Xiao (Yun Tang) ist ein musikalisches Wunderkind. Deswegen zieht sein verwitweter Vater mit dem jungen Violinisten nach Peking, um an einer guten Musikschule unterzukommen. Dafür reicht jedoch das Geld nicht aus und so lernt Xiao bei dem exzentrischen Lehrer Chaing (Zhiwen Wang), der ihm nicht nur viel über die Musik, sondern einiges über das Leben lehrt. Xiaos Vater hat allerdings nur den Erfolg im Blick und sehnt sich, wie so viele Chinesen seit der wirtschaftlichen Öffnung, nach dem gesellschaftlichen Aufstieg.
Regisseur Kaige Chen gehört zur sogenannten Fünften Generation des chinesischen Kinos, die in den 80er Jahren von den frisch gegründeten Filmhochschulen kamen und international für Aufsehen sorgten. Mit Gelbe Erde, Lebewohl, meine Konkubine und Verführerischer Mond etablierte er sich als einer der bedeutendsten Filmemacher der Volksrepublik. In Xiaos Weg schlägt der Meister sensibler Dramen und epischer Landschaftsaufnahmen leise Töne an. Das international als Together betitelte Drama beschäftigt sich mit der Liebe zur Kunst, dem Erwachsenwerden und den rasanten Veränderungen, denen China seit den 80er Jahren ausgesetzt is. Chen Kaige selbst musste seinen Vater, einem dem Regime unliebsamen Regisseur, während der Kulturrevolution denunzieren. Deswegen sei es ihm wichtig gewesen, mit der Vater-Sohn-Geschichte Xiaos Weg einen gutgelaunten Film vorzulegen, um die schlechten Erinnerungen zu vertreiben.
Falls ihr noch mehr in die sehenswerten Welten der chinesischen Fünften Generation eintauchen wollt, dann seien euch Werke wie Gelbe Erde, Rotes Kornfeld, Die Geschichte der Qiu Ju und Rote Laterne absolut empfohlen.
Heute im TV: Xiaos Weg (2002)
Wann: 22:25 Uhr
Wo: 3Sat