GTA 5, Skyrim & Co. — Dürfen Mods wirklich alles?

24.04.2015 - 18:30 Uhr
GTA V
Rockstar Games
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Einige Hersteller bieten mächtige Modding-Tools für ihre Spiele an, um sie dadurch länger am Leben und die Community aktiv zu halten. Neben teils qualitativ hochwertigen Fan-Projekten entstehen so auch skurrile, bis fragwürdige Inhalte.

Letzte Woche  wollten wir von euch wissen, wie euch der Trailer zu Star Wars: Battlefront  gefallen hat. Eure Reaktionen fielen gemischt aus. Während viele die Optik lobten, überwiegten vor allem Stimmen, die kritisierten, dass der Trailer zwar einen guten Eindruck vom Look liefert, aber keine tatsächlichen Gameplay-Szenen von Star Wars: Battlefront zeigt.

Christopher Kurth, der uns via Facebook  schrieb, freut sich trotzdem und erinnerte sich an die Anfänge der Serie:

Hab es damals auf der PS2 gespielt, hätte also Lust, das neue mal auszuprobieren.

Benjamin Findout prophezeite stattdessen:

Ist ein Trailer. Also mehr Schein als Sein. Das fertige Produkt wird anders aussehen. Es werden Features fehlen. Es wird skandalösen DLC geben und Online-Server, die (so gut wie) gar nicht am Anfang laufen werden. Ich bezweifle, dass dies das Spiel wird, das sich Star Wars Fans gewünscht haben.

Diese Community-Frage der Woche dreht sich um das Thema Modding. Heute stellten wir euch  bereits eine Mod zu GTA V  vor, die es euch erlaubt, Los Santos auf vier Pfoten zu erkunden. Solche von Spielern geschaffene Erweiterungen können einen Titel viele Jahre nach dem Release noch am Leben erhalten. Gerade Bethesdas Elder Scrolls-Reihe ist dafür ein gutes Beispiel — teils bringt das Fan-Engagement sogar berührende Ergebnisse  hervor.

Mehr: Modder können bei Steam jetzt mit Mods Geld verdienen 

Doch manchmal entstehen im Schatten dieser vielen Möglichkeiten nicht nur skurrile, sondern bedenkliche Inhalte. Angefangen bei Nude-Patches, die selbst vor sehr jungen Spielfiguren keinen Halt machen, bis hin zu Mods, die Vergewaltigungen nachstellen.

Wir fragen euch, ob und wo ihr die Grenzen beim Modding zieht: Findet ihr, Entwickler sollten ein Auge darauf haben, was User mit ihren Modding-Tools schaffen, seht ihr die jeweilige Vertriebsplattform in der Pflicht? Glaubt ihr, Spieler sollten sich gegenseitig auf die Finger schauen oder lehnt ihr jegliches Eingreifen von Außen in diesem Fall ab? Wie immer folgen nun die Meinungen aus unserer Redaktion zu diesem Thema.

Phil will mehr Kontrolle

Obwohl ich mittlerweile auch ziemlich viel an der Konsole spiele, bin ich im Herzen immer noch PC-Gamer. Wenn es um Mods geht, bleibt es bei mir jedoch meistens bei Grafik-Reworks und dem Aufhübschen von Texturen. Gerade bei Skyrim  hatte ich durch die polierte Optik, die einige Mods anbieten, deutlich mehr Spaß. Wenn es um Total Conversions oder besonders verrückte Veränderungen geht, verzichte ich allerdings, weil ich Spiele am liebsten so wahrnehme, wie sie gedacht sind.

Nichtsdestotrotz unterstütze ich kreative Köpfe, die durch ihre Werke nicht nur zusätzliche Spielzeit generieren, sondern auch zeigen können, was sie draufhaben. Natürlich sollten genau solche Mods auch gefördert werden. Gehen sie jedoch so weit, dass sie beispielsweise Vergewaltigungen ermöglichen, sollte schnell eingegriffen werden. Letztlich wird hier der Code verwendet, an dem die Entwickler hart gearbeitet haben, und menschenverachtender Schwachsinn dürfte nicht ihn deren Interesse liegen.

Rae liebt Mods, aber ...

Mods waren ein Grund, warum ich nach über 300 Stunden Skyrim auf der PS3 beschloss, mir einen neuen Gaming-PC zu kaufen und noch einmal von vorne zu beginnen. Seither liebe und zelebriere ich Mods erneut und kann viele Stunden im Steam Workshop und auf den Nexus Boards verbringen, um neue Inhalte zu finden. Es ist großartig zu sehen, wie viel Zeit und Leidenschaft kreative Gamer in ihre Lieblingsspiele investieren, um sie zu verbessern, erweitern oder völlig umzubauen, um etwas Neues entstehen zu lassen.

Trotz dieser Modding-Liebe finde ich aber, dass es Grenzen gibt, die nicht überschritten werden sollten. Während ich irgendwelche Nackt-Mods persönlich einfach geschmacklos finde, verdrehe ich hier in den meisten Fällen höchstens die Augen. Wenn es aber um Dinge wie Vergewaltigungs-Mods geht oder solche, die sehr minderjährige Spielfiguren sexualisieren, dann habe ich hierfür nicht nur kein Verständnis, ich finde, dass solche Inhalte weder einen Platz auf Steam/Nexus, noch in unserer Community haben. Hier sollten Entwickler durchaus das Recht und die Pflicht haben, durchzugreifen. Einige tun das bereits und erklären, dass es keine PC-Fassung ihrer Spiele mehr geben wird, wenn sich die Modding-Community nicht zusammenreißt . So hart das klingt und so wenig es mir gefällt, so gut kann ich es verstehen.

Mods sind fantastisch, allerdings sollten sie nicht dafür missbraucht werden, menschenverachtende Inhalte in die Welt zu setzen oder die Vision der Entwickler (ohne ihre Zustimmung) zu zerstören. Und keiner kann mir erzählen, dass Vergewaltigungs-Mods und Co. nicht in diese Kategorien fallen.

Dom ist ein Anagramm von Mod

Ich habe bis zum heutigen Tag nicht viel mit Mods anfangen können. Zum einen durchblicke ich oft das reichhaltige Angebot an Erweiterungen nicht, zum anderen spiele ich ähnlich wie Phil meine Spiele gerne so, wie es der Entwickler gedacht hat — und nehme auch aus mir unerfindlichen Gründen damit Nachteile und Bugs in Kauf.

Allerdings habe ich großen Respekt vor der gesamten Community, die viel Zeit, Kreativität und teilweise auch Geld in ihre Arbeit stecken. Doch kreative Freiheit hat auch ihre Schattenseiten und Mods, die gegen Grundregeln des ethischen Miteinanders verstoßen, sollten keinen Platz auf den Festplatten dieser Welt haben.

Jetzt seid ihr gefragt: Meint ihr, Moddern sollten Grenzen gesetzt werden?

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