Mit Takeshi Kitano auf Japans Straßen in Kikujiros Sommer

05.03.2012 - 15:00 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Heute im TV - Kikujiros Sommer
Sony Pictures Classic
Heute im TV - Kikujiros Sommer
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Heute könnt ihr Takeshi Kitano in einer eher untypischen Rolle bewundern. Obwohl er in seiner Karriere eher Gangster und Yakuza porträtierte, ist er im Roadmovie Kikujiros Sommer als kindischer Vaterersatz mit einem Jungen auf der Suche nach dessen Mutter.

Wer früher öfter DSF oder in jüngerer Zeit RTL 2 geschaut hat, dessen Chancen standen gut, auch den Kult-Filmemacher Takeshi Kitano schon einmal gesehen zu haben. In Takeshi’s Castle war er als Endgegner kaum zu schlagen. Filmfans kennen den guten Mann aber auch als weltberühmten Regisseur und Schauspieler, der sich vor allem mit Gangster- und Yakuzafiguren einen Ruf machte. Zum Beispiel mit Violent Cop, Sonatine oder Hana-bi – Feuerblume brannte er seine reduzierte Mimik in unsere Köpfe. Kikujiros Sommer ist da ganz anders, obwohl er seine Coolness fast auf die gleiche Weise herüberbringt.

Der kleine Masao (Yusuke Sekiguchi) hat seinen Vater nie kennengelernt und seine Mutter (Yûko Daike) arbeitet in einer entfernten Stadt. Zwar ist sein Leben bei der Großmutter (Kazuko Yoshiyuki) nicht schlecht, aber zufrieden ist er mit dem Minimalkontakt zu seiner Mutter auch nicht. Als er eines Tages an die Adresse seiner Mutter gelangt, beschließt er kurzerhand, sie dort auf eigene Faust zu besuchen. Dabei hilft ihm der stadtbekannte und kindische Taugenichts Kikujiro (Takeshi Kitano), dessen Frau meint, dass er endlich etwas Vernünftiges mit seinem Leben anfangen und dem Jungen helfen sollte. Zusammen machen sie sich auf einen Road-Trip der besonderen Art, bei dem sie eine Art Vater-Sohn-Bindung knüpfen. In Tagebucheinträgen des kleinen Masao erleben wir die skurrilen Abenteuer der Beiden und treffen die ungewöhnlichsten Gestalten.

Kikujiros Sommer lebt von dieser Skurrilität, die gleichzeitig völlig selbstverständlich daherkommt. Es geht um das Anderssein und das Umgehen mit Intoleranz, die Kikujiro und Masao jeweils auf ganz eigene Weise verarbeiten. Wer außerdem Prinzessin Mononoke, Nausicaä – Prinzessin aus dem Tal der Winde, Mein Nachbar Totoro oder Chihiros Reise ins Zauberland und andere Ghibli-Filme mochte, wird auch hier auf seine Kosten kommen. Joe Hisaishi, der in all diesen Filmen die Musik machte, war auch bei Kikujiros Sommer (und vielen anderen Kitano-Filmen) Komponist.

Was: Kikujiros Sommer (1999)
Wo: arte
Wann: 22.35 Uhr

Was läuft bei euch heute im TV?

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