte nicht, dass Grey's Anatomy ohne McDreamy funktionieren würde. Ellen Pompeo erklärt im Interview, dass sie es zu ihrer Mission machte, das Gegenteil zu beweisen.
Zugleich wollte sie aber auch mit neuer Kraft für Grey's Anatomy eintreten, um Verbesserungen selbst herbeizuführen, wie sie Variety erzählte:
Nach Staffel 10 gab es große Veränderungen vor und hinter der Kamera. Da wurde es mein Ziel, nach 10 Jahren Ärger meine [Grey's Anatomy-]Erfahrung zu einer glücklichen und stolzen zu machen.
Es durfte nicht sein, dass [die Serie] für die Öffentlichkeit fantastisch war, hinter den Kulissen aber ein Desaster.
Grey's Anatomy hat noch viel Arbeit vor sich
Die Situation hat sich mittlerweile bei Grey's Anatomy verbessert, ist aber noch längst nicht perfekt. Zwar wurde Merediths Geschichte geändert, aber der Weg zu einer größeren Wertschätzung ist ein steiniger:
Kreativ wurde ich überhaupt nicht herausgefordert [von Grey's Anatomy]. Ab und zu haben wir einen großartigen Handlungsstrang. Aber in den letzten fünf Jahren hatte ich andere Meilensteine, die wir hinter der Kamera zu erreichen versuchen.
Viele der Stars führen mittlerweile Regie bei Grey's Anatomy. Serienschöpferin Shonda Rhimes benennt Ellen Pompeo als Partnerin für die angestrebten Veränderungen. Mit ihr entschloss sie sich "das Ende der Geschichte umzuschreiben". Wie dieses bessere Ende aussehen wird, werden wir allerdings frühstens nach den kürzlich bestellten 2 weiteren Staffeln von Grey's Anatomy erfahren.
Stört es euch, wenn Serien wie Grey's Anatomy hinter der Kamera nicht so harmonisch ablaufen sind wie davor?